20.06.2009, 11:04
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Zitat:Zitat:Chameneis Freitagspredigtzeigt eigentlich eine Schwäche, wenn die Medien so von der "machtvollen Gegendemonstration" abgehalten werden.
Das Machtwort des Ajatollahs
Von Rainer Hermann, Teheran
19. Juni 2009 Der Tag soll zur großen Kundgebung für die Islamische Republik werden, zur Gegendemonstration gegen die Proteste der vergangenen Woche. ....
Für alle ausländischen Journalisten ist das Arbeiten aber schwieriger geworden. Sie hatten für die Akkreditierung zur Freitagspredigt viel Geld bezahlt, aber es wird keiner eingelassen. Selbst Kameraleute und Fotografen, die seit Jahrzehnten aus Iran berichten, werden zurück auf die Straße geschickt.
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Aber weiter zur Predigt:
Zitat: ... Fast beiläufig setzt Chamenei mit einer Begebenheit aus dem sechsten Jahr nach der Hidschra ein, der Auswanderung Muhammads von Mekka nach Medina. Da habe es ein Ereignis gegeben, das den Propheten und seine Anhänger sehr besorgt habe, doziert er. Nahe sei der Feind gewesen, und in Medina habe eine fünfte Kolonne der Feinde aus Mekka gegen den Propheten intrigiert.Und dann zurück zu den Reaktionen - erst mal die USA, der machtvollste Gegenspieler in der Region:
Allah habe den Propheten aber zur Geduld ermahnt. Dadurch sei das Herz der Feinde ausgeleuchtet worden, und der wahre Glaube habe tief in ihre Herzen eindringen können. Die Gläubigen aber hätten selbst entschlossener handeln und somit ihre Ziele erreichen können.
Theologie und Politik verschmelzen
Der Rückgriff auf eine Episode des frühen Islam ist nicht nur religiöse Erbauung. Er hat direkt mit dem heutigen Konflikt zu tun. Auch er werde zunächst also einmal Geduld haben, werde eine Taktik des Hinhaltens einschlagen, verkündet Chamenei indirekt. Immer wieder fließen Theologie und Politik ineinander.
Im nächsten Satz ist Chamenei schon in der Gegenwart. Jedes Volk kenne politische Spannungen, belehrt er seine Zuhörer. Ganz natürlich sei es, dass eine Gruppe das eine wolle und die andere Gruppe das andere. Das dürfe sie aber nicht vom Ziel abbringen, eine höhere, religiöse Gesellschaft ohne materialistische Verführungen zu schaffen.
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Um die Schaffung von Konsens bemüht, kritisiert Chamenei Präsident Ahmadineschad einmal, dann lobt er ihn wieder. Ahmadineschad habe in Frage gestellt, was die Islamische Republik in dreißig Jahren geschaffen habe - etwa durch seine Angriffe gegen den früheren Präsidenten Rafsandschani, tadelt Chamenei. Was er an Korruptionsvorwürfen gegen Rafsandschani vorgetragen habe, stimme nicht, „vielleicht aber bei seinen Verwandten“.
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Rafsandschani aber kenne er, Chamenei, seit 52 Jahren. Rafsandschani sei einer der wichtigsten Kämpfer vor und nach der Revolution gewesen, habe das politische System der Islamischen Republik „zu keiner Sekunde“ alleine gelassen, lobt ihn der Führer. Allerdings vertrete er, Chamenei, in der Auseinandersetzung mit Ahmadineschad eher die Position des Präsidenten.
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Auf den Politikern Irans laste nun die Aufgabe, in einer instabilen Welt die Stabilität des Landes zu wahren. Würden da die Politiker „radikal“ - dieses Etikett hängt die Staatspresse der Bewegung Mussawis an -, hätte das die Radikalisierung der gesamten Bevölkerung zur Folge. Sie wären dann verantwortlich für das Blut, das vergossen würde, warnt er sie.
„Wahlen bedeuten, dass Differenzen an den Wahlurnen gelöst werden, nicht auf der Straße.“ Es gehe nicht an, dass Verlierer auf die Straße gingen. Es gehe nicht an, die Wahl in Frage zu stellen.
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Das Johlen seiner Anhänger zeigt, dass sie die Botschaft, die sie erwartet haben, verstehen. Falls die Bewegung Mussawis nicht einlenkt, wird sie mit Gewalt ausgeschaltet, lautet sie. Die Polizisten schauen betreten zu Boden. Sie wissen, was ihnen bevorsteht.
Auf Mussawi lastet nun eine große Bürde. Entweder beugt er sich und gibt auf, oder er setzt das Leben seiner Anhänger aufs Spiel. Nach dem Gebet öffnet der Himmel seine Schleusen zu einem Wolkenbruch, und ein Sturm setzt über Teheran ein.
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Zitat:Iran
Obama kritisiert Rede Chameneis
20. Juni 2009 Der amerikanische Präsident Barack Obama hat sich „sehr besorgt“ über Teile der Rede des obersten Führers des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, am Freitag geäußert. Darin hatte sich die höchste Autorität des islamischen Landes eindeutig hinter Amtsinhaber Mahmud Ahmadinedschad als Sieger der Präsidentenwahl vor einer Woche gestellt .....
Chamenei richtete angesichts der andauernden Massendemonstrationen außerdem eine Warnung an die Protestierenden, dass sie für Blutvergießen verantwortlich gemacht würden.
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Er sei sehr besorgt über einiges im „Tenor und Ton“ der Äußerungen des Ajatollahs, sagte Obama dazu in einem Interview des Senders CBS.
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