26.12.2009, 18:34
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Zitat:26.12.2009, 14:33ebenso berichtet die SZ:
Keine Demokratie
Guttenberg gibt Afghanistan auf
Der Verteidigungsminister glaubt nicht mehr an eine demokratische Entwicklung des Landes nach westlichen Maßstäben. Der CSU-Politiker hat einen neuen Plan, der mit einer persönlichen Kurskorrektur verbunden ist: Er will die Taliban in die afghanische Regierung einbinden.
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Guttenberg hatte vor wenigen Tagen erklärt, Kontakte zu gemäßigten Taliban seien sinnvoll, um die Sicherheitslage in Afghanistan zu verbessern. Er sei dafür, zu Volksgruppen und Stämmen Kommunikationskanäle zu halten, solange man sich dadurch nicht selbst eine Falle stelle. "Nicht jeder Aufständische bedroht gleich die westliche Gemeinschaft."
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Inzwischen hat die Realität die Debatte überholt: Tatsächlich gibt es schon seit längerer Zeit verschiedene, vertrauliche Kontakte zu den Rebellen. Nicht nur Karsai unterhält über Gewährsleute Verbindungen zu mehr oder auch minder gemäßigten Taliban-Chefs.
Experten sind sich sicher, dass die US-Regierung - als Teil ihrer neuen Afghanistan-Strategie - verstärkt das Gespräch sucht mit dem Ziel, eine Art Burgfrieden mit Teilen der Fundamentalisten zu schließen. Sowohl US-Präsident Barack Obama als auch Außenministerin Hillary Clinton traten in den vergangenen Monaten dafür ein, mit gemäßigten Taliban zu sprechen.
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Zitat:26.12.2009, 17:30Der Krieg gegen die Bevölkerung ist nicht zu gewinnen - das haben Jahrzehnte nach den Russen wohl auch die jetzt verantwortlichen Politiker erkannt - und auch eine Aufstockung der Militärs hilft da nichts:
Afghanistan
Guttenbergs neuer Realismus
Verteidigungsminister Guttenberg übt sich im Pragmatismus: Eine Vorzeige-Demokratie könne Afghanistan nicht werden. Vielmehr will er gemäßigten Taliban Regierungsbeteiligung in Aussicht stellen.
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Kosmos schrieb:http://icasualties.org/OEF/Default.aspx<!-- m --><a class="postlink" href="http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/5714/das_sowjetische_waterloo.html">http://einestages.spiegel.de/static/top ... erloo.html</a><!-- m -->
recht bedenkliche Erhöhung der Verluste, Situation ist sehr ernst
Zitat:Das sowjetische Waterloo
US-Präsident Obama will Afghanistan mit Zehntausenden zusätzlichen Soldaten befrieden und dann schnell abziehen. Das hat vor 30 Jahren die Sowjetunion schon einmal versucht - und ist darüber am Ende selbst zerbrochen. Die Geschichte eines katastrophalen Irrtums.
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"Die Sowjetunion wollte vor allem Ruhe in das Land bringen", sagt Rifaat Hussain, Politikprofessor an der Qaid-i-Azam-Universität im pakistanischen Islamabad, der über die afghanisch-sowjetischen Beziehungen promoviert hat.
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Im Frühjahr 1979 herrschte in Afghanistan Bürgerkrieg. Viele Anhänger Dauds aus Armee, Polizei und Verwaltung wurden schon vor dem russischen Einmarsch von prosowjetischen Afghanen liquidiert.
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Trotz der explosiven Lage glaubte der sowjetische Parteichef Leonid Breschnew, binnen drei bis sechs Monaten Ruhe schaffen zu können: Moskau würde ein sowjettreues Regime einsetzen und sich dann wieder zurückziehen. Den Sowjets seien oft andere Motive für ihren Einmarsch unterstellt worden, sagt Historiker Rifaat Hussain - dass sie bis ans Arabische Meer vorrücken wollten, um dort endlich einen Hafen zu haben, oder dass sie letztlich auf das Öl der Golfregion abzielten. Der Experte hält das für wenig plausibel: "Es ging eher darum, den russischen Einfluss nach Süden hin zu festigen."
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Verheerende Bilanz
Die Intervention in Afghanistan wurde zu einer Schmach für die Sowjetunion. In einer Rede beschrieb Michail Gorbatschow, der gerade angetretene Generalsekretär der KPdSU, 1986 in Wladiwostok das Engagement in Afghanistan als "blutige Wunde", die geschlossen werden müsse. Drei Jahre später zog sich die Rote Armee geschlagen und zermürbt aus Afghanistan zurück. Das eingeschlossene Kabul war zum Schluss nur noch über eine Luftbrücke versorgt worden. Schätzungsweise 50.000 Soldaten der Roten Armee waren tot, Moskau hatte in zehn Jahren mehr als 85 Milliarden Dollar für den verlorenen Krieg ausgegeben. Zwei Jahre darauf begann sich die Sowjetunion aufzulösen.
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