(Amerika) Luftwaffe Venezuelas

[Turin]

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Kompletter Text, da Marineforum Kurznachrichten.

VENEZUELA

Vor der Insel Orchila, etwa 180km nördlich von Caracas, haben Venezuelas Marine und Luftwaffe am 6. Juni eine gemeinsame Übung durchgeführt.

Kernelement dieser live (!) im venezolanischen Fernsehen übertragenen Übung waren Flugkörperschießen mit erst kürzlich aus Russland erhaltenen neuen Jagdbombern Sukhoi Su-30 Flanker, die mit Flugkörpern Kh-59 und Kh-29 sowie videogesteuerten 500kg Bomben zwei vor der Küste verankerte Seeziele angriffen. Erstmals seit 13 Jahren schossen auch Marineeinheiten wieder Seeziel-FK (OTOMAT Mk-II). Die an den Übungen beteiligten Schiffe sind zwar namentlich nicht genannt, sollen aber im Antonio Diaz Marinestützpunkt auf Orchila beheimatet sein. Ein Foto zeigt zwei FK-Korvetten der FEDERACION-Klasse, von denen eine gerade einen FK schießt.

Obwohl Präsident Chavez noch im Mai angekündigt hatte, die „persönlich“ die erste Rakete von einem Sukhoi Jagdbomber abfeuern zu wollen, blieb er der Übung fern und ließ sich durch seinen Verteidigungsminister vertreten. Beobachter rätseln über die Gründe - lässt der Präsident doch kaum eine solche Gelegenheit aus, sich öffentlichkeitswirksam zu präsentieren.

Rätselraten gibt es auch über die offenbar erneut verschobene „endgültige Bestellung“ von modernen U-Booten in Russland. Im Sommer 2007 hieß es noch, werde man noch vor Jahresende einen abschließenden Vertrag unterzeichnen. Danach berichteten Medien von Verhandlungen über einen russischen 800 Mio. Dollar-Kredit zur Finanzierung des Vorhabens. Zur Unterzeichnung der Verträge wollte Präsident Chavez zunächst im Februar 2008, dann im April, dann am 7. Mai (Amtseinführung des neuen russischen Präsidenten Medwedjew) und schließlich „Ende Mai“ nach Moskau reisen. Obwohl sämtlich offiziell angekündigt, fand keine einzige dieser Reisen statt - ein auf der Ebene von Staatsoberhäuptern sicher sehr ungewöhnlicher Vorgang.

Nun wird der venezolanische Präsident Anfang Juli in Moskau erwartet, aber russischen Medien zufolge soll auch dieser Besuch schon wieder zur Disposition stehen. Angeblich ist Chavez über geplante russische Rüstungslieferungen nach Kolumbien „verstimmt“. Inzwischen gibt es aber auch Gerüchte, nach denen Venezuela aus Unzufriedenheit über die aus Russland gelieferten Su-30 Flanker die Bestellung der U-Boote eingefroren haben soll. So ist die unmittelbare Zukunft des Vorhabens zur Zeit nicht eindeutig klar, auch wenn Venezuelas Marine den Wunsch nach neuen U-Booten sicher nicht ad acta gelegt hat oder legen wird. Zuletzt wurde noch im April die Absicht bekräftigt, fünf U-Boote der KILO-II-Klasse (Projekt 636) in Russland bestellen zu wollen

Interessanter als das Manoever ist wohl die Sachlage zu den "geplanten" Beschaffungen.