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(Allgemein) Bundeswehr im Ausland
@ Erich und Quintus

Wie gesagt, ich finde dieses Ereignis, dieses Vorgehen aus verschiedenen Gründen schwierig zu bewerten. Um mal vorweg zu greifen kann man wohl sagen, dass diese Bombardierung und die daraus folgenden Tötungen als mehr moder minder "lucky hit" oder meinetwegen auch als erfolgreiche Ausnahme von der Regel angesehen werden kann.

Ich hab es schon damals im Afghanistan-Thread konzediert: Es wurden viele Taliban getroffen und auch die Zivilisten waren Sympathisanten der Taliban, sprich einige Mitglieder der im Norden deutlich in der Unterzahl sich befindlichen regionalen Paschtunen-Stämme. Betrachtet man die spezifische Lage im Norden, so kann man sagen, dass trotz aller unstreitbaren Verfahrensfehler seitens der deutschen Kommandantur letztlich ein unbestreitbarer militärischer Erfolg erreicht wurde und letztlich mit Blick auf die ebenso unbestreitbaren kollateralen Verluste auch keine oder kaum negativen politischen Folgeeffekte und Konsequenzen dadurch entstanden sind. Denn einerseits hat Quintus durchaus Recht, wenn er die weiche Gangart der Bundeswehr und das fehlende Vertrauen der Afghanen in die deutsche Kampfbeteiligung und den deutschen kampfeswillen moniert. Und das liest und hört man nicht nur in der SZ, sondern das wird schon häufiger geäußert, dass man im Norden mit der Bundeswehr aufgrund ihrer Unzuverlässigkeit nicht zufrieden ist, dass man sich allein gelassen fühlt seitens der afghanischen Autoritäten. Daher hat dieser Einsatz durchaus eine positive Symbolfunktion, dass die Bundeswehr zumindest indirekt über amerikanische F-15 energisch interveniert. Und dann andererseits gehören die Opfer eben im Norden zu einer deutlichen Minderheit - zu den die Taliban unterstützenden paschtunischen Clans.
Das macht in diesem Einzelfall die moralisch dennoch verwerfliche Tat zumindest politisch und in ihren Nebenfolgen und politischen Kosten durchaus zum "Erfolg". Auch wenn ich persönlich es natürlich lieber sähe, wenn die BW nicht wie die US Army vor ein paar Jahren agiert hätte und durch Lufteinsätze Zivilisten wie Taliban getötet hätte, sondern im verschärften Bodeneinsatz (eben mit mehr Feuerkraft und mehr Infanterie) den Taliban zu leibe gerückt hätte.

Generell allerdings denke ich, dass die Verschärfung der Regeln und Verfahrensweisen in Sachen Luftunterstützung/CAS durch die ISAF-Führung seitens Gen. McChrystal durchaus gerechtfertigt ist. In anderen Gebieten, wie den primär paschtunisch besiedelten Gebieten in der Mitte und im Süden hatten die intensiven Lufteinsätze in den früheren Jahren wenig nachhaltige Erfolge gezeitigt und gleichzeitig die dortige Bevölkerung der ISAF nur mehr entfremdet.

Daher als Conclusio: Das war eine politisch effektive, aber moralishc fragwürdige Ausnahme von der Regel....
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