05.08.2009, 11:43
Mondgesicht schrieb:Mich als Laie würde nochmal interessieren, wie das mit diesen AESA-Radaren funktioniert.
Früher (bzw noch heute) versteckte sich in der Nase des Flugzeugs eine schwenkbare Plattform, die Strahlen aussendet (aktiv). Der Widerhall der Strahlen läßt dann auf den Aufenthaltsort anderer Flugzeuge schließen.
Die AESA-Radare sind nicht mehr schwenkbar? Befinden sich die Sensoren über das ganze Flugzeug verteilt? Sind diese Radare passiv oder auch aktiv?
Ich bin aus den Wiki-Artikeln nicht wirklich schlau geworden.
Ist das Captor-E dann ein solches AESA-Radar? Kann der Eurofighter mit einem solchen Radar dann ohne selbst aktiv zu werden andere Flugzeuge orten?
Bitte für klein-Dööfchen erklären, danke.hock:
Es gibt zwei arten von ESA( Electronically Scanned Array) Systemen: Passiv und Aktiv (PESA und AESA). Bei der elektronischen Strahlschwenkung ist die Antenne üblicherweise fix und die Radarstrahlen werden per Phasensteuerung elektronisch geschwenkt. Der Unterschied zwischen Passiv und Aktiv in diesem Fall liegt darin, dass passive Systeme nach wie vor auf eine konventionelle Wanderfeldröhre setzen um die Strahlung zu erzeugen. Lediglich die Schwenken des Radarstrahls erfolgt nun nicht mehr über das Schwenken der Antenne, sondern wie bereits erwähnt über Phasenverschiebung auf elektronischem Wege. Bei den aktiven Systemen (AESA) gibt es keine Wanderfeldröhre mehr, stattdessen gibt es sogenannte Sende-/Empfangsmodule (TRM - Transmit & Receive Module). Jedes dieser Module erzeugt Strahlung und kann sie dann aussenden und auch empfangen. Die Schwenkung erfolgt ebenfalls elektronisch per Phasenverschiebung. Selbst wenn ein einzelnes TRM ausfällt bleibt das Radar funktionstüchtig und da es hunderte oder sogar mehr als tausend TRMs in solchen Radars gibt, können selbst mehrere davon ausfallen, ohne das die Leistungsfähigkeit des Systems groß beeinträchtigt wird. Der Vorteil ist, dass mit AESA-Systemen mehrere Primärradarkeulen generiert werden können und es somit unterschiedlich Aufgaben gleichzeitig wahrnehmen kann, wobei die TRMs oft auch in Gruppen operieren, um die gewünschte Leistung zu erbringen.
Das Captor-E wird ein solches AESA System sein.