Turk-sprachige Staaten
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Zitat:„Der Konkurrenzkampf um Naturressourcen, Transportwege, aber auch politischen Einfluss wird sich immer weiter zuspitzen.“

Die eurasische Strategie ist einer der Grundsteine kasachischer Außenpolitik. Was man darunter zu verstehen hat und wie diese Strategie in Zukunft aussehen soll, erläutert im Gespräch mit dem EURASISCHEN MAGAZIN Dr. Bulat Klichbajewitsch Sultanow. Er ist Direktor des Kasachischen Instituts für Strategische Studien, KISS.

EM 07-07 · 31.07.2007

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„Wir werden auch künftig den größten Teil unserer Energierohstoffe durch Russland befördern.“

EM: Wie eng ist die Zusammenarbeit zwischen Kasachstan, Turkmenistan, Uskekistan und Russland zum Beispiel beim Bau von neuen Gas- und Ölleitungen?

Sultanow: Ich möchte vor allem betonen, dass alle diese Länder schon zu unabhängigen Lieferanten von Kohlenwasserstoffressourcen geworden sind. Öl- und Gaslieferungen aus Zentralasien finden derzeit nach Maßstäben statt, die wirtschaftlich am gewinnbringendsten sind. Dieses Prinzip wird auch in Zukunft beibehalten werden. Was die Richtung des Baus von neuen Pipelines angeht, werden wir uns vor allem auf wirtschaftliche Prämissen stützen, hier ist kein Raum für Politik. So ist zum Beispiel für kasachisches Gas der gegenwärtig kürzeste und sicherste Weg nach Europa der durch Russland. Für Öl ist die sicherste Strecke die nach Noworossijsk.
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Außer Russland haben wir noch zwei Ausrichtungen: in die Türkei und nach China. Wobei die chinesische Richtung in der Perspektive auch die Anbindung der russischen Seite nicht ausschließt. Obgleich Russland gegenwärtig mehr zu der Variante neigt, den Rohstoff direkt aus Sibirien nach Zentral-China zu verkaufen. In Zukunft ist es möglich, dass wir noch eine weitere Transportrichtung benötigen werden, zum Beispiel in den Iran. Wir könnten die Nordprovinzen dieses Landes mit Rohstoff versorgen – gemeinsam mit den Turkmenen – und erhalten dafür im Austausch eine ebenso große Menge an Kohlenwasserstoff auf den Terminals im Persischen Golf.
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Insgesamt besteht das Hauptresultat der letzten Vereinbarungen unserer Länder im Energiebereich darin, dass Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan und Russland – ohne den Konkurrenzaspekt außer Acht zu lassen – ihre Beziehungen auf Grundlage einer strategischen Dialogs ausbauen werden.
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Sultanow: Wir gehen davon aus, dass die wesentlichen geopolitischen Faktoren in unserer Region Russland, China, die USA und die Europäische Union sind. Der Konkurrenzkampf zwischen ihnen um Naturressourcen, Transportwege, aber auch politischen Einfluss in der Region wird sich immer weiter zuspitzen. Für Kasachstan ist die annehmbare Variante nicht die der Konkurrenz, sondern die Erlangung eines Konsenses zwischen diesen Superplayern, obgleich wir verstehen, welche Probleme man auf diesem Weg haben kann.

Einen besonderen Platz in der Außenpolitik Kasachstans nimmt die Schanghai-Orgnisation ein.

EM: Welche Bedeutung hat in diesem Zusammenhang zum Beispiel die Schanghai-Organisation für Zusammenarbeit SOZ, der China, Russland, Usbekistan, Kasachstan, Kirgistan und Tatschikistan angehören?

Sultanow: Kasachstan nimmt, ausgehend von den Prinzipien einer offenen Gesellschaft und dem Streben danach, die nationale und wirtschaftliche Sicherheit zu gewährleisten, aktiv an der Tätigkeit internationaler Organisationen und regionaler Integrationsallianzen teil. Einen besonderen Platz in der Außenpolitik Kasachstans nimmt die SOZ ein, die von uns als wichtiger Faktor im System der internationalen Politik und der regionalen Sicherheit betrachtet wird. ...
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