25.07.2008, 18:11
Mal grundsätzlich: Ich bin definitiv nicht fortschrittsgläubig, aber ich glaube an die Evolution.
Was bedeutet das?
Fortschritt, Entwicklung bringt sicher immer wieder positive Effekte, aber eben auch immer neue, gefährliche Probleme mit sich. Man kann letztlich sagen, dass man mit den Problemlösungen von gestern meistens die Probleme von heute heraufbeschwört, aber das ist eben Entwicklung, Evolution. Probleme verändern sich, Lösungen verändern. Dies bedeutet aber nicht, dass Probleme an sich verschwinden, sondern dass es neue Probleme gibt.
Von daher treffen deine Grundannahmen schon mal per se nicht zu. Weder glaube ich an Fortschritt als das allein seelig und glücklich machende Ding, noch teile ich die Vorstellung des Exzeptionalismus. Aber ich kann sehr wohl erkennen, wenn sich Strukturen, Problembewältigungen und Problemlagen verändern. Und Technologie hat nunmal unsere Gesellschaften verändert, weil sie Arbeitsteilung ermöglicht, weil sie menschliche Arbeitskraft substituiert, ersetzt und neue Möglichkeiten schafft.
Das muss man anerkennen und oft habe ich das Gefühl, als ob du wie ein Ethnologe argumentieren würdest, sprich als ob du immer nur in Begriffen und Vorstellungen wie Gemeinschaft und dörfliche Arbeitsweise denkst.
All das, was beschreibst als heutige Problemlage, stimmt (mehr oder minder). Diese Probleme sind Nebenfolgen bzw. Langzeitfolgen der Arrangements, die ab 1800 (früher oder später, je nach Ort und Entwicklung) gefunden wurden in unseren industrialisierten, technologisierten Gesellschaften, um mehr Menschen besser leben zu lassen als früher.
Was auch stimmt ist, dass die "Grenzen des Wachstums" erreicht sind, die Grenzen des Wachstums in unserer bisherigen Weise des Lebens und Wirtschaftens. Nur hat das nicht per se mit dieser Arbeits- und Lebensweise zu tun, sondern mit ihrer Entwicklung, die eben durch Machtballungen, Gier, Interessen im Kapitalismus usw. "entartet" wurde, übertrieben wurde.
Natürlich hast du Recht, dass diese Weise des Wirtschaftens Ressourcen verbraucht. Andererseits ist diese Funktionsweise eben nur eine Phase und neue technologische Möglichkeiten sind eben erst durch diese fressende, verzehrende Phase eröffnet wurden, aufgezeigt wurden, technisch ermöglicht wurden.
Man kann eben nicht Verteilungsfragen trennen von der Art und Weise, wie gewirtschaftet wird. Denn stimmt die Verteilung nicht, wird übertrieben (um es mal einach auszudrücken), wird nicht maßvoll gewirtschaftet, wird nicht rechtzeitig auf Energieeffizienz, Energieeinparung, Zurückhaltung und neue Technologien umgestellt. Und so werden die Probleme verschlimmert und verschlimmert, die du richtigerweise aufzählst und die ich übrigens auch sehe.
Nur ist eben unsere Ursachenanalyse eine andere und unsere Einschätzung möglicher Ursachen.
Ich gehe davon, dass zum einen unsere bisherige Wirtschaftsweise an sich noch einige Jahrzehnte funktionieren könnte, andererseits alternative Wege jetzt schon bestehen und den Problemdruck brauchen, um weiter entwickelt zu werden.
Ich denke nicht, dass wir in das Zeitalter bäuerlicher Selbstversorgung und einer Weltpopulation von vielleicht 2 Milliarden zurückfallen müssen. Es kann passieren, sicher, aber es gibt alternative Wege. Aber dafür brauchen wir andere Politiken, andere Gesellschaften, eine andere Wirtschaftsstruktur.
Ganz ehrlich, ich und andere sehen die von dir immer wieder aufgezählten Probleme, allein, viele sehen eben andere Gründe dafür und andere Bewältigungsmöglichkeiten...
Was nun die Lebensmittel angeht: Derzeit können wir die Weltpopulation ohne Probleme versorgen, allein die Distribution macht erhebliche Probleme.
Was folgende Jahrzehnte/Jahrhunderte angeht:
Zum einen müssen nachhaltige Bewirtschaftskonzepte überall eingeführt werden. Neue Formen biologischer Dünnung und alternativer synthetischer Stoffe werden gebraucht, aber auch sorgsamer Umgang mit Lebensmitteln, Recycling ( Recycling von Kunststoffen, aber auch alternativer Umgang mit Bioabfallstoffen...) und Gentechnik werden da in einem umfassenden neuen Konzept eine starke Rolle spielen.
Letztlich bestehen schon heute viele verschiedene Konzepte und Möglichkeiten, allein der Wille fehlt, sie umzusetzen, weil sie Kosten und Einschränkungen bedeuten würden und heute will dies eben noch keiner tragen. Daher wird weiter gemacht, daher gibt es all die Probleme, die du beschreibst und viele kennen.
Was bedeutet das?
Fortschritt, Entwicklung bringt sicher immer wieder positive Effekte, aber eben auch immer neue, gefährliche Probleme mit sich. Man kann letztlich sagen, dass man mit den Problemlösungen von gestern meistens die Probleme von heute heraufbeschwört, aber das ist eben Entwicklung, Evolution. Probleme verändern sich, Lösungen verändern. Dies bedeutet aber nicht, dass Probleme an sich verschwinden, sondern dass es neue Probleme gibt.
Von daher treffen deine Grundannahmen schon mal per se nicht zu. Weder glaube ich an Fortschritt als das allein seelig und glücklich machende Ding, noch teile ich die Vorstellung des Exzeptionalismus. Aber ich kann sehr wohl erkennen, wenn sich Strukturen, Problembewältigungen und Problemlagen verändern. Und Technologie hat nunmal unsere Gesellschaften verändert, weil sie Arbeitsteilung ermöglicht, weil sie menschliche Arbeitskraft substituiert, ersetzt und neue Möglichkeiten schafft.
Das muss man anerkennen und oft habe ich das Gefühl, als ob du wie ein Ethnologe argumentieren würdest, sprich als ob du immer nur in Begriffen und Vorstellungen wie Gemeinschaft und dörfliche Arbeitsweise denkst.
All das, was beschreibst als heutige Problemlage, stimmt (mehr oder minder). Diese Probleme sind Nebenfolgen bzw. Langzeitfolgen der Arrangements, die ab 1800 (früher oder später, je nach Ort und Entwicklung) gefunden wurden in unseren industrialisierten, technologisierten Gesellschaften, um mehr Menschen besser leben zu lassen als früher.
Was auch stimmt ist, dass die "Grenzen des Wachstums" erreicht sind, die Grenzen des Wachstums in unserer bisherigen Weise des Lebens und Wirtschaftens. Nur hat das nicht per se mit dieser Arbeits- und Lebensweise zu tun, sondern mit ihrer Entwicklung, die eben durch Machtballungen, Gier, Interessen im Kapitalismus usw. "entartet" wurde, übertrieben wurde.
Natürlich hast du Recht, dass diese Weise des Wirtschaftens Ressourcen verbraucht. Andererseits ist diese Funktionsweise eben nur eine Phase und neue technologische Möglichkeiten sind eben erst durch diese fressende, verzehrende Phase eröffnet wurden, aufgezeigt wurden, technisch ermöglicht wurden.
Man kann eben nicht Verteilungsfragen trennen von der Art und Weise, wie gewirtschaftet wird. Denn stimmt die Verteilung nicht, wird übertrieben (um es mal einach auszudrücken), wird nicht maßvoll gewirtschaftet, wird nicht rechtzeitig auf Energieeffizienz, Energieeinparung, Zurückhaltung und neue Technologien umgestellt. Und so werden die Probleme verschlimmert und verschlimmert, die du richtigerweise aufzählst und die ich übrigens auch sehe.
Nur ist eben unsere Ursachenanalyse eine andere und unsere Einschätzung möglicher Ursachen.
Ich gehe davon, dass zum einen unsere bisherige Wirtschaftsweise an sich noch einige Jahrzehnte funktionieren könnte, andererseits alternative Wege jetzt schon bestehen und den Problemdruck brauchen, um weiter entwickelt zu werden.
Ich denke nicht, dass wir in das Zeitalter bäuerlicher Selbstversorgung und einer Weltpopulation von vielleicht 2 Milliarden zurückfallen müssen. Es kann passieren, sicher, aber es gibt alternative Wege. Aber dafür brauchen wir andere Politiken, andere Gesellschaften, eine andere Wirtschaftsstruktur.
Ganz ehrlich, ich und andere sehen die von dir immer wieder aufgezählten Probleme, allein, viele sehen eben andere Gründe dafür und andere Bewältigungsmöglichkeiten...
Was nun die Lebensmittel angeht: Derzeit können wir die Weltpopulation ohne Probleme versorgen, allein die Distribution macht erhebliche Probleme.
Was folgende Jahrzehnte/Jahrhunderte angeht:
Zum einen müssen nachhaltige Bewirtschaftskonzepte überall eingeführt werden. Neue Formen biologischer Dünnung und alternativer synthetischer Stoffe werden gebraucht, aber auch sorgsamer Umgang mit Lebensmitteln, Recycling ( Recycling von Kunststoffen, aber auch alternativer Umgang mit Bioabfallstoffen...) und Gentechnik werden da in einem umfassenden neuen Konzept eine starke Rolle spielen.
Letztlich bestehen schon heute viele verschiedene Konzepte und Möglichkeiten, allein der Wille fehlt, sie umzusetzen, weil sie Kosten und Einschränkungen bedeuten würden und heute will dies eben noch keiner tragen. Daher wird weiter gemacht, daher gibt es all die Probleme, die du beschreibst und viele kennen.