09.06.2008, 08:46
Zitat:Vorab, ich lehne den Kommunismus scharf ab. Aber wie oft sehe ich, daß die Gegner des Kommunismus eigentlich wenig über diese Ideologie wissen, Revan, du solltest mal wirklich kommunistische Schriften lesen, nur wenn man den Gegner kennt kann man ihn besiegen.
Ganz einfach Ersten ist die Gier des Menschen unendlich und Unermesslich egal wie viel er hat er will immer mehr daher kann Kommunismus schon nicht funktionieren .
Die Gier des Menschen an sich ist nicht unendlich. Die Gier ist ein Grundtrieb, aber sie ist nicht unermesslich, bei einigen ist sie stärker, bei anderen ist sie sogar ausgesprochen schwach. Bei keinem ist sie unermesslich.
Das ist das Problem des Grenznutzen, alle Sachen besitzen einen Grenznutzen. Im Rahmen der Bedürfnispyramide und unter Berücksichtigung des Grenznutzen erschöpft sich die Gier bei fast allen Menschen.
Natürlich gibt es einzelne deren Gier unermesslich viel größer ist als die des Durchschnitts und diese werden heute zum Leitbild erhoben und durch das System belohnt.
Daraus kann man aber keine Folgerungen für den Menschen im allgemeinen ableiten. Das wäre so als ob man aufgrund der Existenz von Kinderschändern folgern würde, daß alle Menschen Kinderschänder sind. Das einzelne, eine verschwindend kleine Minderheit eine extreme Gier aufweisen und dafür heute belohnt werden, sagt über den Menschen wenig.
Der Mensch als solcher ist gierig, ja, aber nicht unermesslich gierig. Nur sehr wenige sind dies. Wie stark die Gier sich auswirkt und vorherrscht ist dann zudem eine Frage der Kultur, die Kultur ist entscheidend. Die Kultur des Westens fördert nun die Gier, andere Kulturen dämpfen diese stark.
Zitat:Zweitens der Mensch ist nicht gleich, nicht jeder Mensch ist wie der andere es gibt Dumme und Intelligente, Hässliche und Schöne usw. vor allem die Intelligenz ist da ausschlaggebend. Daher ist die Annahme des Kommunismus das die Masse gleich mit der Oberklasse ist. Eine Person mit einen IQ von 80 und Niederer Bildung soll nun einen Professor mit einen IQ von 120 würdig sein.
Das ist nicht die Lehre des Kommunismus. Der Kommunismus geht nicht davon aus, daß die Menschen gleich sind, er geht davon aus das es Dumme, Hässliche, Schöne usw gibt. Der Kommunismus geht nicht davon aus, daß die Masse die Oberklasse darstellt, insbesondere der klassische Kommunismus der Sowjetunion in Form des Leninismus-Marxismus geht eigentlich sogar vom Gegenteil aus, nämlich das eine Elite aufgrund ihrer Befähigung das Proletariat führen muss.
Gerade deshalb ja die Diktatur in den kommunistischen Staaten.
Der demokratische Kommunismus (Rätekommunismus) wiederum geht davon aus, daß die Dummen mitbestimmen sollen, das aber dadurch das ja alle sich in der Form der direkten Demokratie beteiligen etwaige Fehler die sich aus mangelnder Befähigung ergeben könnten durch die anderen, klügeren ausgeglichen werden.
Zitat:Und das Kommunismus aus Biologische Wesen nicht anwendbar ist liegt daran das die Welt auf denn Darwinismus basier der stärkere Überlebt und das ist in der Natur noch weit stärker als in unserer Gesellschaft ausgeprägt.
1 Die Lehre Darwins ist unterschiedlich zu dem was man heute unter Darwinismus versteht.
2 Evolution läuft so nicht ab. Es überlebt eben nicht immer der stärkere, und langfristig ist das Überleben sogar ausgeprägt durch den Zufall gesteuert. Gerade in der Natur herrscht eine atemberaubende Faulheit vor, der Hang zu Kooperation und Schmarotzertum usw
Wenn du ferner von biologischen Wesen sprichst, es gibt im Tierreich eine ganze Reihe Tiere die ausgeprägte Kommunistische Lebensstrukturen haben, insbesondere im Tierreich und im Überlebenskampf von Tieren ist der Kommunismus ein Vorteil.
Genau so wie es in der Steinzeit und bei heutigen Steinzeitlichen Völkern de facto kommunistisch zu geht. Geh nach Papua Neu Guinea, geh zu den Buschleuten in die Kalahari, überall dort wo es um das nackte Überleben geht dominieren kommunistische Strukturen.
Genau daraus ist ja die Lehre und Idee des Kommunismus entstanden. Was die Kommunisten nicht verstanden haben ist, daß Kommunismus nur eine Form der Gruppenorganisation sein kann, wenn es einen extremen äußeren Druck auf die Gruppe gibt und zwar einen Druck durch die Natur auf eine Gruppe die sich technologisch gegen diese Natur nicht behaupten kann. In allen anderen menschlichen Gesellschaften funktioniert es tatsächlich nicht. Kommunismus ist daher nicht der Urzustand des Menschen sondern eine Anpassung von Gruppen an extreme Lebensräume die diese Gruppen technologisch nicht bewältigen konnten.
Zitat:An sich ist der Kommunismus rein als Theorie die schönste Regierungsform doch nur als Theorie in der Praxis führt es immer zur einer breiten Armut und zu Verbrecherischen Regime da sich die Regime wen sie merken das das System nicht funktioniert durch Repressive Maßnahmen versuchen sich weiter an der Macht zu halten.
Die bisherigen kommunistischen Staaten zeigen genau den umgekehrten Verlauf: Am Anfang war die Repression. Schon von Beginn an herschte in der Sowjetunion Terror, der Terror der Anfangsjahre war nicht geringer als der Terror Stalins, er war sogar von der reinen Brutalität her größer. Die Greueltaten der Tscheka im Bürgerkrieg übertreffen sogar noch die stalinistischen Greuel.
Repressive Maßnahmen wurden schon ergriffen bevor überhaupt das System errichtet worden ist, sie stehen im Kommunismus am Anfang und nehmen nicht zu wenn das System dann nicht funktioniert sondern im Gegenteil, zu der zeit wo die Sowjetunion begann zu scheitern, nahm die Repression ab.
Aber ich bin grundsätzlich durchaus deiner Meinung, daß Kommunismus oder Sozialismus in Staaten, größeren Gruppen von Menschen und in der heutigen technisierten Welt nicht längerfristig funktionieren können. Jedoch aus ganz anderen Gründen und nicht aufgrund der Biologie.