Raketenabwehrschilde
Midcourse und Terminalphase sind wirklich äusserst ungünstig zur Bekämpfung. Gegen taumelnde Scuds kann man inzwischen, nach den zunächst grausam schlechten Erfahrungen mit PAC, sicherlich brauchbarere Ergebnisse vorweisen.

Wir reden dennoch in der Terminalphase von Geschwindigkeiten (je nach Rakete) zwischen ~Mach 4 und ~Mach 20 und vielleicht auch mehr.
Die Position des Sprengkopfes muss hier sehr genau im voraus berechenbar sein. Handelt es sich um manövrierbare Sprengköpfe oder gar um ein entsprechenden MIRV dann tendiert die wahrscheinlichkeit eines Treffers einfach gegen 0, ohne sich eines besseren belehren lassen zu müssen. Mit "Deinesgleichen" hat das nichts zu tun.

Wesentlich realistischer sind die Erfolgschancen in der Startphase. Wenn ich das US-System aber richtig verstehe, dann will man die Raketen ja auch in jeder Phase bekämpfen sofern die Verfügbarkeit dann konkret gegeben ist. Kummuliert man die einzelnen Trefferchancen, könnte sich durchaus ein brauchbares Gesamtsystem ergeben. Aber wie gesagt, wenn man damit insgesamt die hälfte oder gar etwas mehr der Bedrohungen vernichtet, dann ist das richtig gut. Einzelsysteme haben so eine Quote gegen Jets in der Praxis mWm noch nicht erreicht.

Daher sage ich ja auch, dass es den Amerikanern nicht darum geht (gehen kann!), einen Schutz vor Raketenangriffen zu installieren. Was hier passiert ist verdeckte Rüstung, also eine relative Steigerung der Effizienz und letztlich auch Effektivität des eigenen Atomwaffenarsenals.

Und so gesehen, spielt es eigentlich auch keine Rolle ob wir uns in einer bipolaren oder unipolaren Welt befinden. Dieses System hätte bereits zur Zeiten des Kalten Krieges durchaus Sinn gemacht. Also Sinn im Rahmen vielleicht etwas pervers erscheinender Nuklearschlag-Rechenspielchen.
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