12.10.2008, 08:59
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Jetzt, wo offenkundig ist, dass der ungezügelte Finanzkapitalismus mit seiner Gier enorme Schäden verursacht, schreit alle Welt nicht nur nach dem Staat sondern auch noch nach Moral - etwas, von dem die Finanzgurus vor einigen Monaten noch gar nicht wussten, wie man das Wort schreibt.
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Zitat: 12.10.2008
KAMPF GEGEN FINANZKRISE
Staatsmänner proben den weltweiten Schulterschluss
Die Welt demonstriert Geschlossenheit - doch Experten kritisieren das als zu vage. Der G7-Aktionsplan gegen die Finanzkrise reicht ihnen nicht. Bei einem Treffen europäischer Staaten soll nun Konkreteres beschlossen werden. Der britische Premier Brown spricht von der "Stunde der Wahrheit".
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Zitat:Finanzkrise<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzmaerkte102.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/fin ... te102.html</a><!-- m -->
Nun muss der Staat den Banker geben
Von Winand von Petersdorff
12. Oktober 2008 Im Lexikon der Finanzkrise taucht ein neuer Begriff auf, der die Aufmerksamkeit des inzwischen fassungslosen Publikums verdient: Margin Call. Er beschreibt den bedrohlichen Anruf von Banken und Brokern bei speziellen Großkunden, die ihre Aktienkäufe mit Krediten finanziert haben.
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England hat es vorgemacht
Diese dramatische Entwicklung verdeutlich die Notwendigkeit des staatlichen Eingriffs. Längst geht es nicht mehr um die sogenannten vergifteten Derivate, die ihren Ursprung in der Subprime-Krise und der besinnungslosen Schuldenmacherei der Vereinigten Staaten von Amerika haben. Auch die Lösung der Liquiditätsprobleme reicht nicht aus. Die Entwicklung an den Börsen bedroht das Eigenkapital und damit selbst die Existenz von Banken, die im Grunde liquide sind und keine toxischen Papiere in ihren Büchern verbucht haben.
Die verzweifelten Staats- und Notenbank-Interventionen der letzten Wochen belegen, dass staatliche Garantien für faule Papiere allein nicht mehr ausreichen: Die Börsen stürzen weltweit trotz aller Zusicherungen von Regierungen weiter ab. Vor diesem Hintergrund scheint eine Kapitalbeteiligung des Staates an den Banken zwingend. England hat es bereits vorgemacht, die Vereinigten Staaten haben konkrete Pläne, und die Bundesregierung erwägt, über Kapitalerhöhungen in Bankinstitute einzusteigen.
Die Argumente für das staatliche Eingreifen sind so gut wie selten: Eine aktuelle Studie des Internationalen Währungsfonds berichtet, dass die Banken der westlichen Industrienationen 675 Milliarden Dollar Eigenkapital brauchen, damit sie nicht ihre Kredite dramatisch zurückfahren und so Investitionen der Wirtschaft stoppen.
„Teilverstaatlichung ist von allen schlechten Lösungen die beste“
Von privater Seite ist keine Hilfe zu erwarten: Nach dem Einstieg des Investors Warren Buffet in Goldman Sachs und japanischer Institute in weitere Wall-Street-Adressen zeigt sich kein großer privater Finanzier mehr, der sich in Gefahr begeben mag.
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Selbst der frühere Chef der Deutschen Bank, Hilmar Kopper, sprach sich in einem Interview mit der "Zeit" für die Verstaatlichung aus.
Diese Variante der Rettung hat den Vorteil für Staat und Steuerzahler, dass sie nicht nur ein Verlustrisiko übernehmen, wie beim Kauf fauler Kredite, sondern auch eine Gewinnchance, sollte es den Geldinstituten mal wieder bessergehen.
Vorbild Schweden
Hoffnungsmodell hierfür ist Schweden. Die skandinavische Regierung managte die Finanzkrise von 1992 nach diesem Prinzip: Zunächst sprach sie Garantien aus, dann spaltete sie von den Banken sogenannte "bad banks" ab - als Sammelbecken fauler Kredite, und schließlich, als das alles nicht weiter half, bot sie Banken die Teilverstaatlichung an, falls sie die Refinanzierung nicht selbst organisieren konnten.
Die Banken erhielten also eine Option, den Staat in den Eigentümerkreis aufzunehmen, mussten sie aber nicht in Anspruch nehmen. Die SEB beispielsweise verzichtete darauf und besorgte sich Eigenkapital aus anderen Quellen.
Die Hoffnungen stützen sich auf dieses Modell, weil Schweden die Folgen der Krise vergleichsweise gut meistern konnte. Die Rekapitalisierung der Banken kostete das Land 4 Prozent seiner Wirtschaftsleistung. 1997 hatten sich die Werte erholt und damit die Kosten auf 2 Prozent reduziert.
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Zitat:Gipfel zur FinanzkriseWer vor wenigen Wochen oder Monaten das Wort "Verstaatlichung" auch nur Angedacht hat, musste sich selbst fragen, ob er nicht völlig überholten und Wirtschaftsfremden kommunistischen Sackgassen hinterher rennt.
Briten als Vorbild der Euro-Gruppe?
Das Ziel ist klar: Ein gemeinsames Vorgehen der Euro-Staaten gegen die Finanzmarktkrise. In diesem Rahmen soll dann jedes Land für sich Krisenintervention betreiben. Als Vorbild - auch für das deutsche Hilfspaket - gilt Großbritannien.
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Großbritannien will überzeugen
Ein Beispiel könnte das Vorgehen in Großbritannien sein, sagt Christian de Boissieu, Wirtschaftsberater der französischen Regierung. "Die Kreditvergabe zwischen den Banken muss wieder angeschoben werden. Wir werden uns genau ansehen, was Gordon Brown gemacht hat. Nicht nur, dass der Staat bei Banken direkt einsteigt, sondern er gibt auch Garantien für Geschäfte zwischen den Banken. Denn die geben sich wegen mangelnder Transparenz keine Kredite mehr."
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Jetzt, wo offenkundig ist, dass der ungezügelte Finanzkapitalismus mit seiner Gier enorme Schäden verursacht, schreit alle Welt nicht nur nach dem Staat sondern auch noch nach Moral - etwas, von dem die Finanzgurus vor einigen Monaten noch gar nicht wussten, wie man das Wort schreibt.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub2F57D247920B402F987852124FCF8693/Doc~E4EB7A08E93684DB8A63D61E4FD272D9D~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub2F57D247920B402 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Finanzkrise
Köhler: Markt braucht auch Moral
12. Oktober 2008 Bundespräsident Horst Köhler hat der Bundesregierung sein Vertrauen ausgesprochen und in bislang beispielloser Deutlichkeit Moralmängel, Zynismus und Selbstzufriedenheit in der Finanzbranche kritisiert. Während Bürgerinnen und Bürger, die in Folge des Konjunktureinbruchs vielleicht sogar ihren Arbeitsplatz verlören, „viel härter getroffen“ seien, hätten „viele von den Finanzakrobaten, die jetzt alt aussehen, trotzdem ausgesorgt“, sagte Köhler der Zeitschrift „Der Spiegel“. Der Bundespräsident war vergangene Woche aufgefordert worden, deutlicher Stellung zur Finanzkrise zu nehmen und seine Berufserfahrung in der Finanzwelt für seine gegenwärtige Amtsführung zu nutzen. Köhler, an seine Warnung vor den „Monstern“ der internationalen Finanzwelt erinnert, gestand ein: „Heute würde ich sagen, ich hätte das noch energischer aufgreifen sollen.“
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Ein Teil der Finanzbrache habe „das Zocken kultiviert“, sagte Köhler, der vor seinem Amtsantritt 2004 Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington war und davor Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes.
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