01.03.2009, 14:07
Quintus Fabius schrieb:In Afghanistan wurde eine Umfrage wiederholt (Quelle: Afghan Institut for Social and Public Opinion Research) die auch schon vor einigen Jahren durchgeführt wurde, in der die Afghanen über die Lage ihres Landes und über ihre Ansichten bezüglich der Präsenz von Europäern und Amerikanern in ihrem Land befragt wurden.Ist's ein Wunder?
Nur noch 30% der Afghanen sind der Ansicht, dass ihr Land sich positiv entwickelt. Bei der ersten Umfrage vor dreieinhalb Jahren waren es noch 77%.
Insgesamt in Afghanistan sind nur noch 32% der Bevölkerung für die Präsenz westlicher Truppen im Land. Bei der ersten Umfrage waren es noch 68%.Dabei ist ein deutlicher Unterschied zwischen Nord- und Südafghanistan feststellbar, im Süden sind weniger als 20% der Bevölkerung für die Präsenz westlicher Truppen, aber auch in Südafghanistan waren es bei der ersten Umfrage noch 66%.
Wie ist diese extreme Entwicklung, dieser drastische Meinungsumschwung zu erklären?
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Zitat:Statistik der Nachrichtenagentur AP
NATO und ISAF töteten mehr Zivilisten als die Taliban
In Afghanistan sind in den ersten zwei Monaten dieses Jahres mehr Zivilpersonen bei Militäraktionen der alliierten Truppen als bei Angriffen der Taliban getötet worden. Laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AP kamen bei Angriffen von US- und NATO-Soldaten sowie afghanischen Streitkräften seit Jahresbeginn 100 unbeteiligte Zivilisten ums Leben. Die Taliban töteten der Zählung zufolge etwa 60 Zivilpersonen. AP stützte sich bei der Zählung auf Angaben von US- und NATO-Vertretern sowie der afghanischen Regierung.
...
Quintus Fabius schrieb:Landesweit kennen 43% der Afghanen Zivile Opfer die durch militärische Angriffe westlicher Truppen verursacht wurden aus ihrem direkten unmittelbaren Umfeld, sehr oft auch innerhalb ihrer Familie. In Bezug auf die Beurteilung der Gründe der Zivilien Verluste schreiben 41% der Afghanen die ausschließliche Schuld den westlichen Truppen zu.und - leider - am meisten wurde im Tätigkeitsbereich der US-Truppen verloren, wobei man der Fairness halber auch sagen muss, dass die US-Truppen, die mit ihrem Konzept den schlechtesten Lösungsweg hatten, auch noch die schwierigste Ecke des Landes beackern sollten ...
In Südafghanistan kennen 92% aller Afghanen Zivile Opfer in ihrem unmittelbaren Umfeld durch militärische Angriffe westlicher Truppen.
Diese Zahlen passen nicht zu den von den westlichen Streitkräften oder der afghanischen Regierung genannten Zivilen Opferzahlen. Alle Befragungen und auch die Kenntnisse westlicher NGOs deuten darauf hin, dass die militärischen Operationen westlicher Streitkräfte wesentlich mehr afghanische Zivilisten das Leben gekostet haben als es hier im Westen bekannt ist.
.....
Insgesamt muß man aus diesen Zahlen zu der Schlussfolgerung kommen, dass der Kampf um die Köpfe und Herzen der Afghanen eindeutig verloren ist.
das Ergebnis sieht man nicht nur bei der Akzeptanz der westlichen Truppen in den oben genannten Umfragewerten, sondern auch bei den US-Truppen selbst:
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Zitat: ... Dreimal so viel tote US-Soldaten wie im Vorjahr
Die Zahl der getöteten US-Soldaten stieg in den ersten beiden Monaten 2009 gegenüber dem selben Zeitraum des Vorjahres um mehr als das Dreifache von acht auf 29. Es kamen auch mehr Soldaten aus anderen NATO-Staaten ums Leben als vor einem Jahr. Die Zahl erhöhte sich auf 18, zwölf davon waren Briten. Im Januar und Februar 2008 wurden 13 Soldaten aus anderen NATO-Ländern getötet.
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Stand: 01.03.2009 00:45 Uhr