19.02.2009, 19:27
Nightwatch schrieb:Warum willst du das auf Afghanistan reduzieren?
Weil der Thread so heißt.
Nightwatch schrieb:Es ist doch vollkommen wurscht wie man jetzt zur deutschen Version von ISAF steht (die Briten haben dort hinten mit Mädchenschulen usw eher weniger zu tun), das Problem geht viel tiefer.
Von der Unterfinanzierung ist nicht nur die Army betroffen, so wird die Royal Navy ungleich mehr ausgeweidet.
Und? Als die Bedrohungslage hoch war (Kalter Krieg) ging es den Streitkräften "gut". Jetzt ist die Bedrohungslage eher niedrig und die Friedensdividende wird eingefahren. Die Grundstruktur bleibt als solches ja erhalten. Nicht wie zB in Russland wo die Anlagen und das Equipment schlicht und ergreifend verrotten.
Nightwatch schrieb:Davon mal abgesehen, ob es jetzt Afghanistan wert ist oder nicht sei dahingestellt. Fakt ist aber das die Briten dort Kampftruppen stehen haben. Und als Brite würde ich mir da schon wünschen das die eigenen Truppen so gut wie irgend möglich in den Einsatz ziehen und somit möglichst alle heil wieder heimkommen.
Fakt ist - Afghanistan ist ein war of choice. Die Taliban waren nie ein Problem und Afghanistan ist als Schlupfwinkel für Terrororganisationen relativ austauschbar geworden (Stichwort Pakistan oder Somalia). Wenn man nun nicht genug Geld für so ein Abenteuer hat und seine Soldaten nicht unnötigen Risiken aussetzen will, sollte man daraus die Konsequenzen ziehen und entweder kleinere Brötchen backen oder letztendlich abziehen.
Nightwatch schrieb:Lass mal die Kirche im Dorf. Niemand wird hungern nur weil die Regierung ein wenig mehr für die Streitkräfte tut als sonst.
Da muss man auch mal das Verhältnis sehen und nicht gleich immer den Zusammenbruch der Sozialsysteme heraufbeschwören.
Sicherlich nicht, aber mit dieser "Sind doch nur Peanuts"-Mentalität wurden in der westlichen Welt über Jahrzehnte Schulden angehäuft deren Zinsen jetzt schon enorme Teile der laufenden Haushalte ausmachen und die Ressourcen und Spielräume binden, die jetzt für die Bekämpfung der Krise und deine Abenteuer-Touren genutzt werden könnten
Nightwatch schrieb:Die Belastungen aus der Wirtschaftskrise sind sicherlich nicht normal. Aber es ist unterm Strich vollkommen wurscht ob GB (oder Deutschland, oder die USA oder oder) jetzt ein paar Milliarden mehr Schulden machen oder nicht.
Das wird nichts einstürzen lassen. Aber Leben retten.
1. Nein, mir ist es als Deutscher nicht egal ob mein Land noch mehr Schulden macht. Und ich wage mal die Behauptung das ich zumindest im Komplex "Afghanistan" da nicht ganz allein da stehe.
2. Wie gesagt, diese Peanuts-Mentalität hat uns mit dahin gebracht wo wir heute stehen. Zumal solche Beispiele wie die von dir erwähnten 15 Milliarden mittlerweile ein ganz gutes Gefühl geben, was derzeit passiert. Durch die gigantischen Summen die momentan auf uns hereinprasseln, geht immer mehr das Gefühl für die Dimensionen verloren. Noch vor einem Jahr hätte sowohl der britische, wie auch der deutsche Finanzminister bei so einer Forderung mal eben böse gegrinst und dann unter dem Beifall der Öffentlichkeit jeden standrechtlich medial hingerichtet der diese Forderung ünterstützt.