01.03.2009, 13:13
In Afghanistan wurde eine Umfrage wiederholt (Quelle: Afghan Institut for Social and Public Opinion Research) die auch schon vor einigen Jahren durchgeführt wurde, in der die Afghanen über die Lage ihres Landes und über ihre Ansichten bezüglich der Präsenz von Europäern und Amerikanern in ihrem Land befragt wurden.
Nur noch 30% der Afghanen sind der Ansicht, dass ihr Land sich positiv entwickelt. Bei der ersten Umfrage vor dreieinhalb Jahren waren es noch 77%.
Insgesamt in Afghanistan sind nur noch 32% der Bevölkerung für die Präsenz westlicher Truppen im Land. Bei der ersten Umfrage waren es noch 68%.
Dabei ist ein deutlicher Unterschied zwischen Nord- und Südafghanistan feststellbar, im Süden sind weniger als 20% der Bevölkerung für die Präsenz westlicher Truppen, aber auch in Südafghanistan waren es bei der ersten Umfrage noch 66%.
Wie ist diese extreme Entwicklung, dieser drastische Meinungsumschwung zu erklären?
Landesweit kennen 43% der Afghanen Zivile Opfer die durch militärische Angriffe westlicher Truppen verursacht wurden aus ihrem direkten unmittelbaren Umfeld, sehr oft auch innerhalb ihrer Familie. In Bezug auf die Beurteilung der Gründe der Zivilien Verluste schreiben 41% der Afghanen die ausschließliche Schuld den westlichen Truppen zu.
In Südafghanistan kennen 92% aller Afghanen Zivile Opfer in ihrem unmittelbaren Umfeld durch militärische Angriffe westlicher Truppen.
Diese Zahlen passen nicht zu den von den westlichen Streitkräften oder der afghanischen Regierung genannten Zivilen Opferzahlen. Alle Befragungen und auch die Kenntnisse westlicher NGOs deuten darauf hin, dass die militärischen Operationen westlicher Streitkräfte wesentlich mehr afghanische Zivilisten das Leben gekostet haben als es hier im Westen bekannt ist.
Paralell dazu steigt das Vertrauen in die Taliban innerhalb der afghanischen Bevölkerung. In vielen Gegenden wendet man sich in rechtlichen Streitfragen an die Taliban, weil diese als unbestechlich gelten. 64% der Afghanen möchten die Taliban integrieren und streben deshalb eine Verhandlungslösung an die eine Beteiligung der Taliban an der afganischen Gesellschaft und am afghanischen Staat vorsieht.
Bei der ersten Umfrage waren nur 8% der Afghanen dieser Ansicht. Um diese Lösung zu erreichen ist es nach Meinung der meisten Afghanen dringend notwendig, dass die westlichen Truppen möglichst bald vollständig abziehen. 51% der Afghanen wünschen den Abzug aller westlicher Truppen noch in diesem Jahr, im Süden sind es sogar 71% die dies wünschen.
Die von Präsident Obama geplante Aufstockung der Truppen heißen nur 9% der Afghanen gut, im Süden sogar nur 3%.
Auch militärische Gewalt gegen die westlichen Truppen wird von immer größeren Teilen der Bevölkerung gut geheißen. Landesweit befürworten mehr als 50% militärische Gewalt gegen US-Truppen.
Die Afghanische Regierung wird ebenfalls zunehmend abgelehnt. 85% der Afghanen halten die gesamte Regierung in Afghanistan für hochkorrupt und völlig unfähig.
Im Süden hat die Bevölkerung inzwischen mehrheitlich mehr Zutrauen in die Taliban als in die Regierung.
Die Armut in Afghanistan hat seit dem Sturz der Taliban und trotz vieler Entwicklungshilfeprojekte des Westens zugenommen. Die Afghanen leben insgesamt noch schlechter als vor einigen Jahren.
Nur noch 37% der Afghanen können die notwendigsten Lebensmittel bezahlen. Es herrscht allgemein eine zunehmende Unterernährung. 31% der Afghanen haben selbst im Winter keinerlei Heizmaterial.
Die einzigen Kontrapunkte in der allgemein katastrophalen Lage sind die breite Zustimmung der Afghanen zu Frauen rechten, was doch ziemlich überrascht. 90% der Afghanen sind für das Wahlrecht für Frauen und für Schuldbildung für Mädchen.
77% bejahen die Berufstätigkeit von Frauen.
Diese Befürwortung der Frauenrechte ist der letzte entscheidende Punkt warum sich die Afghanen nicht mehrheitlich den Taliban zuwenden, da die Taliban die Frauenrechte wieder vollständig abschaffen wollen. Selbst in den Paschtunischen Gebieten im Süden wenden sich noch viele allein deshalb nicht den Taliban zu, weil diese dermaßen massiv gegen Frauenrechte sind.
Laut Aussagen vieler Afghanen wären die Taliban wenn sie in diesem Punkt flexibler wären die am besten geeignete Führung für Afghanistan, dieser Ansicht stimmten 80% der Afghanen zu.
Verbesserungen werden von den Afghanen auch im Bereich Trinkwasser und Infrastruktur gesehen. Der Bau von Brücken und Straßen durch die US-Truppen wird von 42% der Afghanen als die einzige positive Leistung der USA im Lande genannt. 77% der Afghanen sehen den Bau von Schulen durch westliche Truppen und Organisationen positiv.
Insgesamt muß man aus diesen Zahlen zu der Schlussfolgerung kommen, dass der Kampf um die Köpfe und Herzen der Afghanen eindeutig verloren ist.
Nur noch 30% der Afghanen sind der Ansicht, dass ihr Land sich positiv entwickelt. Bei der ersten Umfrage vor dreieinhalb Jahren waren es noch 77%.
Insgesamt in Afghanistan sind nur noch 32% der Bevölkerung für die Präsenz westlicher Truppen im Land. Bei der ersten Umfrage waren es noch 68%.
Dabei ist ein deutlicher Unterschied zwischen Nord- und Südafghanistan feststellbar, im Süden sind weniger als 20% der Bevölkerung für die Präsenz westlicher Truppen, aber auch in Südafghanistan waren es bei der ersten Umfrage noch 66%.
Wie ist diese extreme Entwicklung, dieser drastische Meinungsumschwung zu erklären?
Landesweit kennen 43% der Afghanen Zivile Opfer die durch militärische Angriffe westlicher Truppen verursacht wurden aus ihrem direkten unmittelbaren Umfeld, sehr oft auch innerhalb ihrer Familie. In Bezug auf die Beurteilung der Gründe der Zivilien Verluste schreiben 41% der Afghanen die ausschließliche Schuld den westlichen Truppen zu.
In Südafghanistan kennen 92% aller Afghanen Zivile Opfer in ihrem unmittelbaren Umfeld durch militärische Angriffe westlicher Truppen.
Diese Zahlen passen nicht zu den von den westlichen Streitkräften oder der afghanischen Regierung genannten Zivilen Opferzahlen. Alle Befragungen und auch die Kenntnisse westlicher NGOs deuten darauf hin, dass die militärischen Operationen westlicher Streitkräfte wesentlich mehr afghanische Zivilisten das Leben gekostet haben als es hier im Westen bekannt ist.
Paralell dazu steigt das Vertrauen in die Taliban innerhalb der afghanischen Bevölkerung. In vielen Gegenden wendet man sich in rechtlichen Streitfragen an die Taliban, weil diese als unbestechlich gelten. 64% der Afghanen möchten die Taliban integrieren und streben deshalb eine Verhandlungslösung an die eine Beteiligung der Taliban an der afganischen Gesellschaft und am afghanischen Staat vorsieht.
Bei der ersten Umfrage waren nur 8% der Afghanen dieser Ansicht. Um diese Lösung zu erreichen ist es nach Meinung der meisten Afghanen dringend notwendig, dass die westlichen Truppen möglichst bald vollständig abziehen. 51% der Afghanen wünschen den Abzug aller westlicher Truppen noch in diesem Jahr, im Süden sind es sogar 71% die dies wünschen.
Die von Präsident Obama geplante Aufstockung der Truppen heißen nur 9% der Afghanen gut, im Süden sogar nur 3%.
Auch militärische Gewalt gegen die westlichen Truppen wird von immer größeren Teilen der Bevölkerung gut geheißen. Landesweit befürworten mehr als 50% militärische Gewalt gegen US-Truppen.
Die Afghanische Regierung wird ebenfalls zunehmend abgelehnt. 85% der Afghanen halten die gesamte Regierung in Afghanistan für hochkorrupt und völlig unfähig.
Im Süden hat die Bevölkerung inzwischen mehrheitlich mehr Zutrauen in die Taliban als in die Regierung.
Die Armut in Afghanistan hat seit dem Sturz der Taliban und trotz vieler Entwicklungshilfeprojekte des Westens zugenommen. Die Afghanen leben insgesamt noch schlechter als vor einigen Jahren.
Nur noch 37% der Afghanen können die notwendigsten Lebensmittel bezahlen. Es herrscht allgemein eine zunehmende Unterernährung. 31% der Afghanen haben selbst im Winter keinerlei Heizmaterial.
Die einzigen Kontrapunkte in der allgemein katastrophalen Lage sind die breite Zustimmung der Afghanen zu Frauen rechten, was doch ziemlich überrascht. 90% der Afghanen sind für das Wahlrecht für Frauen und für Schuldbildung für Mädchen.
77% bejahen die Berufstätigkeit von Frauen.
Diese Befürwortung der Frauenrechte ist der letzte entscheidende Punkt warum sich die Afghanen nicht mehrheitlich den Taliban zuwenden, da die Taliban die Frauenrechte wieder vollständig abschaffen wollen. Selbst in den Paschtunischen Gebieten im Süden wenden sich noch viele allein deshalb nicht den Taliban zu, weil diese dermaßen massiv gegen Frauenrechte sind.
Laut Aussagen vieler Afghanen wären die Taliban wenn sie in diesem Punkt flexibler wären die am besten geeignete Führung für Afghanistan, dieser Ansicht stimmten 80% der Afghanen zu.
Verbesserungen werden von den Afghanen auch im Bereich Trinkwasser und Infrastruktur gesehen. Der Bau von Brücken und Straßen durch die US-Truppen wird von 42% der Afghanen als die einzige positive Leistung der USA im Lande genannt. 77% der Afghanen sehen den Bau von Schulen durch westliche Truppen und Organisationen positiv.
Insgesamt muß man aus diesen Zahlen zu der Schlussfolgerung kommen, dass der Kampf um die Köpfe und Herzen der Afghanen eindeutig verloren ist.