27.09.2009, 00:21
Zitat: Es sind die Medien, wie der Spiegel, die die anstacheln und Stories aufbauschen, weil das ihr Geschäft ist. Das ist eine mediale Hatz an der sich sich so einige gerne beteiligen. Nicht nur, aber auch politisch engagierte Journalisten und Redaktionen. Ahmadinejad ist vielleicht ein willkommener Vorlagengeber. Mehr auch nicht.Ich stehe dem SPIEGEL auch nicht kritiklos gegenüber, bspw. fand ich die betreffende Titelgabe zum Iran und den Wahlen (wo auch Bin Laden auf dem Titel war) unpassend, ja verfälschend. Aber es sei daran erinnert, dass es auch der SPIEGEL war, der A. zwei lange Interviews ermöglichte und umgekehrt. Es wäre also nicht so, dass hier einseitig etwas postuliert wird, bzw. man der iranischen Seite nicht auch das Wort ermöglichen würde. Im neuesten SPIEGEL ist wieder ein Interview mit dem iranischen IAEA-Botschafter Salehi zum Atomprogramm zu finden. Von „aufbauschen“ oder „Hatz“ kann hier also keine Rede sein.
Und: Jawohl, A. ist ein willkommener Vorlagengeber, aber er ist daran doch selbst schuld. Genau genommen ist er es selbst, der den Iran diskreditiert und seinem Land einen Bärendienst erweist. Alle Welt sieht einen schimpfenden, ja Hasstiraden äußernden Schreihals, der den meisten berechtigterweise Sorgen macht. Er legitimiert sogar selbst einen Schlag gegen die Nuklearanlagen, bzw. würde es einer angreifenden Macht leichter machen, sich danach vor der Weltöffentlichkeit zu erklären, eben weil eine solche Handlung nachvollziehbarer wäre. Wäre ein sachlicher, zurückhaltender Mann in Teheran am Ruder, so wäre das Rufen nach einem Erstschlag gegen die Atomanlagen sicher leiser, bzw. es gäbe weniger Befürworter eines solchen Vorgehens.
Zitat: Wenn andere Staaten ihre Waffen testen, wird das vom Spiegel selten thematisiert. Es sei denn es verspricht Auflage und passt ins politische Programm.Das stimmt sicher nicht, zumindest nicht auf den SPIEGEL bezogen. Der schreibt auch über/gegen russische U-Boote vor der US-Ostküste, das amerikanische NMD, den Irak-Krieg, französische Flugzeugträger, deutsche (noch verbliebene) Splitterbombenreserven, den „heillosen Bombenkrieg der NATO in Afghanistan“ (2002 im Titel) oder interviewt Richard Goldstone, dessen jüngster UN-Bericht über Menschenrechtsverletzungen im Gaza-Krieg in Israel argen Ärger verursacht hat. Also eine selektive Wahrnehmung, auch in Bezug auf Opfer, kann man hier wahrlich nicht erkennen.
Zitat: Jeder Deutsche kennt z.B. Natans aber niemand Gronau.Quatsch. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Gronau dürfte einigen was sagen, aber über Natans kannst du hier im Lande mit recht wenigen reden (selbst an der Uni wissen nur wenige – vielleicht 20 Prozent –, was dort steht).
Schneemann.