22.05.2008, 17:27
Na dann fangen wir mal an mit ein paar nötigen Korrekturen:
Dein zweiter Fehler resultiert aus dem ersten: Die Schiiten sind politisch durch die Amal-Bewegung und dank der israelischen Besetzung des Südlibanons auch durch die Hizbullah organisiert. Wenn du die letzter zerschlagen willst, machst du dir damit automatisch das Gros der Schiiten, auf jeden Fall aber das Gros der politisch interessierten Schiiten zum Feind. Sicherlich steht die Hizbullah nicht für alle Schiiten, aber die Hizbullah ist auch kein einheitlicher Block.
In dem Absatz stecken so viele Fehler und Schwächen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.
Der Rekurs auf den Nationalisozialismus in solchen Argumentationen ist ein deutlicher Hinweis, dass man argumentativ nicht mehr weiter weiß. Dann bemüht man sich des normativ-emphatischen Warn-Argumentes, um vor etwas Bösem zu warnen; zu dumm nur, dass das Böse im Auge des Betrachters liegt. Es gibt auch Umfragen (im Westen), die schätzen die USA und Israel gefährlicher ein als den Iran...
Will man Demokratie, dann muss man auch für den notwendigen Pluralismus einstehen. Andererseits kommt du mit deinem Mantra "weg den mit den Terroristen" nicht sondelrich weit. Nach deiner Definition könntest du gut 3/4, ja beinah fast die ganzen Staaten und Regierungen als Terroristen oder durch Terrorismus an die Macht gekommen bannen. Mao war auch Terrorist, fast alle 3. Welt Staaten sind im Rahmen der Entkolonialisierung durch Aufstände und Terrorismus befreit wurden. Selbst Begin, selbst Israel gründete sich auf die Nutzung terroristischer Anschläge mit; Begin selbst hat einen schwedischen UN-Diplomaten u.a. auf dem Gewissen. Was willst du mir also erzählen, dass Terroristen nicht an die Macht gehören?! Terrorismus ist nichts anderes als ein inhumanes Mittel, aber Krieg und Gewalt ist nie human. Nur hat eben Terrorismus die dumme Eigenschaft als Waffe der Schwachen den Starken eben auch weh zu tun, aber genau dies soll sie. Überdies ist die Hizbullah keine reine Terrororganisation. Sie hat nichts oder nur wenig gemein mit Terrorzellen a la Al-Quaida, oder ähnlichen radikalen Zellen wie Islami Dschihad oder Abu Sayyaf. Die Hizbullah ist keine konspirative im Dunkeln, sie ist eine politische Partei, eine kleine Guerilla-Armee/Untergrundarmee und hat eigene soziale und karikative Einrichtungen. Die Hizbullah ist weit aus mehr als eine Terrororganisation. Daher kann man nicht so einfach sie ausschließen. Deine normativen Vorstellungen sind zwar nett und durch und durch modern-westlich-etatistisch, aber haben nicht sonderlich viel mit der Realität gemein. Selbst in Europa kann man am Beispiel der IRA und Sinn Fein gut sehen, welcher Blödsinn deine Argumentation ist.
Zum Rekurs auf die Nazis will ich mich nicht nochmal äußern. Ist ein ideologisches Argument bestimmter Kreise (die ich persönlich nervend finde). Man lese dazu Eric Frey: Das Hitler-Syndrom - Vom Umgang mit dem Bösen in der Wletpolitik. Entlarvend...
Erstens fordere ich dich auf, deine Wortwahl und Formulierungen zu verbessern! Wenn ich deiner Meinung nach zwanghaft irgendwelchen Phantasien nachhänge, dann frage ich mich, was du hier machst? Billige Propaganda für Israel und die USA und deine Befürwortung einer geradezu dämlichen Hau-Drauf-Mentalität?? Lassen wir sowas lieber sein....
Für deine Aussage bezüglich der Armee hätte ich bitte schön Quellen, anerkannte Quellen undzwar schnell...
Und der Durchmarsch der Hizbullah, der keiner ist, liegt einfach an der Schwäche der anderen...
Die Armee soll das Land verteidigen und seine Institutionen und nicht eine bestimmte politische Richtung. Das, was du willst, ist, dass Merkel der Bundeswehr befehlen kann, auf Gewerkschaftsdemonstraten zu schießen... der Vergleich paßt!
Ich erkläre dir das mal:
In westlichen Ländern werden politische Kämpfe politisch gelöst, in den Institutionen. In den meisten bzw. vielen schwachen Staaten aber gibt es diese politische Lösungsmöglichkeiten so nicht, auch nicht im Libanon (zumindest nicht so fest verankert). Daher führen hier Streits auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, weil hier Gewalt Ausdruck ist einer fehlenden funktionierenden politischen Ordnung und fehlender Mechanismen zu Kompromissen zu kommen. Gewalt ist hier nur Ausdruck politischer Defizite. In vielen "Bananenrepubliken", gerade in Afrika, aber auch oft in der Vergangenheit in Lateinamerika, wurde die Armee als politisches Instrument genutzt, sprich die eine Machtpartei übernimmt die Armee und nutzt sie gegen die andere. Genau das willst du, die Instrumentalisierung der Armee gegen die Hizbullah. Aber genau dies würde den Bürgerkrieg unausweichlich machen, der nur Tot und Gewalt, aber keine Lösungen bringen würde. Die Armee blieb wie 2005 neutral und sorgte für eine politische Lösung, weil sie die aggressiven Maßnahmen der Regierung gegen die Hizbullah milderte und zurücknahm. Die Armee war hier sehr positiv tätig als Puffer, als Schiedsrichter. In deinen Ausführungen sehe ich nur den Ärger, dass hier nicht gegen einen feind Israels vorgegangen wird. Verständnis für die komplexen Probleme des Libanons kann ich bei dir nicht erkennen.
Sorry, aber das ist Argumentation auf Kindergartenniveau...Wenn du groß bist, können wir gerne uns weiter unterhalten.....
Ganz davon abgesehen, dass die Formlierung infantil ist, die Darstellung reduktionistisch, ist die zugrundeliegende Überlegung auch völlig falsch (siehe Somalia, siehe Libanon 1983....)
... so ein Blödsinn :roll:
Zitat:Mal davon abgesehen das es schon sehr fragwürdig ist politischen Grenzen nach Ethnien zu ziehen - wer verlangt das bitte? Wer verlangt die Schiiten von den politischen Prozessen des Libanons auszuschließen?Da haben wir gleich in deinen ersten Zeilen mehrere Fehler. Zum einen geht in im Libanon nicht um Ethnien, wie du behauptest, sondern um Konfessionen. Das sind aber nicht Konfessionen wie im heutigen europäischen Sinne. Wenn du das mit Europa und oder den USA vergleichen willst, dann musst du weit zurück in die frühe Neuzeit gehen, in die Zeit der Konfessionskriege. Damals in Europa wie heute in vielen Weltgegenenden und eben auch insbesondere im Libanon oder auch im Irak sind Konfessionen nicht nur religiöse Gemeinschaften, sie sind politische, schlicht soziale Gemeinschaften. Konfessionelle Grenzen heißen oft auch politische und soziale Grenzen, die in der Politik eine große Rolle spielen. Und hier sind die lokalen religiösen Gemeinschaften derart stark, derart soziale Realität und damit abgeschlossen und abgetrennt von den anderen, dass sie letztlich politische Trennlinien mitbeinhalten und ziehen. Es gibt immer Trennlinien in der Politik und nicht überall werden sie nach westlichem Muster nach Klassen-/Schichten- und oder Ideologiegesichtspunkten gezogen. Die ethno-politics (Politik nach Ethnie und Religion) ist grausame Realität in vielen Gegenden der Welt.
Niemand.
Dein zweiter Fehler resultiert aus dem ersten: Die Schiiten sind politisch durch die Amal-Bewegung und dank der israelischen Besetzung des Südlibanons auch durch die Hizbullah organisiert. Wenn du die letzter zerschlagen willst, machst du dir damit automatisch das Gros der Schiiten, auf jeden Fall aber das Gros der politisch interessierten Schiiten zum Feind. Sicherlich steht die Hizbullah nicht für alle Schiiten, aber die Hizbullah ist auch kein einheitlicher Block.
Zitat:Was soll das bitte für eine Begründung sein?
Auch die Nationalsozialisten wurden wunderbar demokratische in den Reichstag berufen. Auch sie vertraten einen guten Teil der Bevölkerung.
Und macht es das richtig? Nein. Terrororganisationen haben in Parlamenten nichts zu suchen. Es ist vollkommen irrelevant mit welchen Manövern sie das einfache Volk dazu gebracht haben sie zu wählen. Die Hisbollah ist und bleibt eine Terrororganisation mit der es keine Zusammenarbeit geben darf. Wenn der Westen das nötige Rückrat hätte und mal zu seinen Standards stehen würde müsste man den Libanon jetzt hochkant aus der UNO schmeißen, mit Sanktionen belegen und diesen Abschaum durch eine international getragene Intervention absetzen.
Aber das passiert in unserer friedliebenden Welt natürlich nicht. Stattdessen faselt man weiterhin davon das die Terroristen ja anständig gewählt wurde und man sie deswegen gefälligst zu akzeptieren hat.
Macht nichts, in einschlägigen Kreisen hat man sich schon in den Dreißigern des letzten Jahrhunderts das selbe erzählt.
Irgendwann muss man ja mal recht haben.
In dem Absatz stecken so viele Fehler und Schwächen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.
Der Rekurs auf den Nationalisozialismus in solchen Argumentationen ist ein deutlicher Hinweis, dass man argumentativ nicht mehr weiter weiß. Dann bemüht man sich des normativ-emphatischen Warn-Argumentes, um vor etwas Bösem zu warnen; zu dumm nur, dass das Böse im Auge des Betrachters liegt. Es gibt auch Umfragen (im Westen), die schätzen die USA und Israel gefährlicher ein als den Iran...
Will man Demokratie, dann muss man auch für den notwendigen Pluralismus einstehen. Andererseits kommt du mit deinem Mantra "weg den mit den Terroristen" nicht sondelrich weit. Nach deiner Definition könntest du gut 3/4, ja beinah fast die ganzen Staaten und Regierungen als Terroristen oder durch Terrorismus an die Macht gekommen bannen. Mao war auch Terrorist, fast alle 3. Welt Staaten sind im Rahmen der Entkolonialisierung durch Aufstände und Terrorismus befreit wurden. Selbst Begin, selbst Israel gründete sich auf die Nutzung terroristischer Anschläge mit; Begin selbst hat einen schwedischen UN-Diplomaten u.a. auf dem Gewissen. Was willst du mir also erzählen, dass Terroristen nicht an die Macht gehören?! Terrorismus ist nichts anderes als ein inhumanes Mittel, aber Krieg und Gewalt ist nie human. Nur hat eben Terrorismus die dumme Eigenschaft als Waffe der Schwachen den Starken eben auch weh zu tun, aber genau dies soll sie. Überdies ist die Hizbullah keine reine Terrororganisation. Sie hat nichts oder nur wenig gemein mit Terrorzellen a la Al-Quaida, oder ähnlichen radikalen Zellen wie Islami Dschihad oder Abu Sayyaf. Die Hizbullah ist keine konspirative im Dunkeln, sie ist eine politische Partei, eine kleine Guerilla-Armee/Untergrundarmee und hat eigene soziale und karikative Einrichtungen. Die Hizbullah ist weit aus mehr als eine Terrororganisation. Daher kann man nicht so einfach sie ausschließen. Deine normativen Vorstellungen sind zwar nett und durch und durch modern-westlich-etatistisch, aber haben nicht sonderlich viel mit der Realität gemein. Selbst in Europa kann man am Beispiel der IRA und Sinn Fein gut sehen, welcher Blödsinn deine Argumentation ist.
Zum Rekurs auf die Nazis will ich mich nicht nochmal äußern. Ist ein ideologisches Argument bestimmter Kreise (die ich persönlich nervend finde). Man lese dazu Eric Frey: Das Hitler-Syndrom - Vom Umgang mit dem Bösen in der Wletpolitik. Entlarvend...
Zitat:Genau, bloß kein Konflikt. Das geht ja garnicht.Ideologisches Argument, völliger Blödsinn. Erstens haben wir im Libanon, haben wir weltweit zahllose Konflikte. Es kommt einfach nur darauf an, wie sie ausgetragen haben, mit wieviel Gewalt und wie vielen Toten. Man muss den Einzelfall betrachten. Und zweitens, das Appeasement-Denken, das du hier so kritisierst, stammt historisch aus den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges (sic!!), weil damals aufgrund solch unüberlegter Gedanken wie von dir (Laßt uns ja nur schnell losschlagen!!) Europa sich gegenseitig zefleischt hat. Auch hier stimmen die Fakten wieder nicht.
Manchmal glaube ich das es das zweitgrößte Verrechen der Nazis war Europa den Pazifismus einzuimpfen.
Zitat:Ich habe sehr gut verstandne was die Funktion der Armee ist. Du bist es der zwnaghaft irgendwelchen Phantasien nachängt wonach die Armee neutral zwischen den Parteien steht. Das tut sie nicht. Die Armee ist während dem Theater im Beirut zusammen mit der Hisbollah gegen regierungstreue Milizen vorgegangen und hat den Islamisten damit den jetzigen Durchbruch überhaupt ermöglicht.
Erstens fordere ich dich auf, deine Wortwahl und Formulierungen zu verbessern! Wenn ich deiner Meinung nach zwanghaft irgendwelchen Phantasien nachhänge, dann frage ich mich, was du hier machst? Billige Propaganda für Israel und die USA und deine Befürwortung einer geradezu dämlichen Hau-Drauf-Mentalität?? Lassen wir sowas lieber sein....
Für deine Aussage bezüglich der Armee hätte ich bitte schön Quellen, anerkannte Quellen undzwar schnell...
Und der Durchmarsch der Hizbullah, der keiner ist, liegt einfach an der Schwäche der anderen...
Zitat:Die Armee sollte der politischen Führung gehorchen. Und das ist nun mal Siniora und nicht der Turbanträger.
Es ist schon bezeichnend das du hier auf der einen Seite unverblümt forderst das die Armee ihre eigene Politik machen soll aber dann so dreist bist und mir vorwirfst ich würde eine Diktatur im Libanon wollen.
Mal ein Update für dich: Wenn die Armee den Befehl der politischen Führung verweigert und stattdessen ihr eigenes Süppchen zusammen mit einer Terrororganisation kocht hat das mit Demokratie nichts mehr zu tun.
Die Armee soll das Land verteidigen und seine Institutionen und nicht eine bestimmte politische Richtung. Das, was du willst, ist, dass Merkel der Bundeswehr befehlen kann, auf Gewerkschaftsdemonstraten zu schießen... der Vergleich paßt!
Ich erkläre dir das mal:
In westlichen Ländern werden politische Kämpfe politisch gelöst, in den Institutionen. In den meisten bzw. vielen schwachen Staaten aber gibt es diese politische Lösungsmöglichkeiten so nicht, auch nicht im Libanon (zumindest nicht so fest verankert). Daher führen hier Streits auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, weil hier Gewalt Ausdruck ist einer fehlenden funktionierenden politischen Ordnung und fehlender Mechanismen zu Kompromissen zu kommen. Gewalt ist hier nur Ausdruck politischer Defizite. In vielen "Bananenrepubliken", gerade in Afrika, aber auch oft in der Vergangenheit in Lateinamerika, wurde die Armee als politisches Instrument genutzt, sprich die eine Machtpartei übernimmt die Armee und nutzt sie gegen die andere. Genau das willst du, die Instrumentalisierung der Armee gegen die Hizbullah. Aber genau dies würde den Bürgerkrieg unausweichlich machen, der nur Tot und Gewalt, aber keine Lösungen bringen würde. Die Armee blieb wie 2005 neutral und sorgte für eine politische Lösung, weil sie die aggressiven Maßnahmen der Regierung gegen die Hizbullah milderte und zurücknahm. Die Armee war hier sehr positiv tätig als Puffer, als Schiedsrichter. In deinen Ausführungen sehe ich nur den Ärger, dass hier nicht gegen einen feind Israels vorgegangen wird. Verständnis für die komplexen Probleme des Libanons kann ich bei dir nicht erkennen.
Zitat:1. Nein, das muss garantiert nicht passieren. Wenn der Westen Eier hätte könnte man den Haufen mal eben hochnehmen und Ruhe wäre. Aber das geht ja nicht. Schließlich ist Konflikt ganz ganze pöse.
Sorry, aber das ist Argumentation auf Kindergartenniveau...Wenn du groß bist, können wir gerne uns weiter unterhalten.....
Ganz davon abgesehen, dass die Formlierung infantil ist, die Darstellung reduktionistisch, ist die zugrundeliegende Überlegung auch völlig falsch (siehe Somalia, siehe Libanon 1983....)
Zitat:Ist es dir schon mal in den Sinn gekommen das man mit zu langem spielen nur noch mehr Schaden anrichtet?Um das im Einzelfall beurteilen zu können, sollte man das Problem/die politische Lage analysieren können. Vielleicht versuchst du es mal damit?
Zitat:Selbstverständlich ist sie das8)*Spott an* Wenn Nasrallah das Böse ist, dann ruf vielleicht mal einen Exorzisten... vielleicht hilft das. Oder bitte gleich um göttliche Hilfe, weil sonst aus Nasrallah nämlich bald ein Dämon oder Antichrist schlüpft und die ganze Welt unterjochen wird... *Spott aus*
... so ein Blödsinn :roll: