13.09.2007, 13:06
Nun hat auch Spiegel Online über den Angriff auf den iranischen Waffentransport in Nordsyrien berichtet
(siehe: <!-- l --><a class="postlink-local" href="http://forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?p=104960#104960">viewtopic.php?p=104960#104960</a><!-- l -->)
Nightwatch, interessante Punkte, die du hier bringst. Hast wohl gute Insiderinfos? Wie es auch sei: Es ist natürlich gut möglich, dass die Syrer aus dem "guten Abschneiden" der Hizbollah gelernt hat aus dem Sommer 2006. Konventionell sieht die syrische Armee eben aufgrund der weit überlegenen israelischen Luftstreitkräfte in einem direkten, offensiven Aufeinandertreffen der Truppen einfach alt aus. Da würden ihre motoriserten Einheiten aus der Luft dezimiert und dann die desorganiserten Reste von israelischen Panzereinheiten überrollt. Von daher liegt es nahe, dass die syrischen Truppen sich eingraben und ähnlich wie die Ägypter 1973 in den ersten Kriegstagen des Jom-Kippurkrieges mit einer eher defensiv ausgerichteten Strategie hoffen, dass die Israelis sich provozieren lassen und gegen die festen syrischen Stellungen anrennen. Und da wohl die Syrer ebenso über neue russische Panzerabwehrwaffen und ähnliches verfügen, könnte da auch wirklich sehr hart werden für die Israelis. Klingt sehr plausibel und wahrscheinlich, was du darstellst. Natürlich kann man nun darüber streiten, wies sehr die israelische Luftwaffe da das Vordringen der Bodenstreitkräfte unterstützen könnte. Allerdings haben die Syrer nicht auch neue Luftabwehrsysteme für den Nahbereich von den Russen erhalten (Tor-Systeme)?
Allerdings könnten die Syrer sich für die Luftangriffe mit entsprechenden konventionellen Raketenangriffen revanchieren.
Wenn man das aber so sieht, dann ist doch die israelische Strategie sehr problematisch. Syrien wird im Rahmen seiner Möglichkeiten nicht offensiv werden und da das Regime innenpolitisch eh an der Wand steht, dürfte ein Krieg ein sehr hohes Wagnis sein. Außerdem hat sich Assad mit Äußerungen sehr zurückgehalten und hat im Gegenteil versucht, mit den Israelis zu verhandeln. Für mich scheinen die Israelis durchaus wirklich etwas mehr auf einen Krieg aus zu sein. Denn wie gesagt, die Syrer werden und wollen wohl nicht offensiv werden. Mit ihren alten Panzertruppen und ohne genügende Luftdeckung kommen sie nicht über den Gohlan drüber. Israel provoziert aber Syrien immer weiter. Und was passiert wohl im schlimmsten Falle? Kombinierte Schläge der Hizbullah, Syriens und vielleicht auch der Hamas mit Raketen gegen Israel (der Angriff auf das Camp der Zahal nahe der Grenze zu Gaza zeigt ja schon mal die Richtung), starker innenpolitischer Druck zurückzuschlagen, erste israelische Luftangriffe auf Ziele in Syrien und Libanon. Und dann? Wenn der worst case weiter geht, machen syrische Truppen Scheinangriffe auf den Gohlan, sie werden zurückgeschlagen und bei den israelischen Gegenangriffen verrennen sich die Israelis dann in den syrischen Stellungen. Und das Pendelspiel ziwschen israelischen Luftangriffen und syrischen und Hizbullah-Raketenangriffen geht auch weiter.
Mit seiner provokanten Strategie kann Israel gegenüber Syrien wenig bis gar nicht punkten. Letztlich werden nur beide Seiten erheblichen Schaden davontragen und die Lage im Nahen Osten weiter verschlechtern. Für mich unverstädlich, denn Syrien wäre wohl doch ziemlich einfach aus der Allianz mit Iran und Hizbullah herauszubrechen, sofern man dem Regime - ähnlich wie Gaddafi in Lybien - etwas entgegenkommen würde.
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Nightwatch, interessante Punkte, die du hier bringst. Hast wohl gute Insiderinfos? Wie es auch sei: Es ist natürlich gut möglich, dass die Syrer aus dem "guten Abschneiden" der Hizbollah gelernt hat aus dem Sommer 2006. Konventionell sieht die syrische Armee eben aufgrund der weit überlegenen israelischen Luftstreitkräfte in einem direkten, offensiven Aufeinandertreffen der Truppen einfach alt aus. Da würden ihre motoriserten Einheiten aus der Luft dezimiert und dann die desorganiserten Reste von israelischen Panzereinheiten überrollt. Von daher liegt es nahe, dass die syrischen Truppen sich eingraben und ähnlich wie die Ägypter 1973 in den ersten Kriegstagen des Jom-Kippurkrieges mit einer eher defensiv ausgerichteten Strategie hoffen, dass die Israelis sich provozieren lassen und gegen die festen syrischen Stellungen anrennen. Und da wohl die Syrer ebenso über neue russische Panzerabwehrwaffen und ähnliches verfügen, könnte da auch wirklich sehr hart werden für die Israelis. Klingt sehr plausibel und wahrscheinlich, was du darstellst. Natürlich kann man nun darüber streiten, wies sehr die israelische Luftwaffe da das Vordringen der Bodenstreitkräfte unterstützen könnte. Allerdings haben die Syrer nicht auch neue Luftabwehrsysteme für den Nahbereich von den Russen erhalten (Tor-Systeme)?
Allerdings könnten die Syrer sich für die Luftangriffe mit entsprechenden konventionellen Raketenangriffen revanchieren.
Wenn man das aber so sieht, dann ist doch die israelische Strategie sehr problematisch. Syrien wird im Rahmen seiner Möglichkeiten nicht offensiv werden und da das Regime innenpolitisch eh an der Wand steht, dürfte ein Krieg ein sehr hohes Wagnis sein. Außerdem hat sich Assad mit Äußerungen sehr zurückgehalten und hat im Gegenteil versucht, mit den Israelis zu verhandeln. Für mich scheinen die Israelis durchaus wirklich etwas mehr auf einen Krieg aus zu sein. Denn wie gesagt, die Syrer werden und wollen wohl nicht offensiv werden. Mit ihren alten Panzertruppen und ohne genügende Luftdeckung kommen sie nicht über den Gohlan drüber. Israel provoziert aber Syrien immer weiter. Und was passiert wohl im schlimmsten Falle? Kombinierte Schläge der Hizbullah, Syriens und vielleicht auch der Hamas mit Raketen gegen Israel (der Angriff auf das Camp der Zahal nahe der Grenze zu Gaza zeigt ja schon mal die Richtung), starker innenpolitischer Druck zurückzuschlagen, erste israelische Luftangriffe auf Ziele in Syrien und Libanon. Und dann? Wenn der worst case weiter geht, machen syrische Truppen Scheinangriffe auf den Gohlan, sie werden zurückgeschlagen und bei den israelischen Gegenangriffen verrennen sich die Israelis dann in den syrischen Stellungen. Und das Pendelspiel ziwschen israelischen Luftangriffen und syrischen und Hizbullah-Raketenangriffen geht auch weiter.
Mit seiner provokanten Strategie kann Israel gegenüber Syrien wenig bis gar nicht punkten. Letztlich werden nur beide Seiten erheblichen Schaden davontragen und die Lage im Nahen Osten weiter verschlechtern. Für mich unverstädlich, denn Syrien wäre wohl doch ziemlich einfach aus der Allianz mit Iran und Hizbullah herauszubrechen, sofern man dem Regime - ähnlich wie Gaddafi in Lybien - etwas entgegenkommen würde.