28.12.2007, 20:18
Ich denke, dass das Attentat, das meiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit war - es gab ja schon eines nach der Ankunft Bhuttos -, die gesamte Lage nicht allzu sehr durcheinander wirft und das hier zu viel hineininterpretiert wird. Zwar wird es blutige Unruhen geben und Musharraf wird hart durchgreifen lassen und die Sorgen vor einem nicht mehr zu berechnenden Atom-Staat Pakistan werden anschwellen, aber im Gesamtansatz wird sich die Lage de facto nicht ändern: Pakistan wird ein Militärstaat bleiben, die Probleme werden unter dem Deckel bleiben, die Moslemextremisten werden Einfluß haben und gewinnen und die USA und die EU werden es bei Protesten oder Bekundungen der Sorge und Aufforderungen nach mehr Demokratie bewenden lassen. Am vorherrschenden derzeitigen Stand der Dinge wird sich - zumindest in absehbarer Zeit - nichts ändern. In zwei, drei Wochen wird sich die Lage wieder wie vor dem Attentat darstellen: In Pakistan grummelt es, Musharraf taktiert, der Westen mahnt und bekundet und der Tod Bhuttos wird vor dem Hintergrund des Afghanistan-Problems keine große Rolle mehr spielen - vielleicht leider.
Schneemann.
Schneemann.