Israel-Palästina
hunter1 schrieb:Was ich aber bei Deinen Ausführungen vermisse, ist ein nachhaltiges Konzept. Du befürwortest "Feuerwehreinsätze" der IDF (Zerstörung der Raketenwerkstätten, Liquidierung der Hamas-Kämpfer) bzw. präventive Massnahmen zum Schutze Israels (Aufstellen einer Raketenabwehr). Aber wie Du selbst schreibst, wenn ich mal aus Deinem letzten Beitrag zitieren darf, sorgt man damit nicht für fortwährende Ruhe:
Nun, ich bin nun mal der Auffassung das es mit der jetzigen und auch der nächsten Generation keinen Frieden und damit auch keine wirklich dauerhafte Ruhe geben kann.
Der Konflikt ist nicht durch ein wie auch immer geartetes Abkommen lösbar.
Entsprechend vertrete ich folgenden Ansatz:
Israel muss die Sache einseitig durchziehen. Israel muss sich aus den allermeisten Gebieten im Westjordanland zurückziehen und die Palis vor vollendete Tatsachen stellen. Sollte sie sich dann wieder erwarten zusammenraufen, umso besser.
Israel kann nicht darauf warten das die Palis mal eine Leitfigur haben die dann auch wirklich Macht hat und vernünftig verhandeln kann. Holocaust-Leugner Abbas der ausschließlich im Westjordanland mehr schlecht als recht zu Rande kommt ist dazu nicht geeignet.
Ein Typ ala Arafat der Frieden verspricht aber Krieg predigt auch nicht.
Deshalb, einseitiger Rückzug auf vernünftige - militärisch sinnvolle - Grenzen. Einhergehend mit passiven Abwehrmaßnahmen gegen Terrorangriffe. Etwa eben die Mauer oder ein Abwehrsystem gegen Quassams. Bei Bedarf müssen die Terroristen aber auch weiter aktiv bekämpft werden.
Der entscheidende Punkt für Israel ist aber: Seine Bürger können in nicht nur relativer Sicherheit leben. Wenn der Feind nicht in der Lage ist Angriffe auszuführen ist der Krieg für sie sinnlos.
Sie können ihn dann weiter treiben und daran zu Grunde gehen oder sich zusammenraufen. Ihre Entscheidung. Aber so oder so wird Israel in Ruhe und Sicherheit weiter existieren können.

hunter1 schrieb:Aber das Problem wird dadurch nicht nachhaltig gelöst. Die Amerikaner sagen im Irak: "the insurgency is ever changing". Analog zu Israel:
Im Grundsatz richtig. Aber man kann dabei nicht ignorieren, das die Möglichkeiten der Palis extrem beschränkt sind.
Was soll nach Selbstmordanschlägen und Raketen kommen? Ich bezweifle schlicht und einfach das sie irgendeinen Weg finden werden Israel groß zu stören.
Ihr Kampf wird einfach ineffektiv wenn sie es nicht mal schaffen die feindliche Zivilbevölkerung zu verängstigen.

hunter1 schrieb:Daher meine Frage: was unternimmt Israel, bzw. was hat Israel bis jetzt unternommen, um den Palästinensern eine Alternative zum bewaffneten Kampf zu geben? Entwicklungshilfe, Friedensinitiativen, Entgegenkommen?
Ach bitte, die Palis sind wohl das am meisten untersützte Volk überhaupt. Was da an Milliardebeträgen reingepumpt wird ist nicht mehr feierlich.
Es hat dabei übrigens seinen Grund warum nicht darüber gesprochen wird wie die Palis solche Massen an Raketen bauen können.
Ich hab es hier schon mal geschrieben und wiederhole es jetzt:
Ohne den Bewaffneten Kampf hätten die Palis längst einen Staat innerhalb akzeptabler Grenzen. Natürlich hat das Argument das es ohne bewaffneten Kampf nie zu Zugeständnissen gekommen wäre Gewicht. Aber jetzt ist der bewaffnete Kampf einfach kein geeignetes Mittel mehr. Würden die Palis von heute auf morgen die Gewalt einstellen hätten sie binnen ein, zwei Jahren ihren eigenen Staat.
Das passiert aber nicht, das es bei denen genug Radikale gibt die alles daran setzen werden den Kampf fortzuführen.
Und Entgegenkommen: Was ist den Palis bitte noch nicht von Israel angeboten worden? Das letzte mal hätten sie 2000 in Camp David 96% des Westjordanlandes bekommen (und Ausgleichsflächen im Negev).
It doesn´t get any better than this.
Hier täte den Palis auch mal ein bisschen Realismus gut. Auch der israelischer PM muss für ein Friedensabkommen Mehrheiten finden sonst gibt es im schlimmsten Fall Bürgerkrieg.
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Israel-Palästina - von Helios - 23.05.2004, 14:06
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