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Balkan
Diese ganze Geschichte ist von oben bis unten faul, aber dennoch: Eine Reaktion Serbiens wäre trotzdem das falscheste, was sie machen können.

Ich habe hier im Thread auch schon mehrfach Bedenken geäußert über das Kosovo und die Ereignisse um und nach der Kosovo campaign der NATO. Snakeshits Schilderungen würde ich schon gerne etwas relativieren wollen:
Aus Lust am Schießen allein ist man nicht in das Kosovo gegangen und man hat generell nicht mit viel und großer Lust die UCK unterstützt. Doch solche militärischen Abenteuer sind in den USA und in Europa gewissen Beschränkungen unterworfen innenpolitischer Natur. Albanische Flüchtlinge in den Abendnachrichten erzeugen Druck in der Öffentlichkeit, mögliche Särge aufgrund einer Bodenoffensive der NATO für die NATO Staaten aber genauso.
Daher hat man sich letztlich der UCK bedient, als billige Hilfstruppen, ganz im Stile der alten Römer. Und man wollte Milosevic endlich loswerden und ihn nach dem Krieg in Bosnien nicht nochmal ungeschoren davon kommen lassen. Dass dabei negative Nebenfolgen auftreten, ist politisch unerfreulich, aber letztlich nur natürlich. Es klappt eben nie alles, wie man will! Und daher hat man eben nun das Problem, dass das Kosovo nach Montenegro in dessen Nachbarschaft wohl schon zum zweiten Klein- und Zwergstaat wird, der nur auf Korruption und Kriminalität aufbaut.
Und hier ist eben das Problem: Das Kosovo ist eben kein Vorzeigeprojekt, sondern ein ziemlicher Sauhaufen, weil nun anstatt serbischer Funktionäre nun genauso kriminelle albanische Politiker die politische Landschaft domineren.

Was kann Serbien tuen? Am besten gar nichts! Politisch kann Serbien nur gewinnen, wenn die Zustände im Kosovo weiter schlecht bleiben. So hat man beste rhetorische und argumentative Munition gegen den Westen: Aus einer humanitären Intervention ist nun ein kleiner albanischer Mafiastaat geworden. Man sollte in Belgrad gut nachdenken, ob man für dieses elende und marode Stückchen Erde voller feindlicher Albaner auch nur ansatzweise einen Konflikt mit dem Westen riskieren sollte! Nationalismus schön und gut, aber das bringt Serbien nicht voran. Man selbst genug wirtschaftliche und politische Probleme, auch mit der eigenen Mafia! Das Kosovo als Provinz voller feindselig eingestellter Albaner, voller Kriminalität und Gewalt wieder ins serbische Territorium integrieren zu wollen, ist blanker Unsinn - Völkerrecht hin oder her. Das einzige was Serbien davon hat, ist eine noch höhere Kriminalitätsrate. Im besten Fall. Nein, das Kosovoproblem muss und soll auch aus Belgrads Sicht am Westen und der EU kleben bleiben. Wie die USA im Irak sich in den Schlammásel geritten hat, so hat sich die EU nun mit dem Kosovo in den Schlammasel gebracht - schließlich ist man über einen Repräsentanten (so eine Art kolonialen Gouverneur, der das letzte Wort in allen politischen Fragen hat) verantwortlich für Kosovo. Und die Probleme daraus werden Brüssel noch Jahrzehnte verfolgen.

Natürlich hat das ganze auch völkerrechtliche Aspekte, aber die sollte man nicht überbewerten: Nehmen wir Russland. Einerseits strikt gegen die Unabhängigkeit des Kosovos, unerstützt es Transnistrien, Abchasien und Ossetien als abtrünnige Provinzen. Und es ist usus, dass immer wieder in spezifischen Einzelfällen Provinzen sich eben abspalten. Das ist eben keine Frage des reinen Völkerrechts, sondern der Machtgeographie und der politischen (machtpolitischen) Verhältnisse.
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