08.12.2007, 23:31
Zitat:1. Warum war es 82 nicht der Fall? Doch in erster Linie weil die Briten es garnicht ernsthaft versucht haben die USA militärisch einzubinden. Ist doch nicht so, das sich Washington mit Händen und Füßen gewehrt hätte.
Haig ist noch nach Buenes Aires geflogen, da war die Task Force schon längst auf dem Weg. Fitz-Patrick hat in einer peinlichen Aktion das US Veto gegen einen Argentinischen Vorschlag im UNSC im Nachhinein zurück ziehen lassen, um sie ja nicht zu verärgern. Und ja, UK hat es natürlich gevetoed. Die USA haben 1982 sich nicht mit Ruhm bekleckert, vor allem die politische Klasse der USA, das US Militär war um einiges zuvorkommender aber war an Washington gebunden. Und so weit ich weiß haben die USA zu keinem Zeitpunkt US Schiffe angeboten, die zu Recht auch abgelehnt worden wären, wie z.B. das Australische Angebot.
Zitat:2. Falkland ist als Vergleich untauglich. Die Rahmenbedingungen sind heute ganz anders.
Der Falklandskrieg sollte nicht als Vergleich dienen sondern als reales Objektiv was die Royal Navy unabhängig im Stande sein sollte zu unternehmen.
Zitat:3. Warum sollten die USA GB heute nicht unterstützen? Woran machst du das bitte fest? ME ist das eine sehr gewagte Behauptung.
Weil die USA schon 1982 massiv lange gebraucht haben um sich zwischen einer faschistischen Militärdiktatur und UK zu entscheiden.
Zitat:Dürfte eher so sein das der britische Prime Minister nur einmal laut "Irak, Afghanistan" sagen muss und die USA werden ihrem treusten Verbündeten überhaupt liebend gerne mal unter die Arme greifen.
Nicht wirklich. Das UK-USA Verhältnis ist von andauernden Gerangel geprägt wo zwar UK einen wesentlich besseren Deal als andere Länder bekommt aber mit Sicherheit nicht einfach "Gebt uns das"sagt und das dann kriegt, ein gutes Beispiel ist der F35, wo es Jahre gedauert hat bis UK ein ToT Agreement hatte. Glaubst du wirklich die USA entscheiden sich innerhalb von Minuten auf Seiten UK's in einen Krieg zu ziehen wenn sie für die F35 Geschichte schon annähernd eine Dekade gebraucht haben?
Ich könnte mir vorstellen dass die US Bevölkerung ganz stark auf britscher Seite wäre (wie 1982), aber das jeißt ja noch lange nicht, dass die Regierung wirklich ganz direkt eingreift zu Gunsten UK's.
Zitat:Ich kann mir kein Szenarion vorstellen wo die USA GB im Regen stehen lassen würden. Allerdings gibt es auch nur wenige Szenarien wo die RN alleine nicht kann.
Das ist schon häufig genug passiert, Beispiele sind Suez 1956, USA-UK Atomwaffenprogramm, etc... .
Zitat:Einen zweiten Falklandkrieg wird es eher nicht geben. Meine Aussagen waren allgemein gehalten und bezogen sich nicht ausschließlich auf Krieg im Südatlantik.
So was kann man nicht wissen, aber wenn die Argentinier es haben wollen, dann müssen sie jetzt handeln, ab ca. 2018 haben sie keine Chance.
Zitat:Wenn geht das nicht so? Freilich ist es unerfreulich und freilich würde auch ich der RN mehr Einheiten gönnen. Aber man muss es realistisch sehen, überlebensnotwendig sind sie nicht.
Was ist denn "überlebensnotwendig", die Belgische Marine "lebt" auch, aber auf was für einem Niveau.
Zitat:Wie war das im Falklandkrieg?
War nicht zumindest ein Träger schon zum abwracken verkauft?
Nein. Invincible war an Australien verkauft worden, war aber noch in UK. HMS Hermes war glaube ich noch in normalem Dienst.
Zitat:Die Invincibles werden sich 2015/2016 aus dem aktiven Flottenbestand verabschieden. Was dann mit ihnen passiert ist doch noch völlig unklar.
Wenn die Weltlage entsprechend ist kann man sie ohne Probleme noch einige Jahre in Reserve halten. Da würde ich mir heute noch keinen Kopf machen.
Weißt du was "Reserve" bedeutet? Schau dir mal die Invincible in Reserve an, die Schrauben auf dem Deck. Das meiste nutzbare ausgebaut, auch wenn die offiziellen Angaben stimmen, brauchen sie 18 Monate um sie wieder funktionsfähig zu machen, mit "Kriegsbeschleunigung" von mir aus 8 Monate, immer noch zu lang.
Zitat:Alles im allem ist die RN in Zukunft wunderbar bestückt. Die Tränen können einem höchstens kommen wenn man die Bundesmarine im Vergleich dazu betrachtet.:lol:
Wenn ich mir die 1950er Jahre oder gar die 1910er Jahre anschaue dann könnte ich schon weinen, natürlich weiß ich dass das kein Vergleich sein kann, aber ich wünsche mir schon die Zeit her wo die Bevölkerung noch "We want 8, we won't wait" skandiert hat um 8 Dreadnoughts zu bekommen. Denn, ich sage mal 3% des BIP und damit dann 3 CVFs, 12 T45s, 12 Astutes, 2 LPHs etc... zu bauen wäre absolut machbar wenn man die RAF und die British Army auf dem derzeitigen Plänen beläst und die zusätzlichen Mittel in die Royal Navy steckt. Was die Bundesmarine angeht so sinkt der Abstand zwischen den zwei Marinen meiner Meinung nach, obwohl der Abstand immer noch sehr groß ist.