24.11.2009, 01:24
hier im Forum hat mir revan des öfteren vorgeworfen, ich würde den Absturz des Dollar mit hämischer Freude begleiten - nun, um ehrlich zu sein:
Ich halte den Abschied von "einer Leitwährung" durchaus für angebracht.
Warum?
Die USA haben 26,8 % am globalen BIP (für die EU sind das 34,2 %, China ist incl. HK mit 8,0 % dabei), und in den USA entfallen ~70 % des BIP auf den privaten Konsum.
Ein Abfall der Verbraucherausgaben in den USA um nur 1 % lässt das US-BIP daher schon um 0,7 Prozent fallen. Da die USA knapp 27 % zum globalen BIP beitragen, schlägt der Impuls aus den USA das weltweite BIP schon um 0,19 % zurück. Und eine Erholung ist nicht zu erwarten, da die US-Bürger erst einmal die Schulden tilgen und die eigenen Spartöpfe auffüllen (müssen), um die geplatzte Immobilien- und Kreditblase zu verkraften.
Es ist also schlicht gefährlich, eine so dominierende Wirtschaftsmacht zu haben.
Das mag mit umgekehrten Vorzeichen - entsprechendem Anstieg des privaten Konsums - gerade anders herum sein, solange der private Konsum aber im Wesentlichen kreditfinanziert ist (wie in den USA) entsteht nur eine Finanzblase, mit all den negativen Auswirkungen, wie wir sie ja erlebt haben.
Wenn sich dagegen das weiltweite BIP gleichmäßiger auf verschiedene Mächte und Staatengruppen verteilt, dann ist auch die globale Wirtschaft, das globale Wachstum nicht mehr so von den Nachfrage- und Konjunkturzyklen der privaten Haushalte eines einzigen Staates abhängig.
Damit wird das Gesamtsystem stabiler, die Gesamtwirtschaft global gesehen weniger Krisenanfällig.
China - um zum Beispiel zurückzukommen - hat einen globalen Anteil von nur 8,0 % am weltweiten BIP, wobei derzeit nur ~ 38 % des chinesischen BIPs auf den Privatkonsum fallen.
Wenn nun der chinesische Privatkonsum um 1 % fällt, reduziert sich das chinesische BIP national um 0,38 Prozent und weltweit (aus dem chinesischen Anteil am globalen BIP) um 0,03 %.
Nun ist aber in China - gerade im Gegenteil zu den USA - keine Reduzierung des Privatkonsums zu verzeichnen, im Gegenteil:
Chinas Staatsbanken haben den Geldhahn aufgedreht - alleine 1,27 Billionen Dollar sind vom Januar bis September an Finanzierungsdarlehen in China selbst ausgereicht worden.
Chinas Wirtschaftswachstum (im kommenden Jahr mit > 10 % prognostiziert) ist also ungebrochen - wie im Übrigen in Indien und Brasilien auch.
Je größer der Anteil solcher Staaten am globalen BIP ist, und je stärker die Nachfrage in diesen Staaten wächst, desto mehr werden die (strukturell bedingten) Defizite der US-Volkswirtschaft auf globaler Ebene ausgeglichen.
Daher ist es von zunehmender Bedeutung, daß neben den USA andere Akteure als "Motoren für die Weltwirtschaft" an Boden gewinnen.
Dies bedeutet zwangsläufig, dass die Währungen dieser Akteuere auch stärker werden - und zunehmend in die Rolle von (zumindest regionalen) weiteren Leitwährungen hineinwachsen müssen.
Ich halte den Abschied von "einer Leitwährung" durchaus für angebracht.
Warum?
Die USA haben 26,8 % am globalen BIP (für die EU sind das 34,2 %, China ist incl. HK mit 8,0 % dabei), und in den USA entfallen ~70 % des BIP auf den privaten Konsum.
Ein Abfall der Verbraucherausgaben in den USA um nur 1 % lässt das US-BIP daher schon um 0,7 Prozent fallen. Da die USA knapp 27 % zum globalen BIP beitragen, schlägt der Impuls aus den USA das weltweite BIP schon um 0,19 % zurück. Und eine Erholung ist nicht zu erwarten, da die US-Bürger erst einmal die Schulden tilgen und die eigenen Spartöpfe auffüllen (müssen), um die geplatzte Immobilien- und Kreditblase zu verkraften.
Es ist also schlicht gefährlich, eine so dominierende Wirtschaftsmacht zu haben.
Das mag mit umgekehrten Vorzeichen - entsprechendem Anstieg des privaten Konsums - gerade anders herum sein, solange der private Konsum aber im Wesentlichen kreditfinanziert ist (wie in den USA) entsteht nur eine Finanzblase, mit all den negativen Auswirkungen, wie wir sie ja erlebt haben.
Wenn sich dagegen das weiltweite BIP gleichmäßiger auf verschiedene Mächte und Staatengruppen verteilt, dann ist auch die globale Wirtschaft, das globale Wachstum nicht mehr so von den Nachfrage- und Konjunkturzyklen der privaten Haushalte eines einzigen Staates abhängig.
Damit wird das Gesamtsystem stabiler, die Gesamtwirtschaft global gesehen weniger Krisenanfällig.
China - um zum Beispiel zurückzukommen - hat einen globalen Anteil von nur 8,0 % am weltweiten BIP, wobei derzeit nur ~ 38 % des chinesischen BIPs auf den Privatkonsum fallen.
Wenn nun der chinesische Privatkonsum um 1 % fällt, reduziert sich das chinesische BIP national um 0,38 Prozent und weltweit (aus dem chinesischen Anteil am globalen BIP) um 0,03 %.
Nun ist aber in China - gerade im Gegenteil zu den USA - keine Reduzierung des Privatkonsums zu verzeichnen, im Gegenteil:
Chinas Staatsbanken haben den Geldhahn aufgedreht - alleine 1,27 Billionen Dollar sind vom Januar bis September an Finanzierungsdarlehen in China selbst ausgereicht worden.
Chinas Wirtschaftswachstum (im kommenden Jahr mit > 10 % prognostiziert) ist also ungebrochen - wie im Übrigen in Indien und Brasilien auch.
Je größer der Anteil solcher Staaten am globalen BIP ist, und je stärker die Nachfrage in diesen Staaten wächst, desto mehr werden die (strukturell bedingten) Defizite der US-Volkswirtschaft auf globaler Ebene ausgeglichen.
Daher ist es von zunehmender Bedeutung, daß neben den USA andere Akteure als "Motoren für die Weltwirtschaft" an Boden gewinnen.
Dies bedeutet zwangsläufig, dass die Währungen dieser Akteuere auch stärker werden - und zunehmend in die Rolle von (zumindest regionalen) weiteren Leitwährungen hineinwachsen müssen.