25.05.2009, 19:43
Einige Taliban wurden durchaus sehr professionell ausgebildet. Wer weiß wieviele davon (noch) an den Planungen und der Durchführung von Militäraktionen beteiligt sind. Diese haben jedenfalls mit Vorliebe Beratung und Training von Amerikanern, Briten und Pakistanis erfahren. So waren mehrfach afghanische Mujahedin in Trainingscamps des SAS in Schottland. US-Militärs haben den "afghanischen Freiheitskämpfern"
live und in Farbe bei Anschlägen und Hit&Run Taktiken gegen die "Kommunistische Bedrohung" Beratungsdienste geleistet. Will heissen, Amis waren zusammen mit Mujaheddin unterwegs und haben z.B. Bomben am Straßenrand platziert und erklärt wie man am besten einen Panzer oder einen Hubschrauber knackt. Das wissen die, also nicht nur durch eigene Experimente. (Ehemalige) Ausbilder der pakistanischen Streitkräfte arbeiten heute in Trainingslagern in Afghanistan und Pakistan. Sehr offen übrigens und ohne größere Angst oder Verfolgung. Würden die Taliban nicht wissen, wie man kämpft, würden diese nicht zunehmend die Kontrolle über diverse Regionen von Pakistan und Afghanistan gewinnen. Wenn man sich die Lage mal rein situativ betrachtet, wurde eine ganze Menge Land an die Taliban verloren. Betrachtet man die einmalig optimale Guerilla-Geographie, den vorhandenen Rückzugsraum im Nachbarland und den sprießenden Nachwuchs auf der einen Seite und behäbige, schwer gepanzerte, schlecht organisierte und logistisch überforderte multi-nationale Truppen (die sich ja überwiegend in ihren Kasernen verstecken) auf der anderen Seite, dann erscheint das nur zu logisch. Die Mitglieder der afghanischen Armee bekiffen sich gerne mal den ganzen Tag und machen die Fliege sobald ihnen einen paar todesmutige Talibs vor die Flinte laufen. Es ist völlig logisch und nachvollziehbar, dass sich die Dinge so entwickeln, wie sie es gerade tun.
