Raketenabwehrschilde
Die ganzen sich augenscheinlich widersprechenden Meldungen über mehr oder weniger erfolgreiche Tests sind natürlich mit einer "grain of salt" zu genießen. Relevant ist die Frage der Testbedingungen. Man weiß im Einzelfall wohl selten wirklich, wann die Amerikaner ihr Equipment am aktuellen Stand der Raketentechnik gemessen haben und wann nicht (niemals?). Das verwässert die Aussagekraft dieser von Natur aus schon sehr zuverlässigen *hust* "Berichte" über Trefferquoten ungemein. Eigentlich ist es auch relativ egal, ob die Effektivität dieser Systeme bei 20% oder 80% liegt. Allein die Einführung und der Unterhalt, steht in keinem Verhältnis zu den Kosten bei der (Weiter-)Entwicklung und dem Unterhalt konkurrierender Raketen. Selbst bei einer Effektivität von 90% (davon ist sicher nicht auszugehen) bleibt das Zahlenspiel dahinter reine Mathematik und ein Angriff wird allenfalls entsprechend teurer/aufwendiger (-> mehr Raketen + mehr Trefferwirkung). Wie sich eine Kosten/Nutzen Rechnung zum Vorteil eines derart komplexen ABM Systems darstellen könnte, ist mir derzeit recht schleierhaft. Sicherlich übersehe ich hier aber auch die Komponente der psychologischen Wirkung auf Freund und Feind. Die Amerikaner sehen sich offenbar in der Pflicht, ihrem eigenen Volk und den potentiellen Angreifern des Landes ein subjektives Gefühl der Sicherheit bzw Überlegenheit zu vermitteln. Dieser Faktor lässt sich in Zahlen schlecht ausdrüclen. Das selbe Konzept steckt hinter dem Auffahren von Raketen auf Paraden in Nordkorea, Iran, Russland und China ja auch. Da die Amerikaner aber gerade finanziell nicht auf Rosen gebettet sind, ist der Ausbau des auf mehere kostenintesive Baustellen verteilte ABM Programm aber ohne Zweifel ein recht luxuriöses Hobby.
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