10.08.2009, 14:44
Zitat:USA geben Drogenhändler zum Abschuss frei
Die USA erwägen offenbar, Rauschgilfthändler in Afghanistan gezielt zu töten. Das Militär soll dafür sogenannte Target Lists erstellt haben, wonach Dealer, welche die Taliban mit Geld versorgten, zum Abschuss freigegeben werden. Das Vorgehen dürfte bei den Nato-Verbündeten auf harsche Kritik stossen.
Der «New York Times» soll der entsprechende Bericht des Senats vorliegen. Darin steht unter anderem geschrieben, dass insgesamt 367 Personen zur Tötung oder Gefangennahme ausgeschrieben sind oder waren. Davon seien 50 Drogenhändler und direkte Geldzulieferer an die Taliban. Über die Identität der beiden amerikanischen Generäle schweigt sich die Zeitung allerdings aus.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/international/usa_afghanistan_taliban_target_lists_drogen_dealer_obama_1.3311077.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/internati ... 11077.html</a><!-- m -->
In dem Artikel steht, dass die Taliban aus dem Drogenhandel jährlich ca. 70 Mio. USD beziehen. Ich habe das dumpfe Gefühl, dass diese Zahl bei weitem nicht ausreicht, um deren Krieg zu finanzieren. Bzw. dass die Einkünfte aus dem afghanischen Drogenhandel nur 70 Mio. Dollar pro Jahr betragen. Entweder ist also die Zahl falsch, oder die Taliban haben noch ganz andere, viel wichtigere Geldquellen als den Drogenhandel. Auf diese nehmen evtl. die im Artikel genannten "direkten Geldzulieferer" Bezug.
Etwas anderes ist die Frage, ob der Titel des Artikels viel mit der Realität zu tun hat. Es erinnert mich an das Spielkarten-Set mit den meistgesuchten Köpfen des Iraks. "Nach Möglichkeit einfangen" ist vermutlich eher die Devise als "tot abliefern".