13.10.2009, 02:05
Zitat:Denn Beweis hast du noch nicht zur Hand, währen Atomwaffen (natürlich keine Kobalt Bomben) eingesetzt worden währen heute zwei Probleme weniger auf der Welt gewesen und zwar das China Problem und das Nord-Korea Problem.
Desweitern wollte man Atomwaffen nur einsetzten weil eine Rote Kommunisten Flut aus China die Amerikanischen und Süd Koreanischen Truppen zu ersaufen drohte. Ein massiver Atomwaffeneisatz hätte die Chinesen ausgelöscht und Korea währe heute ein vereintes Land und China vieleicht nicht mal mehr rot und nicht der Todfeind des 21 Jahrhunderts.
Da tun sich mal wieder Abgründe auf...
Kein Mensch hat das Recht dazu, einen nuklearen Massenmord mit irgendetwas aufzuwiegen oder rechtfertigen. Schon garnicht irgendein subjektiv wahrgenommenes "Problem". Ein "Problem" was heute ganz nebenbei elementar wichtig für das Funktionieren des amerikanischen Wirtschaftssystems verantwortlich ist. Ohne China, wären die USA bankrott und der Dollar hätte inzwischen die 3. Währungsreform hinter sich. Jeder dritte Dollar wird durch die Chinesen abgesichert. Das solltest Du Dir mal vor Augen führen. Ein weiteres Drittel übrigens von Arabern, Deinem anderen "Problem". :wink:
Darüber hinaus ist Deine Rechnung höchst spekulativ. Die Chinesen hatten 10 Jahre später ihre erste einsatzfähige Atomwaffe. Durch den Einsatz einer amerikanischen Bombe in Korea, wäre das eher noch schneller geschehen. Man kann sich auch ausmalen, welches Zeichen die Amerikaner damit für den Kalten Krieg mit den Sowjets gesetzt hätten. Dieser Schuss wäre also mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit eher nach hinten losgegangen, mit vielleicht am Ende ebenfalls Millionen von toten Amerikanern und einer sich schon so kurz nach dem 2.WK wieder auflösenden internationalen Gefolgschaft.
Den Aspekt der Moral und Ethik unterschätzt Du überhaupt massivst. Gerade was den "Kampf der Kulturen" oder den "Kampf der Systeme" betrifft. Erfolg beim Volk hatten die Amerikaner vor allem mit Schokolade, Kaugummis, Coca Cola und der subtilen Wirkung von Hollywood. Und gerade in Europa nicht zuletzt dadurch, dass sie das vermeintlich zivilisertere Gegenkonzept und Schutz gegenüber dem kommunistischen Ungeheuer boten. Dazu augenscheinlich unzensierte Literatur in den Amerikahäusern, Jazz und den ganzen allseits beliebten High-Society Kram.
Alleine durch Kriege haben die Amerikaner ihre Macht und Einflussphären aber nicht nachhaltig erweitern können. Das ist ein Irrglaube, der aus einer Fehlinterpretation der Nachwehen des Zweiten Weltkriegs herrührt. Dieser Denkfehler scheint sich unter Amerikanern ebenso felsenfest behauptet zu haben, wie die Idee, dass Deutschland den Wiederaufbau und das Wirtschaftswunder dem Marshall-Plan zu verdanken hätte. Da musste ich im Urlaub erst kürzlich über einen Amerikaner amüsieren, der mir zudem noch erklären wollte in den Staaten sei das Bildungssystem um Welten besser als in Europa.
Japan als Bestätigung Deiner These heranzuziehen hielte ich auch für verfehlt. Mit ziemlicher Sicherheit hätte das traditional sehr nationalistische Japan einen deutlich anderen Kurs eingeschlagen, wenn man dieses Land nach dem 2. Weltkrieg nicht derart kontrolliert hätte bzw. massiv auf die innenpolitischen Entwicklungen dort Einfluss genommen hätte. Das hat mit dem Einsatz der Atomwaffe zunächst mal wenig tun. Diese hätte eine für die USA negative Entwicklung eigentlich allenfalls begünstigen können. Die Land war jedoch, und das war viel entscheidender, anschließend unter voller amerikanischer Kontrolle: In der Anfangszeit gab es keine Verfassung oder Gesetze ohne amerikanische Absegnung, dazu Zensur/Manipulation der Medien, Einfluss auf Wirtschaft und weitere politische und militärische Entwicklung, usw... Ich will das nicht verurteilen, da sich Japan durchaus prächtig entwickelt hat.
Diese Möglichkeiten hätte man in Korea, geschweige denn in China, aber nicht gehabt. Auch nach einem Atomschlag hätte man diese Länder nicht dominieren, kontrollieren in geeignete Bahnen lenken können.
