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Dollar als weltweite Leitwährung?
Ich denke, wir haben halbwegs darüber Einigkeit erzielt, dass der Wert einer Währung das Spiegelbild der dahinter stehenden Wirtschaftskraft ist.
Damit wird die Einschätzung leichter. Wir sollten einfach mal die nackten Zahlen vergleichen. Dazu schlage ich vor
- die USA
- den Euro-Raum
und die "BRIC-Staaten", also
- Brasilien
- Russland
- Indien
- China
Die Angaben entnehme ich dem FOCUS (print, heutige Ausgabe S. 30 ff), damit einmal eine einheitliche Quellenlage vorliegt und zum anderen, jeder die Angaben nachprüfen kann.

Bruttoinlandsprodukt (Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in %)
2008
U: + 0,4 %
E: + 0,6 %

B: + 5,1 %
R: + 5,6 %
I : + 6,1 %

C: + 9,0 %

2009
U: - 2,4 %
E: - 4,0 %
B: +/- 0
R: - 7,0 %

I : + 5,5 %
C: + 8,2 %

2010 (Prognose)
U: + 1,9 %
E: + 0,7 %

B: + 3,8 %
R: + 2,5 %
I : + 6,3 %

C: + 8,6 %

Arbeitslosenquote:
2008
U: 5,8 %
E: 7,5 %
B: 7,9 %
R: 6,4 %

I : 9,1 %
C: 9,2 %


2009
U: 9,4 %
E: 9,5 %

B: 8,4 %
R: 10,3 %
I : 9,5 %
C: 10,3 %


2010 (Prognose)
U: 9,7 %
E: 10,7 %

B: 7,8 %
R: 9,7 %
I : 9,9 %
C: 10,7 %


Haushaltssaldo in % des BIP:
2008
U: - 3,2 %
E: - 2,0 %
B: - 1,5 %

R: + 3,8 %
I : - 6,1 %
C: - 0,4 %

2009
U: - 11,9 %
E: - 6,4 %
B: - 3,2 %
R: - 8,0 %
I : - 8,0 %

C: - 3,4 %

2010 (Prognose)
U: - 12,5 %
E: - 6,9 %
B: - 3,3 %
R: - 5,5 %
I : - 7,2 %

C: - 3,3 %

Inflationsrate:
2008
U: 3,8 %
E: 3,3 %
B: 5,7 %

R: 14,1 %
I : 8,3 %
C: 5,9 %

2009
U: - 0,7 %
E: 0,3 %
B: 4,9 %
R: 12,2 %
I : 9,8 %

C: - 0,8 %

2010 (Prognose)
U: 1,0 %
E: 1,1 %

B: 4,0 %
R: 9,4 %
I : 8,6 %

C: 2,4 %

So, und nun die Bewertung:
a) BIP Entwicklung:
Dass Die USA und der €-Raum jeweils Schlusslichter der Entwicklung sind überrascht nicht. Auch nicht, dass die "BRIC-Staaten" diejenigen mit dem größeren "Aufholpotential" sind, dass sich auch in einer entsprechenden Entwicklung des BIP niederschlägt.
Dass China den Reigen der Aufholkandidaten anführt, war wohl zu erwarten. Interessant aber, wie schnell sich Russland von seinem Absturz 2009 erholen wird. Überheblichkeit aus der EU oder den USA scheint da nicht angebracht.

b) Arbeitslosenquote:
Arbeitslosigkeit ist nicht nur ein "Unruhepotential", das gefürchtet werden muss (und vor dem auch autoritäre Regime wie Chinas Regierung "Angst haben".
Wer Arbeitslos ist kann nichts produzieren, ist nicht produktiv. Damit ist hohe Arbeitslosigkeit zum einen ein Entwicklungspotential, zum anderen aber auch ein Anzeichen drohender Verarmung einer Gesellschaft.
Dementsprechend sollen staatliche Investitionsprogramme auch dazu beitragen, die nationale Wirtschaft anzukurbeln und die Arbeitslosigkeit zu verringern.
Es ist erschreckend, dass global gesehen trotz aller Investitionsprogramme eine Zunahme der Arbeitslosigkeit progrnostiziert wird. Lediglich in Brasilien und Russland ist eine Reduzierung "auf hohem Niveau" zu erwarten.
Für die Politik stellt sich also die Frage, ob die Investitionsprogramm ausgeweitet werden sollten.

c) Haushaltssaldo in Prozent des BIP:
Staatliche Investitionen müssen aber entweder über Abgaben (Steuern) oder Kreditaufnahme finanziert werden. Damit droht die Gefahr der Inflation, die (europäische Erfahrungen) die Wirtschaft noch mehr "abwürgen" köntne. Gerade in Europa gibt es daher eine "Schuldenbremse", die überhohe Verschuldungen verhindern soll.
Im Haushaltssaldo zeigt sich erschreckend die "Schuldenwirtschaft der USA".
Trotz gewaltiger Kreditaufnahmen gelingt es den USA nicht, das BIP nennenswert zu steigern und die Arbeitslosigkeit nennenswert zu reduzieren. Lediglich Brasilien und China haben ihren Haushalt "im Griff".
EU-Zone, Russland und Indien sind im "orangen Bereich" - Vorsicht geboten!.

d) Inflationsrate:
Bei jedem Kredit stellt sich die Frage: wie wird er zurückgezahlt. Bei Staaten gibt es dazu zwei Möglichkeiten:
- entweder eine Steigerung des BIP
- oder die Notenpresse (Inflation).
Nach der Progrnose 2010 sind der $ und der € voraussichtlich die stabilisten Währungen. Die Preisstabilität Chinas ist angemessen, die Infaltionsrate Brasiliens akzeptabel.
Wenn man sich aber überlegt,
- welche Kreditmengen von den USA in die Wirtschaft gepumpt werden (Haushaltsdefizit),
- und wie wenig das anschlägt (Arbeitslosenquote, BIP)
dann muss man um die Preisstabilität der Währung fürchten.
Die USA und China sind allerdings 2008 an einer Deflation vorbeigeschrammt.
Insofern war eine entsprechende Geldmengenvermehrung angebracht.

Resümee:
Der US-$ macht gerade eine "Gratwanderung" durch. Wenn es in den nächsten Monaten (2010) gelingt, das BIP zu steigern und die Arbeitslosigkeit zu senken, droht der "Crash".

(Japan, Frankreich und GB könnte ich danach auch noch aufführen, aber diese kleineren Länder lassen sich schlecht mit den "großen sechs" vergleichen - ich vergleich halt ungern "Äpfel mit Birnen").
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