12.07.2007, 20:27
Zitat:Entschuldigung, aber das was ich geschrieben habe, waren keine VerleumdungenDu brachtest IMHO ein ziemlich falsches und verzerrtes Bild rüber. Von den Sowjets ging anfangs keinerlei - augenommen Truppenstärke - überlegende Eigenschaften hervor. Eine überlegende Truppenstärke allein hat auf dem Schlachtfeld wenig Bedeutung. Ist zwar schön und gut, aber leider nur auf dem Papier. Daher ist an den Blitzvorstößen der Wehrmacht nichts besonderes, wenn man sich in die katastrophale Lage der Sowjets hinein versetzt. Die Wehrmacht hatte wegen den großen Problemen innerhalb der roten Armee anfangs relativ leichtes Spiel. Allerdings hatten auch im späteren Kriegsverlauf die Sowjets leichtes Spiel, da sie eben für die Verluste der Wehrmacht - die nicht verkraftet werden konnten - Materiell sowie Personell am meisten verantwortlich waren. Und genau da wollte ich hinaus. Ergo ist es -mit Verlaub- ziemlich irrsinnig zu behaupten bzw. zu veranschaulichen, dass die "glorreiche" Wehrmacht ab einem gewissen Wandel nur dadurch effektiver und schneller von den Sowjets geschlagen wurde, da "viele" einfach mal nach Süd- und Westeuropa verschoben wurden. Das ist einfach ausgedürckt, eine Art Klitterung. Das Gleiche gilt für Vorwürfe der Unfähigkeit in der Kriegsführung. Bereits VOR der Versetzung war vielen innerhalb der Führung klar, dass ein Krieg gegen den erstarkten Gegener im Osten nicht mehr zu gewinnen ist - die Verluste im Osten waren für die Wehrmacht schlicht zu groß. Man hätte den Kriegsverlauf nicht wirklich mehr beeinflussen können, lediglich verzögert, was ich hier schon öfters erwähnt habe.
Um es in anderen Worten auszudrücken: die schnelleren Vorstöße der Roten Armee ab 44 sind das Resultat der ebenso verlustreichen Kämpfe der Wehrmacht im Osten. Und ja, natürlich waren die deutschen Truppen ab diesem Zeitpunkt nicht mehr in Topform, doch dass ist auch wiederrum das Ergebnis der verlustreichen Jahre an der Ostfront - die nie komplett ersetzt werden konnten. Warum also wundern? Ein Krieg ist ein Wettlauf der Kriegsindustrie, dessen Ausgang die umfänglicheren Ressourcen endscheiden. Tja, diesen Wettlauf hat das 3.Reich nunmal verloren.
Zitat:..., während die Russen später nur noch mit recht schwachen deutschen Truppen zu kämpfen hatten.
Na weil die Sowjets für die Schwächung und Zerschlagung verantwortenlich waren. Ist das denn so schwer zu begreifen? Ich denke hier möchte es jemand eher nicht wahrhaben. Die Truppenstärke allein bedeutet NICHTS auf dem Schlachfeld. Wie bereits unzählige Male erwähnt wurde, waren anfangs zahlreiche Faktoren deutlich auf der Seite der Wehrmacht. Um nur mal ein Paar aufzuählen: Moral, Erfahrung, Ausrüstung, Taktik. Daher kann man sagen, dass die Wehrmacht anfangs ebenso mit recht schwachen Truppen zu kämpfen hatte...
Die Gründe der einzelnen Bereiche müssen berücksichtigt werden. Wie z.B. die Situation und Lage innerhalb der Armee. Denn dadurch wird einem klar, wie die Erfolge der Blitzkriege zustande kamen.
Zitat:Einverstanden, wenn du sagst, dass es die schlagkräftigsten Landstreitkräfte waren, aber in puncto Versorgung, Marine und Luftwaffe stimmt dies sicher nicht. Auch die unerschöpflichen Reserven stelle ich in Frage.
Was die Marine angeht kann ich keine Angaben machen. Ansonsten, wie wäre es, wenn man per Eigeniniitative mal mehr darüber nachforscht?! Alleine bei der Schlacht um Berlin (!) zählte die rote Armee etwa 2,5 Millionen Soldaten, 6.000 Panzer, 7.500 Flugzeuge und und weit über 10.000 Artilleriegeschütze.
Zitat:Viele russische Truppen, die 1945 die Mandschurei eroberten, hatten einen mangelhaften Ausrüstungsstand (nicht an Panzern, aber an Gewehren und Kleidung). Dieses Phänomen war bereits in der Schlacht um Berlin deutlich geworden, als nachrückende sowjetische Soldaten die Gewehre ihrer zuvor gefallenen Kameraden nutzen mussten, weil sie selbst keine hatten.Haben wir heute Märschenstunde oder wie? Aber im Ernst, das ist doch angesichts der enormen Produktivität mehr als fragwürdig. Schon alleine vom Modell PPSH-41 wurden insgesamt etwa 5,4 Millionen Exemplare hergestellt. Mal ganz zu schweigen von den Mosin Gewehren ect....
Zitat:Auch das 70 - 80% der deutschen Kräfte an der Ostfront eingesetzt wurden, verleugne ich ja nicht. Das weiß ich selbst. Nur waren von diesen Kräften zum Zeitpunkt der großen sowjetischen Offensiven eben nicht mehr viele da....
...da die Meisten von den Sowjets vernichtet wurden.
Zitat:Himmel nochmal, bleibe mal bei den Fakten!Lassen wir mal den Himmel außen vor und halten uns an irdische Fakten... Danke.

Zitat: Und was war bei den Deutschen?...War dir das bekannt?
Halt mal den Ball flach! Es ist in meinen Augen durchaus gewagt zu behaupten dass nur die sowjetische Seite Rohstoffe und Kriegsmaterial zugesichert bekommen hat. Ich will erst gar nicht wissen, wieviele Industriegebiete samt wichtigen Rohstoffen von den damaligen Deutschen Verbänden ausgeplündert wurden... Der Großteil der Treibstoffvorräte wurden von den Deutschen "übernommen". Ebenso ist die Anzahl der zu 1000den erbeuteten Rüstungsgütern (Kampfpanzer, Transporter, Mörser, PAKs ect. ect.) gar nicht zu vernachlässigen. Einige Muster wurden auch während des Krieges im Ausland weiterproduziert. Bereits in Polen wurde nach der Besetzung zugleich zum Objekt einer gewaltigen Ausbeutungspolitik. Arbeitskräfte, Nahrungsmittel, Rohstoffe und Maschinen wurden ins Deutsche Reich gebracht, um die deutsche Kriegswirtschaft zu unterstützen. Ja, Deutschland hat sich damals bei seinen blutigen Feldzügen ordentlich bedient. Rohstoffe, Nahrungsmittel, Menschen und Kriegstechnik wurden in den besetzten Gebieten gnadenlos geplündert bzw. deportiert. Hast Du das auch gewusst?
Um nur mal eine Zahl zu nennen: 80 Prozent des Nahrungsmittelbedarfs der Wehrmacht wurde durch die Produktion in den besetzten Ostgebiete gedeckt und gleichzeitig wurden noch Lieferungen in das Reich durchgeführt. Die eigentliche Bevölkerung der besetzten Gebiete brauchte anscheinend nichts...
Tja, das ist nunmal Pech wenn man einen Krieg ohne nennenswerten Reserven anfängt bzw. sich Verbündete ködert, die selber nichts haben.
Zitat:Insofern ist dein Einwurf absolut unhaltbar und schlichtweg falsch.Was ist daran falsch? Hast du manchmal Probleme mit dem Lesen? Ich habe lediglich geschrieben, dass es [in manchen Situationen] anders hätte laufen können...:roll:
Zitat:Ich finde deine Antwort einfach unpassend. Ich hatte mir Mühe gegeben und wenigstens einen Buchtitel angegeben, mit welchem ich meine These zu untermauern versucht habe, aber deine Antwort war einfach nur ein Madigmachen und Unterstellen von Einseitigkeit, ohne das du irgendeinen Quellentext genannt hast...so kann man nicht diskutieren. Sorry, ist so.Nur mal langsam. Bezüglich der stalinistischen Säuberungen hast du kein einziges Wort verloren, daher keine Quelle. Hast du die Übersicht verloren? Daher ist es -wie aus meinem zitierten Beitrag hervorgeht- einfach witzlos eine schlechte Führung vorzuwerfen, wenn man die Gründe dafür nicht kennt bzw. nicht nennt! Und das meinte ich mit Einseitigkeit! Sorry, ist so.