11.07.2007, 17:32
Zitat:Da fragt man sich, wo hier der Gedanke vom gemeinsamen europäischen Haus bleibt - insbesondere bei knappen Haushaltskassen. Dabei hat Staatssekretär Christian Schmidt erst kürzlich auf einen Kongreß des BMVg vor Vertretern der Rüstungsindustrie in Berlin erklärt, kein Mitgliedstaat der EU könne seine Rüstungsindustrie dauerhaft mit rein nationalen Mitteln erhalten.
Klingt vielleicht paradox, aber gerade das unvermeidliche Zusammengehen der Europäer in der Marinerüstung wirkt m.E. motivierend für nationale Alleingänge. Es geht, jedenfalls aus deutscher Sicht, auch darum, den nationalen Werften den Rücken zu stärken, weil man beim Zusammengehen mit den übrigen europäischen Staaten, speziell GB und Frankreich, nicht Juniorpartner sein will, der langfristig die eigenen Fähigkeiten gerade im Bau größerer Kriegsschiffe aufgibt.
Der europäische Werftenverbund und damit einhergehend europäische Rüstungspolitik sind schon seit Jahren im Gespräch, die ganze Idee ist alles andere als neu und ich denke auch, inzwischen weiß der letzte Verantwortliche, wie die Dinge sich verhalten. Nur will man eben lokal Arbeitsplätze und Know-how sichern, das ist ein erheblicher Gegenposten zu den immer wieder ins Gespräch gebrachten, aber bisher kaum in abgewickelten Rüstungsgeschäften nachgewiesenen Einsparungen durch Kooperation (auch wenn der gesunde Menschenverstand dies suggeriert, die politische Realität ist halt eine andere).
Wenn mehr Diskussionsinteresse an der allg. europäischen Rüstungskooperation besteht, könnten wir das evtl. aus diesem Thread auslagern.