24.04.2009, 21:58
Ich habe jetzt nur Zeit für einen Punkt, den ich nochmal erläutern möchte und nun endlich mal klarstellen möchte, auch wenn bisher keiner ihn wirklich verstanden hat: Mir ging es bei meiner Argumentation darum, die Intensität, die Art, die politische Manifestation und die politische Rolle von Angst, ihre historische Rückbindung und damit ihre kommunikative und semantische Fassung näher zu beleuchten und gerade auch in einer Demokratie wie Israel dies kritisch zu beleuchten. Mir geht es nicht um die situative individuelle Angst des paläst. Zivilisten, wenn Israel zu schlägt oder um die Angst der Bürger von Sderot, wenn die Sirenen heulen. Ich habe vielmehr versucht zu thematiseren, wie in gesellschaftlichen Diskursen in Israel, wie im Gespräch in Tel Aviv oder in Haifa und in den TV- und politischen Diskussionen all diese Bedrohungen gefaßt werden, wie sie kommuniziert und verstanden werden. Und wie eben Nasrallah oder auch Meschaal mit ihren terroristischen Nadelstichen in eine Anthologie von Goliath, Tiberius, Inquisition und Hitler gestellt werden, die jeden Blick auf die Typik der jetzigen Feinde, der jetzigen Umstände verstellt. Kurz gefaßt (und ich bin absolut dieser Meinung insbesondere weil ich mich auch schon etwas länger mit Terrorismus und seinen Wirkweisen beschäftige): Man bläht die Gefährdung, die durch Hamas und auch Hizbullah ausgeht unnötig auf. Denn, sorry, Schneemann, weder Hizbullah noch Hamas können Israel zerstören oder größere Mengen an Israelis einfach so töten. Natürlich sind sie Gefährdungen, aber kein Leben ist ohne Risiko oder Gefährdungen (Und Autounfälle und Arztfehler kosten nur am Rande sehr viel mehr Menschenleben als Terroranschläge..., aber das liegt eben in der Wirkweise von Terrorismus). Das ist auch keine Verharmlosung, sondern purer Realismus, eingedenk der Tatsache, dass Terrorismus vor allem eine Kommunikations- und Angststrategie ist, die medial wirkt. Und eben in Israel auf fruchtbaren Boden fällt und dort eben Nasrallah und Co gleich zu neuen Goliaths und Tiberus macht.
Mir geht es also um einen politischen und gesellschaftlichen Blick, keinen individuellen. Und da sage ich eben ist die Angst in Israel und das Gerede von einer drohenden Auslöschung und Existenzbedrohung durch Hamas und oder Hizbullah Blödsinn. Diese mehr oder minder radikalen Gruppen werden Israel nicht vernichten...
Zu den rechtlichen Punkten mal später..
Wobei...
Mir geht es also um einen politischen und gesellschaftlichen Blick, keinen individuellen. Und da sage ich eben ist die Angst in Israel und das Gerede von einer drohenden Auslöschung und Existenzbedrohung durch Hamas und oder Hizbullah Blödsinn. Diese mehr oder minder radikalen Gruppen werden Israel nicht vernichten...
Zu den rechtlichen Punkten mal später..
Wobei...
Zitat:Ich verstehe dich schon. Nur sage ich dir ganz ehrlich, dass ich solche bestimmten Fundamente lieber wegwische, weil ich ihnen die Wegbereiter für noch schlimmere Fehldarstellungen und Verunglimpfungen sehe. Wenn man hier nicht schon gegensteuert, dann wird man die gerufenen Geister irgendwann nicht mehr los...Dummerweise geht dies so einfach nicht. Du musst mit anderen Denkhorizonten nunmal rechnen, tust du es nicht, dann... naja... wird irgendwann mal Quintus mit seinen Szennarien doch noch Recht behalten.