(Europa) Amphibische Kräfte (Royal Navy)
#31
Hier eine Übersicht über die amphibischen Streitkräfte des UK:

https://www.thinkdefence.co.uk/ship-to-s...s-assault/
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#32
https://www.savetheroyalnavy.org/royal-n...y-in-flux/
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#33
Zur möglichen Neuausrichtung (besser: Kürzungen?) der amphibischen Kräfte der Royal Navy:
Zitat:Does the Royal Navy have an amphibious assault future?

Senior defence officials have stated in Parliament that no decision has been taken on the future of HMS Albion and HMS Bulwark, offering the potential for their mothballing or decommissioning. [...]

The future of the Royal Navy’s amphibious assaults ships HMS Bulwark and HMS Albion remains uncertain, amid reports that the vessels could be axed as the service struggles with manpower issues and recruitment.

Recent media reports have stated that both Albion-class amphibious assault ships – technically classified as Landing Platform Docks (LPDs) – could face the chop in order to alleviate personnel difficulties in the Royal Navy. Able to accommodate hundreds of soldiers or Royal Marines, the vessels can launch and recover amphibious assaults from an extensive rear well deck and two-spot helicopter deck. [...]

The House also heard that intake to replace sailors leaving the Royal Navy had dropped 22.1% in the year up to 22 March 2023. Defence Procurement Minister James Cartlidge stated that “no final decision” had been taken on HMS Albion and HMS Bulwark, admitting that there were “recruitment challenges”. The fact that no decision has been taken on whether to retain Albion and Bulwark indicates that discussions regarding their future have taken place, with the prospect that the departure from service of such role-specific vessels could leave a gaping hole in the UK’s ability to project maritime power. This uncertainty is in marked contrast to comment made in late 2023 regarding the future of the class. [...]

Given these comments, any removal of the Albion class from service could impact the ability of the Royal Navy to sustain a forward-based amphibious presence. [...]

The capabilities of the Albion-class LPDs include an ability to embark 300 assault troops, or up to 650 for short periods, or Challenger 2 main battle tanks and other armoured vehicles. In addition, eight landing craft (a mixture of LCU Mk 10 and LCVP Mk 5) can be embarked within the welldeck, which are then able to carry troops, armoured vehicles, or equipment from the vessel to a beachhead, a critical capability known as a ship-to-shore connector. [...]

Should the Albion class be decommissioned, it would be expected that the three Bay-class LPDs and, to a lesser extent, the Queen Elizabeth-class carriers, would form the principal elements of the Royal Navy’s amphibious assault capability.
https://www.naval-technology.com/news/do...lt-future/

Schneemann
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#34
Die Außerdienststellung der beiden Docklandungsschiffe wäre ein herber Schlag für die amphibischen Fähigkeiten der Royal Navy. Das trifft auch weniger auf die Transportfähigkeiten an Truppen als auf Fahrzeuge und Landungsboote zu. Ich hatte im letzten Sommer auf der Kieler Woche die „Albion“ besichtigt und war von 4 LCU‘s im Dock und 4 LCVP’s in Davits sehr beeindruckt.
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#35
Schon, aber wer brauchts, und wer kann eine so wertvolle Einheit umfänglich beschützen? Die drastisch geschrumpfte britische Navy hätte arge Schwierigkeiten. Der aktuelle Trend zu viel kleineren Transportschiffen hat einen guten Grund, und das freiwerdende Personal kann auf anderen Schiffen besser eingesetzt werden. Andere Stilllegungen und Kürzungen schmerzen viel mehr auf der Insel.
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#36
Jein. Also die Außerdienststellung würde ich auch als eher einen Rückschlag für die amphibischen Befähigungen ansehen. Zudem dürfte die Royal Navy durchaus den Schutz dieser Einheiten noch stemmen können. Zwar sind die Überwassereinheiten mit den sechs Typ-45-Zerstörern und elf Typ-23-Fregatten schon gut beschäftigt mit der Sicherung der großen Einheiten (zwei Träger der Queen Elizabeth-Klasse und die beiden LPDs), aber diese sind meistens nicht alle gleichzeitig in See - wie anderswo auch. Bei 2/3-Rotation könnten also immer zwei der schweren Einheiten ausreichend geschützt werden - die U-Boote zudem außen vor gelassen.

Und da nun in kommenden Jahren noch der Zulauf der neuen Fregattenklassen ansteht (wobei dann sukzessive die Typ-23-Einheiten reduziert werden sollen), so sehe ich eigentlich keine Probleme.

Was nun die kleineren Fahrzeuge angeht: Hier bin ich skeptischer. Diese Neigung zur Verkleinerung von amphibischen Schiffen - man sieht diesen Trend auch beim USMC - ist meiner Meinung nach nur dann sinnvoll, wenn man in "kleinräumigeren" Arealen operiert. D. h. in Nord- und Ostsee, im Mittelmeer oder im Roten Meer reicht dies allemal aus, aber wenn ich in größeren Distanzen denke (Stichworte bspw. Pazifik oder auch die Falklands), dann werde ich um große Schiffe nicht herumkommen. In gewisser Weise wäre die Außerdienststellung somit also eine Aufgabe der globaleren Ambitionen bzw. Fähigkeiten.

Schneemann
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#37
(10.01.2024, 18:00)Schneemann schrieb: In gewisser Weise wäre die Außerdienststellung somit also eine Aufgabe der globaleren Ambitionen bzw. Fähigkeiten.

Sehe ich ähnlich. So dürfte die erst kürzlich erarbeitete Doktrin von der "Littoral Response Group" nicht mehr funktionieren. Beschäftigt man sich damit näher, wird man feststellen dass diese um je 1xBay-Klasse und 1x Albion-Klasse herum aufgebaut werden sollten, um z.B. A2AD-Zonen zu verhindern. Einsatzräume wären die norwegische Ostsee, aber auch das Rote Meer usw. gewesen.

Der Wegfall der Schiffe wird sich dann auch auf "Global Britain" auswirken.
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#38
(10.01.2024, 18:00)Schneemann schrieb: Jein. Also die Außerdienststellung würde ich auch als eher einen Rückschlag für die amphibischen Befähigungen ansehen. Zudem dürfte die Royal Navy durchaus den Schutz dieser Einheiten noch stemmen können. Zwar sind die Überwassereinheiten mit den sechs Typ-45-Zerstörern und elf Typ-23-Fregatten schon gut beschäftigt mit der Sicherung der großen Einheiten (zwei Träger der Queen Elizabeth-Klasse und die beiden LPDs), aber diese sind meistens nicht alle gleichzeitig in See - wie anderswo auch. Bei 2/3-Rotation könnten also immer zwei der schweren Einheiten ausreichend geschützt werden - die U-Boote zudem außen vor gelassen.

Von den QEs wird aber immer nur einer betrieben, nicht beide parallel. Somit werden da durchaus Kapazitäten frei sein.
Was aber nichts an der Tatsache ändert, dass die Briten die Albion und die Bulwark brauchen, um ihren Anspruch auf die Falklands zu verteidigen, im Falle dass...
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#39
(10.01.2024, 19:20)26er schrieb: die norwegische Ostsee
Hast du dich verschrieben, oder steh' ich nur auf'm Schlauch?
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#40
(10.01.2024, 21:25)Grolanner schrieb: Von den QEs wird aber immer nur einer betrieben, nicht beide parallel. Somit werden da durchaus Kapazitäten frei sein.
Stimmt so nicht. Diesen Sommer waren beide Träger parallel unterwegs - recht publicity-wirksam war PoW vor der US-Ostküste zu einer Testkampagne mit dem USMC (WESTLANT23), während QE in der Nordsee operierte und sich jetzt für einen Einsatz "East of Suez" bereithält.
Mal sehen, ob das so bleibt oder doch bald ein Träger in "reduced readiness" landet. Im Moment scheint mir aber, daß das USMC die Möglichkeit zum Test von F35-B-Staffeln ohne das Risiko von scharfen Einsätzen sehr zu schätzen weiß.
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#41
(10.01.2024, 22:03)Broensen schrieb: Hast du dich verschrieben, oder steh' ich nur auf'm Schlauch?

Nein, du stehst nicht auf dem Schlauch. Sollte heißen die norwegische See und die Ostsee.
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#42
Zitat:Stimmt so nicht. Diesen Sommer waren beide Träger parallel unterwegs - recht publicity-wirksam war PoW vor der US-Ostküste zu einer Testkampagne mit dem USMC (WESTLANT23), während QE in der Nordsee operierte und sich jetzt für einen Einsatz "East of Suez"...
Ja, aber dafür war es a) bei ersterer nur eine Testkampagne - da werde ich wenig Begleitschiffe benötigen -, und b) waren die beiden LPDs nicht direkt im Einsatz bzw. die Bulwark liegt nur in der Reserve (seit 2018?) in Devonport und die Albion hat die PoW in Flaggschiff-Diensten und ohne volles Equipment begleitet, zumindest im Sommer '23. Die QE in der Nordsee hatte nur eine begrenzte Sicherung dabei.

Effizient waren also 2,5 von 4 Dickschiffen im Einsatz. Wären dies deployments in kritischem Umfeld, so denke ich, würden max. 2 der Dickschiffe unterwegs sein - und dazu reichen die Sicherungskräfte auf jeden Fall aus.

Schneemann
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#43
(11.01.2024, 08:26)Schneemann schrieb: Wären dies deployments in kritischem Umfeld, so denke ich, würden max. 2 der Dickschiffe unterwegs sein - und dazu reichen die Sicherungskräfte auf jeden Fall aus.

In einem wirklich kritischen Umfeld sind ein Zerstörer und eine Fregatte als Sicherungskräfte kaum ausreichend, und mehr würde die Royal Navy perspektivisch nicht aufbieten können, sofern nicht alle anderen Aufgaben für die Flotte gestrichen werden. Die Frage ist natürlich, ob die "Dickschiffe" in unabhängigen Einsatzgruppen überhaupt Sinn ergeben oder notwendig sind.
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#44
@Helios
Zitat:In einem wirklich kritischen Umfeld sind ein Zerstörer und eine Fregatte als Sicherungskräfte kaum ausreichend, und mehr würde die Royal Navy perspektivisch nicht aufbieten können, sofern nicht alle anderen Aufgaben für die Flotte gestrichen werden. Die Frage ist natürlich, ob die "Dickschiffe" in unabhängigen Einsatzgruppen überhaupt Sinn ergeben oder notwendig sind.
Jein. Einerseits waren die obig genannten Einsätze keine Einsätze in kritischem Umfeld, hier war natürlich die Eskorte geringer. Andererseits besteht im regulären Fall, d. h. auch bei einem Einsatz in zumindest bedrohungsträchtigerem Umfeld, eine britische CSG auch nur aus dem Träger, einem AAW-Zerstörer, einer ASW-Fregatte und einem U-Boot (plus Auxiliaries). Zumindest offiziell und nach Planungen. Ich vermute aber mal, dass in einem wirklichen problematischen Fall zumindest noch eine Fregatte dabei wäre. Und zu dieser Konstellation (1 Träger, 1 Zerstörer, 2 Fregatten, 1 U-Boot) würden die britischen Kapazitäten ausreichen, selbst wenn zwei Dickschiffe unterwegs sind.

Schneemann
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#45
Hier noch ein Podcast zu diesem Thema. Ein paar Schlagworte

- Bay-Class hat nicht die gleichen Kapazitäten wie Albion und Bulwark
- Beim Vergleich Royal Marines zu Luftlandekräfte zeigt sich, dass amphibische Kräfte eine deutlich längere Ausdauer/ Nachversorgungszeit als Luftlandekräfte (Albion/ Bulwark haben 2 bis 3 Wochen im Vergleich zu ca. 24Std. bei Luftlandekräften)
- Es geht weniger um die Einsparung von Personal, als um Kosten
.....

https://www.youtube.com/watch?v=-E4aggip0gc
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