17.06.2009, 23:38
Zitat: Dass Du Artikel findest, in dem die aktuelle Lage als Konflikt "Studenten versus Regime" dargestellt wird, wundert mich nicht. Ich habe nur versucht Dir das, mit bescheidenem Erfolg, ein wenig aufzudröseln.Verschone mich bitte mit so halbgaren Konstrukten. Ich habe nie was von „Studenten versus Regime“ geschrieben und auch nicht gesagt, dass andere dies so gesagt haben. Ich sagte nur, dass andere Berichterstatter auch von einem „Regime“ reden und habe selbst nur vor den Gefahren einer „chinesischen Lösung“ gewarnt, ohne das ich einen Vgl. zu China hergestellt habe (ich habe auch ausdrücklich geschrieben, dass man es nicht direkt vergleichen kann und dass es NUR um die Begrifflichkeit in puncto gewaltsame Niederschlagung geht).
Zitat: Ahmadinejad (= das Regime? ) kann aufgrund seiner ideologischen Nähe, die Basiji mobilisieren, ohne das er sie wirklich kontrolliert. Die Polizei kontrolliert er aufgrund seiner Befugnis als Präsident.Hmm, wer bitte hat denn die Macht inne? Chamenei als Großajatollah kontrolliert die Armee und die Revolutionsgarden, ist auf Lebenszeit bestimmt, ist Chef des Wächterrates und hat die Macht über die Pressezensur inne. So. Aber er bewegt sich vor der Reizfigur A. im diffusen Hintergrund, wird also weniger wahrgenommen, obwohl er die graue Eminenz ist. Aber wer ist sein „Schwertträger“, seine verbale Waffe, sein Sprachrohr und sein Chefagitator, der sich ein Wahlmäntelchen zur Legitimation umhängt? Herr Ahmadinedschad.
Und den wird er auch niemals fallen lassen – das glaube ich mal, wenn Chamenei nämlich sagt, dass „die Wahl des gewünschten Präsidenten eine wahre Feier ist“ (s. Link) –, auch wenn von „Überprüfungen“ oder dergleichen geredet wird, das ist reine Augenwischerei. Natürlich es jetzt infolgedessen einfach zu sagen, dass A. nicht das Regime ist. Sicherlich. Die Chefinstanz ist ja ein anderer. Groß anders wird der Sachverhalt eines Regimes mit ollen Seilschaften aber dennoch dadurch nicht!
Quellenauszug:
Zitat:Zur Wiederwahl Ahmadinedschads verkündete Chamenei am Samstag: «Die Wahl des gewünschten Präsidenten (...) ist eine wahre Feier». Sie werde den «Fortschritt des Landes und die nationale Sicherheit gewährleisten.» Er warnte Gegner vor «böswilligen Provokationen» und machte deutlich: wer Ahmadinedschad angreift, greift ihn selbst an. Und auf Kritik am allmächtigen Revolutionsführer steht im Iran die TodesstrafeLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.netzeitung.de/politik/ausland/1381000.html">http://www.netzeitung.de/politik/ausland/1381000.html</a><!-- m -->
Ferner:
Zitat:TEHERANLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,631054,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 54,00.html</a><!-- m -->
Mussawi-Anhänger trotzen Demo-Verbot
Irans Opposition lässt sich nicht einschüchtern: Ungeachtet der Repressionen der Machthaber demonstrieren wieder Zehntausende Anhänger des Oppositionskandidaten Hossein Mussawi für Neuwahlen - auch Fußball-Nationalspieler solidarisieren sich öffentlich mit den Regimegegnern.
...und zum Thema "Regime"...
Zitat:Interview zu den Massenprotesten im IranLink: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/iran454.html">http://www.tagesschau.de/ausland/iran454.html</a><!-- m -->
"Das Regime hat sich selbst in eine Zwickmühle gebracht"
Der Iran ist erstmals wirklich in zwei Lager zerbrochen, meint der Iran-Experte Walter Posch. Er erklärt im tagesschau.de-Interview, warum es nun extrem schwierig ist, einen Ausweg aus der Krise zu finden und weshalb der unterlegene Kandidat Mussawi durchaus als Reformer bezeichnet werden kann.
Schneemann.