29.06.2008, 17:20
Erich schrieb:Der SPIEGEL-Artikel geht von umfassend getragenen Sanktionen gegen den Iran aus. Die würden - das ist richtig - beide Seiten massiv treffen.Es ist völlig belanglos wer jetzt genau mitmacht und wer nicht.
Aber darum geht es bei einem Angriff auf den Iran nicht.
Dennn da würden eine Menge Staaten nicht mitmachen - und deshalb gilt auch in diesem Fall:
Genauso irrelevant ist es auch ob der Iran sein eigenes Öl über Pipelines nach Osten karrt oder über den Golf schippern lässt.
Das heißt irrelevant isses nicht, Pipelines lassen sich nämlich noch wesentlich leichter unterbrechen als der Tankerverkehr.
Dementsprechend: Blockiert der Iran die Straße von Hormuz (wie gesagt, ich bezweifle dabei das er es überhaupt kann) darf er sicher sein das seine Pipelineexporte sehr schnnel ein Ende finden.
Das weiß er und deshalb wird er sich hüten an der Ölindustrie rumzuspielen. Er ist halt genauso von den Einnahmen abhängig wie der Rest der Welt vom Öl.
Dessen ungeachtet gibt es soweit ich mich erinnere auch relativ konkrete Pläne die Ölverschiffung zumindest in Teilen an das Rote Meer zu verlegen.
Erich schrieb:"Wenn nötig" - das erscheint mir als Schlüsselsatz. Und der Interviewte macht deutlich, dass auch Israel (noch) die Möglichkeit für eine andere Lösung sieht.Du solltest nicht immer nach dem gehen was für den Pöpel in der Presse lanciert wird. Auch die Bush-Regierung erzählte beinnahe ein halbes Jahr lang ähnliche Storys den Irak betreffend. Die Entscheidung in den Krieg zu ziehen war damals aber schon längst gefallen.
Man sollte sich bemühen, eine solche Option gemeinsam zu erarbeiten.
Genauso kann es hier sein. Womöglich besteht in Israel schon längst der Konsenz ab einem gewissem Stadium des Programms anzugreifen.
Das kann alles schon in trockenen Tüchern sein, egal was jetzt ein Ex-Mossad-Chef oder ein MK so für die Öffentlichkeit sagen.
Interessanter finde ich noch folgende Aussage:
Zitat:Militärische Probleme stünden einem Angriff nicht im Wege, sagte der Abgeordnete, der als Luftwaffengeneral 1981 an der Planung des Luftangriffs auf den irakischen Reaktor Osirak beteiligt war: "Vielleicht wird es schwieriger, aber es ist lösbar. Wir könnten es schon heute tun."Das hört man nämlich eher selten in der ganzen Diskussion.