16.06.2008, 14:39
Zitat:Wenn man die ganzen versauten Flüsse und versmogten Städte sieht, möchte man sich nicht die Gesundheitskosten ausmalen, die der Dreck dort verursacht.
Eine typisch europäische Aussage. Gesundheit verursacht nur dann Kosten wenn jemand sie bezahlt. Und das ist in China Privatsache, die es aber zahlen können, wohnen ohnehin nicht dort.
Die dort wohnen haben nichts und kriegen nichts, so einfach ist das. Wenn Wanderarbeiter schwer krank werden, dann kriegen sie nicht mal im staatlichen Krankenhaus eine Versorgung, für Baustellenunfälle von Wanderarbeitern ist oft sogar die Notaufnahme verschlossen.
Und Chinas Bevölkerung wächst, trotz der Einkindpolitik. Und es gibt Hunderte von Millionen von Armen Hungerleidern, wenn diese früher sterben, entlastet das den Staat auch noch.
Zitat:aber langfristig dürften die verursachten Probleme enorm sein.
Für wen? Ob die Wanderarbeiter und Bauern leiden spielt keine Rolle.
Sieht man schon jetzt sehr schön an der miserablen Infrastruktur Chinas, die gegen starken Schneefall und das Erdbeben nur minimal bis gar nicht abgesichert ist.
Europäische Straßen und Eisenbahnlinien hätte ein Beben dieser Stärke ebenso kaputt gemacht. Und gerade die sehr organisierte und schnelle Hilfe nach dem Beben zeigt das das Land durchaus einen hohen Organisationsgrad hat, es funktioniert. Man hätte nach dem Beben nicht sehr viel besser machen können.
Das Problem sind primär schlecht gebaute Häuser, aber das betrifft primär Öffentliche Bauten. Das ist ja der Grund warum in vielen Orten die Privathäuser stehen blieben und zwischen diesen die Schule zusammenbrach, daher der hohe Verlust an Kindern. Es gibt etliche Ortschaften wo die Privathäuser wenig oder gar nicht getroffen wurden, die öffentlichen Gebäude dazwischen aber einstürzten.
Das ist aber kein spezifisches Problem der VR sondern in ganz Asien so mit der Ausnahme Japans. In Taiwan genau das gleiche, da werden dann in tragende Elemente alte leere Fässer und Müll eingebaut ,das gleiche in der Mongolei usw
Nochmal zur Frage langfristiger Probleme durch Umweltverschmutzung: Das ist nur für einen Humanistisch agierenden Staat ein Problem. In einer Kleptokratie wie China ist das eher peripher.
Ein echtes Problem der Zukunft in China ist die Wasserversorgung, da die Gletscher im Himalaya verschwinden und die Niederschläge abnehmen. Der Dreck ist kein Problem, die Frage was man langfristig noch an Trinkwasser hat, das ist ein Problem.
Überall in China nimmt aufgrund von simplem Wassermangel dieVerwüstung zu, die Gobi erreicht bei windigen Tagen längst Bejing. Immer häufige Sandsturm über der Stadt.
Dagegen soll nun eine Grüne Mauer errichtet werden, zur Zeit läuft dort ein gewaltiges Aufforstungsprojekt, bei dem auch die Nachbarstaaten wie Japan und selbst Greenpeace mithelfen. Aber es wird die Wüste Gobi nicht aufhalten wenn die Niederschläge ausbleiben wie bisher.
Für die Zukunft Chinas ist meiner Ansicht nach die Wasserfrage die absolut entscheidende Frage.