26.07.2008, 22:08
Thomas Wach hat ja hier des öfteren dargelegt, dass er die unterschiedlichen Wertungssysteme etwa in der Kredit- und Finanzwirtschaft zwischen den USA und Europa nicht als "kulturelle Unterschiede" gewertet wissen will.
Nun interpretiere ich den Begriff "Kultur" etwas weiter als das - möglicherweise - andere tun.
Für mich gib es auch einen Begriff der "Finanzkultur", der "politischen Kultur" oder auch der "Vertragskultur" als Zusammenfassung auch der ungeschriebenen, ethischen Normen, die dem Handeln der Einzelnen als Konsens in einer Gesellschaft zugrunde gelegt werden.
Die unterschiedlichen Reaktionen der Fed und der EZB auf die wirtschaftliche Lage kann da als "symptomatisch" zu bezeichnen.
Die Fed musss gleichzeitgig für hohe Beschäftigung und stabile Preise sorgen - aus dem Trauma der "Großen Depression" in den 30-er Jahren wird der hohen Beschäftigung der Vorzug gegeben. Das erklärt die Politik der Fed, möglichst viel Geld in den Markt zu pumpen - um die Nachfrage zu stärken. Ein Wirtschaftsabsturz samt Deflation ist das schlimmste, was sich die US-Amerikaner aus ihrer Geschichte und den Erfahrungen vorstellen können.
Die EZB hat dagegen eine andere Priorität - nämlich die Preisstabilität, die der Angst vor einer (deutsche Erfahrung) Hyperinflation nach dem Ersten Weltkrieg und der Währungsreform nach dem Zweiten Weltkrieg geschuldet ist. Eine Lohn-Preis-Spirale führt nach der (europäischen) Erfahrung zum Wirtschaftskollaps - und soll daher von der EZB weitestgehend vermieden werden.
Die aus diesen Ängsten resultierende unterschiediche Vorgehensweise führt aber auch zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Möglicherweise sind dann auch die Resultate oder Auswirkungen, die aus dieser unterschiedlichen (und derzeit sogar konträren) Vorgehensweise folgen, völlig unterschiedlich.
Daraus resultiert meine Auffassung, dass sich die USA und die EU dies- und jenseits des Atlantik auch (finanz-) wirtschaftlich auseinander bewegen.
Und ich denke, unter dem Begriff "der große Graben" können Meldungen, die der Beobachtung dieser "Bewegung" dienen, auch entsprechend gepostet werden.
Es geht mir hierbei um eine Sensibilisierung - auch die feinen Erschütterungen können geeignet sein, ein Erdbeben auszulösen. Und die Schäden aus einem solchen Erdbeben können vermieden werden, wenn man sich rechtzeitig vorbereitet, d.h. die Lage analysiert und Vorkehrungen trifft, um sich gegebenenfalls rechtzeitig von der Entwicklung "jenseits des Atlantik" abzukoppeln.
Darauf haben wir selbst natürlich keinen Einfluss. Kaum einer hier aus dem Forum wird in der Lage sein, jemals die Politik aktiv zu beeinflussen.
Aber die Beobachtung der Aktionen und Reaktionen bleibt trotzdem spannend.
Nun interpretiere ich den Begriff "Kultur" etwas weiter als das - möglicherweise - andere tun.
Für mich gib es auch einen Begriff der "Finanzkultur", der "politischen Kultur" oder auch der "Vertragskultur" als Zusammenfassung auch der ungeschriebenen, ethischen Normen, die dem Handeln der Einzelnen als Konsens in einer Gesellschaft zugrunde gelegt werden.
Die unterschiedlichen Reaktionen der Fed und der EZB auf die wirtschaftliche Lage kann da als "symptomatisch" zu bezeichnen.
Die Fed musss gleichzeitgig für hohe Beschäftigung und stabile Preise sorgen - aus dem Trauma der "Großen Depression" in den 30-er Jahren wird der hohen Beschäftigung der Vorzug gegeben. Das erklärt die Politik der Fed, möglichst viel Geld in den Markt zu pumpen - um die Nachfrage zu stärken. Ein Wirtschaftsabsturz samt Deflation ist das schlimmste, was sich die US-Amerikaner aus ihrer Geschichte und den Erfahrungen vorstellen können.
Die EZB hat dagegen eine andere Priorität - nämlich die Preisstabilität, die der Angst vor einer (deutsche Erfahrung) Hyperinflation nach dem Ersten Weltkrieg und der Währungsreform nach dem Zweiten Weltkrieg geschuldet ist. Eine Lohn-Preis-Spirale führt nach der (europäischen) Erfahrung zum Wirtschaftskollaps - und soll daher von der EZB weitestgehend vermieden werden.
Die aus diesen Ängsten resultierende unterschiediche Vorgehensweise führt aber auch zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Möglicherweise sind dann auch die Resultate oder Auswirkungen, die aus dieser unterschiedlichen (und derzeit sogar konträren) Vorgehensweise folgen, völlig unterschiedlich.
Daraus resultiert meine Auffassung, dass sich die USA und die EU dies- und jenseits des Atlantik auch (finanz-) wirtschaftlich auseinander bewegen.
Und ich denke, unter dem Begriff "der große Graben" können Meldungen, die der Beobachtung dieser "Bewegung" dienen, auch entsprechend gepostet werden.
Es geht mir hierbei um eine Sensibilisierung - auch die feinen Erschütterungen können geeignet sein, ein Erdbeben auszulösen. Und die Schäden aus einem solchen Erdbeben können vermieden werden, wenn man sich rechtzeitig vorbereitet, d.h. die Lage analysiert und Vorkehrungen trifft, um sich gegebenenfalls rechtzeitig von der Entwicklung "jenseits des Atlantik" abzukoppeln.
Darauf haben wir selbst natürlich keinen Einfluss. Kaum einer hier aus dem Forum wird in der Lage sein, jemals die Politik aktiv zu beeinflussen.
Aber die Beobachtung der Aktionen und Reaktionen bleibt trotzdem spannend.