04.02.2009, 22:49
Zitat:Spiel mit dem Feuer
Von Dieter Sauter, Istanbul
Israels Kriegspolitik im Gazastreifen stösst in der türkischen Bevölkerung auf grosse Ablehnung. Das ruft auch AntisemitInnen auf den Plan.
Jetzt werden sich die Juden rächen, mutmassen türkische Zeitungen. Nach der heftigen Kritik des türkischen Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan am Vorgehen des israelischen Militärs im Gazastreifen werden die TouristInnen aus Israel ausbleiben, fürchten die einen. Die Buchungen von Türkeireisen seien in den letzten Wochen in Israel um bis zu siebzig Prozent gesunken. Dabei war die Türkei bislang eines der beliebtesten Urlaubsziele der Israelis. Andere glauben, dass nun die jüdische Lobby in den USA auf eine Resolution im Kongress drängen wird, in der Ankara wegen des Völkermordes an den ArmenierInnen Anfang des 20. Jahrhunderts verurteilt werden soll.
Fünf jüdische Organisationen unter Federführung des American Jewish Committee (AJC) haben inzwischen einen offenen Brief an Tayyip Erdogan geschrieben, in dem sie ihn auffordern, gegen den zunehmenden Antisemitismus in seinem Land vorzugehen. Auch der Radiosender des israelischen Militärs berichtet von Antisemitismus am Bosporus: JüdInnen würde der Zugang zu türkischen Hotels verwehrt.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.woz.ch/artikel/2009/nr06/international/17472.html">http://www.woz.ch/artikel/2009/nr06/int ... 17472.html</a><!-- m -->
Zitat:Träume von der türkischen Bombe Das umstrittene iranische Atomprogramm ist in türkischen Internetforen ein echter Renner - Perspektiven von Gudrun Harrer
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Die Emotionen der Bürger gehen eben manchmal nicht ganz konform mit der Staatsräson: Und deswegen ist das umstrittene iranische Atomprogramm in türkischen Internetforen ein echter Renner. Nicht nur, dass die Türken die Iraner dafür bewundern, dass sie mit ihrer Urananreicherung dem Westen die Stirn bieten, viele würden auch die Anschaffung von iranischen Atomwaffen unterstützen. Und nicht wenige sagen: "Das wollen wir auch."
Wenngleich vereinzelt, kann man das inzwischen auch von öffentlichen Figuren hören, beschreibt Mustafa Kibaroglu, Politologe an der Bilkent Universität in Ankara, in einem Artikel in Middle East Policy.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/?url=/?id=1233586596661">http://derstandard.at/?url=/?id=1233586596661</a><!-- m -->