12.08.2009, 11:56
Gunmen schrieb:Die Sicherheitslage im einer der ärmsten Länder der Welt hat sich nach Einschätzung dramatisch verschlechtert. Militärisch ist der Konflikt nicht zu gewinnen, das haben jetzt schon ranghohe Militärs eingestehen müssen, wohl oder übel.. ! Die ISAF wird noch über Jahrzehnte am Hindukusch stationiert sein. Obama hat ein Teil Truppen vom Irak abgezogen, und sie nach Afghanistan versetzt, das hätte man viel früher machen müssen!! Obwohl die ISAF technisch hochgerüstet ist und mit modersten Waffen kämpft, werden sie ständig in Kämpfe mit der Taliban und Al Quaida verwickelt. Diese haben ihre Strategie grundlegen geändert, dass heisst sie greifen nicht wahllos an. Nein, sie lassen die ISAF-Truppen buchstäblich in Hinterhalte laufen, um sie dann mit ihren RPG`S und Maschinengewehren unter Feuer zu nehmen. Mittlerweile greifen sie auch essentiell wichtige Strukturen an ,wie Nachschubbasen (in Pakistan) oder Kommunikationsanlagen. Die erdrückende Armut die in Afghanistan herrscht, schert diesen radikalen Kämpfern weiteren Zulauf. Die hochangespannte Lage, die im Nachbarstaat Pakistan herrscht wird sich mit Sicherheit negativ auf den Wiederaufbau und Befriedung von Afghanistan auswirken.
Ein paar Antworten, auf die Schnelle..der Krieg gegen die Taliban militärisch ist sehr wohl zu gewinnen. Die NATO hat gar keine andere Wahl, eine Niederlage wäre für sie eine Katastrophe. Was die militärischen Mittel angeht, so haben die Taliban keine Chance. Jedes direkte Gefecht haben die Taliban verloren, ihre Verluste sind unglaublich hoch. Im Gegensatz dazu sind die Verluste der NATO-Truppen lächerlich klein.
Was es aber zum militärischen Sieg benötigt, ist eine engere Kooperation mit Pakistan. In Pakistan rekrutieren die Taliban neue Mitglieder und über Pakistan läuft ihr Nachschub. Das eigentliche Stammland der Taliban liegt in Pakistan, und wenn man sie ausrotten will, muss man dort beginnen.
Die einzige Hoffnung, die die Taliban haben, um den Krieg gegen die NATO für sich zu entscheiden, ist das "Aussitzen". Sprich, warten, bis die NATO von sich aus abzieht, weil es den Mitgliedstaaten verleidet, weil die Steuerzahler in Europa und Nordamerika den Krieg nicht mehr finanzieren wollen, etc. Die NATO weiss dies aber. Deshalb wird man versuchen, so lange in Afghanistan zu bleiben, bis die afghanische Armee, die momentan aufgebaut wird, genug stark ist, um das Land vor den Taliban zu schützen. Ob das gelingt, ist eine andere Frage.
Was die kürzliche Truppenaufstockung der Amerikaner betrifft, so ist das wohl der richtige Weg, um einen militärischen Sieg in Afghanistan zu beschleunigen. Im Irak hat der sogenannte "troop surge" ebenfalls signifikant zur Befriedung der Lage beigetragen, also versucht man diese Strategie nun hier. Warum das solange gedauert hat, ist sicher einerseits wegen dem Engagement im Irak, andererseits wegen der teilweise zögerlichen Entsendung von Truppen durch die übrigen NATO-Staaten zu erklären. Welche Resultate die neuliche Truppenaufstockung effektiv bringen wird, muss man abwarten. Dazu gibts noch keine Resultate.