15.04.2009, 17:46
Aber ganz ehrlich, das Gerede von einer afghanischen Demokratie zum Sondertiefpreis bzw. als Gratisgeschenk des Westens im Rahmen seiner Intervention war doch nie mehr als hehre Rhetorik. Klar, mann kann anfangen bestimmte Impulse zu setzen. Und falsch kann und muss das nicht sein, Afghanistan hatte auch schon vor dem Krieg durch den Einfluß der Kommunisten in den Städten eine gewisse, leichte Modernisierung/gesellschaftliche Klimaveränderung erfahren. Aber sowas geht nie sofort und nie ohne Rückschläge (man siehe nur mal bitte in die Europäische Geschichte. Da gab es nach der Französischen Revolution und der Aufklärung auch nicht überall sofort stabile Demokratien...).
Obama hat die Kriegsziele längst realistischerweise herungergesetzt und meineserachtens muss man auch so den Afghanistaneinsatz verkaufen: Wir widmen und Al Quaida und ihren Freunden und kümmern uns nebenbei noch etwas präventiv um die Gesundheit ihrer Kinder und ihrer Mitbürger, indem wir uns auch die Opium-Ernte in Afghanistan "vorknöpfen".
Nicht mehr und nicht weniger.
Ansonsten geht es bestenfalls um die Setzung von Impulsen, von Errichtung von Mädchenschulen. Von den ersten Mädchenschulen auch auf dem Land über die weitergehende Alphabetisierung der Frauen, deren Einstieg in Berufe, Einfordern gesellschaftlicher Teilhabe, Aufbrechen orthodoxer gesellschaftlicher und männlicher Vorurteile und Tabus etc. bis hin zu unserer heutigen westlichen Idealvorstellung von Gendermainstreaming ist es ein sehr, sehr, sehr langer Weg, der selbst in Europa mindestens weit über 100 Jahre gedauert hat. Da sollte man realistisch sein und bleiben...
(PS: Daher hatte ich ja auch mal behauptet, wenn alles gut geht, dann könnte Afghanistan in 100 Jahren mal die Schweiz Asiens sein... wie gesagt, idealerweise, aber erst frühestens in 100 Jahren...)
Obama hat die Kriegsziele längst realistischerweise herungergesetzt und meineserachtens muss man auch so den Afghanistaneinsatz verkaufen: Wir widmen und Al Quaida und ihren Freunden und kümmern uns nebenbei noch etwas präventiv um die Gesundheit ihrer Kinder und ihrer Mitbürger, indem wir uns auch die Opium-Ernte in Afghanistan "vorknöpfen".
Nicht mehr und nicht weniger.
Ansonsten geht es bestenfalls um die Setzung von Impulsen, von Errichtung von Mädchenschulen. Von den ersten Mädchenschulen auch auf dem Land über die weitergehende Alphabetisierung der Frauen, deren Einstieg in Berufe, Einfordern gesellschaftlicher Teilhabe, Aufbrechen orthodoxer gesellschaftlicher und männlicher Vorurteile und Tabus etc. bis hin zu unserer heutigen westlichen Idealvorstellung von Gendermainstreaming ist es ein sehr, sehr, sehr langer Weg, der selbst in Europa mindestens weit über 100 Jahre gedauert hat. Da sollte man realistisch sein und bleiben...
(PS: Daher hatte ich ja auch mal behauptet, wenn alles gut geht, dann könnte Afghanistan in 100 Jahren mal die Schweiz Asiens sein... wie gesagt, idealerweise, aber erst frühestens in 100 Jahren...)