25.05.2009, 20:01
Dem ersten Abschnitt von Shahab’s Post kann ich nur zustimmen (ist ja auch recht selten, dass ich das mal tue), der zweite Teil ist aber differenzierter zu sehen. Die multi-nationale Truppe ist sicherlich nicht so behäbig, wie sie dargestellt wird, auch wenn es hier und da Differenzen gibt. Es ist ferner auch irrig anzunehmen, dass die Taliban die ISAF besiegen könnten im rein militärischen Sinne, dazu ist deren Feuerkraft zu stark (besonders die Luftwaffe der Amerikaner). Vielmehr besteht das Risiko, dass sich die ganze Operation in die Länge zieht und einige Politiker – vor allem in Europa – irgendwann einfach entnervt aufgeben, quasi das also nichts erkennbar Positives (auch für den Wahlkampf) bei der Unternehmung herauszukommen scheint und eine Ermüdung um sich greift. Dabei sollte man aber daran denken – und das tun wenige hier bei uns im Lande –, dass man ein Land, das 30 Jahre lang zerstört wurde, nicht innerhalb eines Jahrzehnts schnell mal wieder auf die Beine stellt. Und solange Afghanistan so stiefmütterlich behandelt wird, auch vor allem von den Deutschen, besteht dieses Risiko eines Ermüdens (was immer dann auch genau die Folgen wären). Es bleibt zu hoffen, dass u. a. auch Obamas neue AfPak-Strategie sich auszahlt und das vor allem mehr Truppen ins Land kommen (auch aus Europa) und klarere Ziele gesteckt und sorgfältigere Schläge (aus der Luft, vor allem) geführt werden. Dann sehe ich für die Taliban nicht den Hauch einer Chance.
Schneemann.
Schneemann.