24.07.2007, 15:39
Zitat:Aber du kannst nicht leugnen, dass SAM höchstens einen Angriff deckung vor Luftangriffen geben kann und nicht selbst angreiffen bsp.( Oktoberkrieg 73) wo die SAMs den Angreiffenden Ägyptern und Syrern Deckung vor Luftangriffen gaben.
Na und? Wenn ich einen Angriff durch SAM-Verteidigung unterstütze, indem ich den vorrückenden Einheiten Deckung gebe, befördere ich auch den Angriff, somit ist ein SAM-System ebenfalls eine Angriffswaffe. Eine "Angriffswaffe" ist in dem Sinn alles, was einen Angriff ermöglicht. Und deswegen ist eine Trennung zwischen Angriffs- und Verteidigungswaffe nichts anderes als philosophische Haarspalterei, rhetorisches Drücken um Tatsachen, um seine eigenen militärischen Anstrengungen zu legitimieren und die des Gegners zu diskreditieren.
Wenn es um die Definition von "Angriff" und "Verteidigung" geht, dann hat spätestens Clausewitz treffend und kompakt dargestellt, warum eine Unterscheidung sinnlos und nur durch die Geschichtsschreibung des Siegers definiert wird.
Kein Land hat oder beschafft nur "Verteidigungswaffen", weil eine "Verteidigung" nur mit solchen Waffen reichlich komisch, jedenfalls nicht praktikabel ist. Und da macht auch Syrien keine Ausnahme. Nur können die derzeit vieles nicht beschaffen, weil es ihnen niemand so einfach verkauft und da haben die Israelis nun mal den deutlich besseren Stand. Pech für Damaskus, mehr nicht.
Und Israel kann sich nun mal keine rückwärtsfallende Verteidigung nach dem Muster von Russland oder selbst dem Iran leisten, wo Zeit mit Raum erkauft wird, denn Raum ist in Israel bekanntlich nicht vorhanden. In dieser Logik erklärt sich jegliches Interesse an Systemen wie F-16I etc., denn der Kampf muss zum Gegner getragen werden, im Zweifelsfall eben auch präventiv. Wer diese Logik nicht nachvollziehen kann, der muss sich schon vorwerfen lassen, gar nicht den Willen zum Verständnis zu haben.