02.11.2009, 21:52
Es mag sich zwar bitter anhören, aber Großbritannien ist auf einem absteigenden Ast. Das ist auch nicht eine Entwicklung der letzten Jahre, sondern eine seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges anhaltende Tendenz. Das Empire verselbstständige sich mehr und mehr, nach der Suez-Krise 1956 und letzten zaghaften Interventionsabsichten ab 1960 musste man die ostasiatischen Ambitionen östlich von Suez aufgeben, die Flotte wurde nach und nach aus Kostengründen verringert (wie revan richtig ausführte), die Streitkräfte seit 1990 um 40% reduziert und spätestens nach Thatchers Kahlschlag und der Privatisierungswelle begann auch der Ausverkauf Kernenglands. Die berühmte Werftindustrie gingen nach und nach den Bach runter, die Automobilindustrie ist weitgehend in fremder Hand oder zerschlagen, die Schwerindustrie ist nur noch ein Schatten ihrer selbst, die Infrastruktur (z. B. Bahnlinien, Wasserversorgung) ist teils in einem erbärmlichen Zustand, die medizinische Versorgung ist genauso drittklassig und jetzt geht im Rahmen der Finanzkrise auch der hochgejubelte Bankensektor flöten. Tja, was bleibt eigentlich noch?
Und von wegen Einsparungen im Sozialsektor: Wenn ich höre, dass Patienten mit Nierenversagen Medikamente anstelle einer notwendigen Dialyse bekommen (was quasi ein Todesurteil ist, ich kenne mich da leider aus familiären Gründen recht gut aus) dann kann man nicht mehr viel einsparen. Und in den Vororten von Manchester oder Birmingham geht die wachsende arme und arbeitslose Bevölkerung eh schon auf dem Zahnfleisch. Da gibt es nichts mehr zu holen.
Schneemann.
Und von wegen Einsparungen im Sozialsektor: Wenn ich höre, dass Patienten mit Nierenversagen Medikamente anstelle einer notwendigen Dialyse bekommen (was quasi ein Todesurteil ist, ich kenne mich da leider aus familiären Gründen recht gut aus) dann kann man nicht mehr viel einsparen. Und in den Vororten von Manchester oder Birmingham geht die wachsende arme und arbeitslose Bevölkerung eh schon auf dem Zahnfleisch. Da gibt es nichts mehr zu holen.
Schneemann.