08.09.2009, 11:01
@Shahab3
Zur zweiten Frage: Hier bringe ich meine Meinung zum Ausdruck, meine Analyse, etc. Die hat nichts mit der Meinung "der Schweizer" zu tun. Ich kapier nicht, wieso Du das hier reinbringst.
Und falls die ISAF ihre Ideen nicht einbringen kann, weil sie zu wenig Personal hat, dann muss das halt aufgestockt werden.
Etwas in persönlicher Sache: die Irak-Invasion 2003 ist in meinen Augen das grösste Verbrechen, das die westliche Gesellschaft in den letzten Jahren durchgezogen hat. Ginge es nach mir, würden alle, die diese Aktion gutheissen, hart bestraft. Wirf also niemals, nie wieder, den Konflikt im Irak und denjenigen in Afghanistan in einen Topf, wenn Du mit mir diskutierst. Danke.
Shahab3 schrieb:Wie kommt der Schweizer darauf, sich für die Belange der Afghanen zu interessieren, jenes Land zu analysieren und dann zu entscheiden, wer dort lebensberechtigt ist und wer nicht? Das ist komisch und ich erahne schon, dass die reichhaltige schweizer Kultur dazu berechtigt, sich soweit aus dem Fenster zu lehnen, den lieben Gott zu spielen und an ferne Länder und Leute Bedingungen zu formulieren?Zur ersten Frage: Warum sollten sie es nicht tun?
Zur zweiten Frage: Hier bringe ich meine Meinung zum Ausdruck, meine Analyse, etc. Die hat nichts mit der Meinung "der Schweizer" zu tun. Ich kapier nicht, wieso Du das hier reinbringst.
Zitat:Was für Alternativen bietet man den Afghanen denn an?Eine Alternative zum Taliban-System vielleicht?
Zitat:Die Amerikaner und ihre europäische Gefolgschaft haben gar keine ideologischen Alternativen im Gepäck, die für einen Afghanen von Interesse sein könnten. Zumal das Tamtam eines ISAF oder Diplomatenkonvois nur kurzzeitig beeindruckend, aber nach 15 Sek. zwischen Staubwolken wieder am Horizont verschwunden ist.Mit dem ersten Satz masst Du Dir an, zu wissen, was für die Afghanen gut ist und was nicht. Das entspricht genau dem Punkt, den Du an mir kritisierst. Schon mal drüber nachgedacht?
Und falls die ISAF ihre Ideen nicht einbringen kann, weil sie zu wenig Personal hat, dann muss das halt aufgestockt werden.
Zitat:Die NATO Soldaten sind in dem Land ebenso Fremdkörper, wie ein Trupp bewaffneter Taliban-Kämpfer, die mit ihrem Dolmetscher durch die Innenstadt von Montreux pattroullieren.Die NATO versucht aber, die Bevölkerung für sich zu gewinnen. Es sind mir jedenfalls keine Berichte bekannt, dass die NATO Andersdenkende in Afghanistan hart bestraft hat. Somit hat die NATO die Möglichkeit, sich von einem Fremdkörper in einen Alliierten der gesamten afghanischen Bevölkerung zu verwandeln. Die Taliban hingegen haben mit ihrem Wertesystem allenfalls die Möglichkeit, zum Unterdrücker der afghanischen Bevölkerung zu werden, weil in ihrem Wertesystem zu Beginn weg kein Platz für Andersenkende ist, in keiner Form.
Aus der Sicht der Afghanen sind das ungebetene Gäste, wie man sie in den letzten Jahrhunderten schon hin und wieder hatte. Diese kommen und gehen erfahrungsgemäß.
Zitat:Ich nenne das mal höflich "naiv".Aha. Es ist also naiv, dafür einzustehen, dass Frauen in Afghanistan Zugang zu Bildung haben sollen. Es ist also naiv, dafür einzustehen, dass Frauen in Afghanistan selber entscheiden dürfen, wen sie heiraten wollen und wie sie sich kleiden wollen. Alles klar.
Zitat:Das wäre ein erster Schritt in Richtung einer besseren Welt.Was für eine tolle Vorstellung! Das Endresultat wären gegen sieben Milliarden Individualisten, die nicht interagieren und kooperieren und daher verhungern würden.
Zitat:Was Deine Denkweise nur ad absurdum führt. Hast Du nicht selbst gesagt, dass Du Menschen töten willst, die nicht Deinen Wertevorstellungen entsprechen, bzw sich dagegen wehren, diese zu adaptieren?Der Punkt geht teilweise an Dich. Aber es bedeutet auch, dass Du meinen letzten Beitrag immer noch nicht verstanden hast. Ich habe dort eigentlich klar gemacht, dass die Taliban nur dann getötet werden sollen, wenn es nicht anders geht. Man könnte es z.B. so machen: die Taliban-Ideologen und die westlichen Ideologen "verkaufen" ihr System der afghanischen Bevölkerung in einer gewaltfreien Werbeveranstaltung. Die Afghanen und -innen entscheiden dann jede/r für sich, welches System sie haben wollen. Ihre Entscheidung wird von jedem respektiert und sie respektieren die Entscheidung von jedem...und warum funktioniert das nicht? Ahja, die Taliban wollen nicht mitmachen. Sie wollen alle Andersdenkenden in ihrem Einflussbereich mit Gewalt eliminieren. In diesem Fall ist es legitim, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Wenn es eine andere Möglichkeit gäbe, die Taliban unschädlich zu machen, dann wäre diese vorzuziehen. Etwas praktikables scheint es aber nicht zu geben. Das ist auch der Punkt, der zur Todesstrafe überleitet. Diese ist in meinen Augen die schlimmstmögliche Strafe. Ein Staat hat genügend Möglichkeiten, um darauf zu verzichten. Wenn er nicht darauf verzichtet, ist er in meinen Augen zivilisatorisch weniger weit als ein Staat, der das kann.
Zitat:Und um jene zu töten, reißt Du noch ebenso viele (inzwischen zehntausende im Irak und A.stan!) Unschuldige als Kollateralschäden mit in den Tod?Ich habe nirgends geschrieben, dass ich Kollateralschäden, bzw. den Tod Unbeteiligter, gutheisse. Das tue ich nicht.
Etwas in persönlicher Sache: die Irak-Invasion 2003 ist in meinen Augen das grösste Verbrechen, das die westliche Gesellschaft in den letzten Jahren durchgezogen hat. Ginge es nach mir, würden alle, die diese Aktion gutheissen, hart bestraft. Wirf also niemals, nie wieder, den Konflikt im Irak und denjenigen in Afghanistan in einen Topf, wenn Du mit mir diskutierst. Danke.
Zitat:Das ist ohnehin der falsche Ansatz. Rückständig ist nur in jedem Fall die Sichtweise, Ideologien mit Waffengewalt verbreiten zu wollen.Ich interpretiere das mal so, dass Du das Vorgehen der Taliban verurteilst. Die machen nämlich genau das.