06.12.2009, 23:59
Der Schritt der Türkei hat nichts mit Weitsicht in Bezug auf die Afghanistan-Strategie zu tun, sondern eher mit den knallharten eigenen Ambitionen. Die Türken bringen sich gerade als neuer Machtfaktor im Nahen Osten und in Zentralasien in Stellung und versuchen sich, weil sie von den Vorbehalten der Muslime dort gegenüber der NATO und den USA wissen, auch von etwaigen Forderungen der Amerikaner abzugrenzen. Wäre ja für das eigene Ansehen in den Regionen dort und bei den dortigen Muslimen auch recht unpassend, wenn man als Helfershelfer der „bösen“ Amerikaner angesehen werden würde.
Schneemann.
Zitat: ob die Alliierten ein paar Jahre früher oder später so weit sind, wird am Ergebnis nichts ändern.Wenn die NATO scheitern sollte, dann nicht wegen den Taliban oder der vermeintlich fehlenden Professionalität der dort agierenden Truppen, sondern weil die eigenen Bevölkerungen, dem friedlich-hedonistischen Konsumklima der westlichen Welt entsprungen, keinen Krieg mehr führen können und wollen und nach Abzug schreien, sobald ein paar Soldaten sterben (was im Krieg passieren kann).
Zitat: Wie lange etwa haben sich die Franzosen und danach die USA in Vietnam gehalten...29 Jahre (1946 – 1975).
Zitat:...und was hats gebracht?Nicht viel. Aber ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, was a) ein anfänglicher Unabhängigkeitskampf in einem asiatischen Land gegen die ehemalige Kolonialmacht und b) ein Krieg einer kommunistischen, von China, der UdSSR und anderen unterstützten Guerilla in einem subtropischen Land mit den USA jetzt mit Afghanistan am Hut haben soll?
Schneemann.