Kasachstan
#61
Zitat:Referendum zu Atomkraft
Kasachstan entscheidet über neues AKW
Stand: 06.10.2024 14:00 Uhr

Die kasachische Ortschaft Ulken sollte erst ein Kohlekraftwerk bekommen, dann ein Heizkraftwerk. Beide Vorhaben scheiterten. Nun ist ein Atomkraftwerk ihre letzte Hoffnung. Heute stimmt Kasachstan über das Vorhaben ab.
...
das klingt erst mal überraschend demokratisch, aber dann wird weiter geschrieben:
Zitat: ... In Form eines Referendums, das Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew Anfang September eilig einberufen hat. Die Wählerschaft Kasachstans stimmt über den Bau eines Atomkraftwerks ab. Wie überall im Land werben auch in Ulken große Plakate für die AKW-Zukunft. Eine Gegenposition findet sich nicht im öffentlichen Raum. Es gibt aber ohnehin keinen Zweifel, dass Präsident Tokajews AKW-Projekt bestätigt wird.
....
nach 15 Jahren Bauzeit und einer zweistelligen Milliarden-Euro-Investition. Aber es wird sich um das erste Atomkraftwerk des modernen Kasachstan handeln.
...
was treibt einen Staat, der über enormes Potential an Solarenergie verfügt, dazu, seine letzten Wasserreserven für ein Nuklearkraftwerk auf's Spiel zu setzen?
Zitieren
#62
(06.10.2024, 21:49)Kongo Erich schrieb: das klingt erst mal überraschend demokratisch, aber dann wird weiter geschrieben:
was treibt einen Staat, der über enormes Potential an Solarenergie verfügt, dazu, seine letzten Wasserreserven für ein Nuklearkraftwerk auf's Spiel zu setzen?

Also ähnlich demokratisch wie in einigen woken Staaten des Westens?

Kernkraft als Grundlast oder Solarenergie die man nicht vernünftig speichern kann und in Kasachstan erst Recht nicht? Da entscheiden sich viele Staaten eben lieber für die stabile Variante. Hinzu kommt das Kasachstan über signifikante Uranvorkommen verfügt.
Zitieren
#63
Zitat:EU lenkt ein: Kasachstan liefert wieder Kohle über russische Häfen
Diplomatischer Erfolg für Kasachstan: Trotz EU-Sanktionen fließt Kohle wieder über Russland nach Europa – unter Auflagen.
...
was wäre ein Alternativkorridor? Über Turkmenistan und Iran - oder über das Kaspische Meer und den Kaukasus ... das klingt derzeit alles etwas realitätsfern
Zitieren
#64
Ich sehe das ganze pragmatisch. Soll uns wurscht sein wie demokratisch oder nicht Kasachstan ist oder nicht. Je schneller, tiefer und abhängig sie vom Westen werden, desto enger wird die Schlinge um Russland. Aserbaidschan, Georgien und Co. genau das gleiche.
Vorteil gerade dieser Konstellation ist das abschneiden vom Iran. Nicht nur das Russland keinen direkten Zugang auf dem Landweg hat, nein durch ständige Präsenz durch was auch immer dort, kann man auch endlich die Sanktionen gegen beide Staaten besser überwachen. Ich denke die Türkei weiß das allerdings besser als wir. Da formt sich ganz generell etwas in der Gegend das Russland so gar nicht, der Türkei aber um so mehr schmeckt.
Zitieren
#65
Kasachstan hat am 6. November verlauten lassen, den Abraham Accords beizutreten. Der Beitritt ist erst einmal eher symbolisch zu sehen, da Kasachstan und Israel schon länger diplomatische Beziehungen pflegen. Dennoch ist es ein recht interessanter Schritt - einerseits ist Kasachstan das flächenmäßig größte muslimische Land Zentralasiens (etwa zwei Drittel der rund 20 Mio. Einwohner sind Muslime), andererseits ist es auch das wohlhabendste Land in Zentralasien, das über umfangreiche Ressourcen (u. a. Uran, Öl, Bauxit) verfügt.

Und etwas mehr freischwimmen vom russischen und chinesischen Einfluss will man sich wohl auch.
Zitat:Why Is Kazakhstan Joining The Abraham Accords? [...]

Kazakhstan will join the Abraham Accords, a diplomatic pact brokered by the United States to normalize relations between Israel and Muslim-majority nations, in a strategic move intended to curry favor with Washington.

Astana’s decision on November 6 is largely symbolic -- Kazakhstan has long recognized Israel and maintained diplomatic ties with the country since gaining independence following the collapse of the Soviet Union in 1991. But joining the Abraham Accords, a hallmark achievement of US President Donald Trump’s first term in office, puts Kazakhstan at the center of a new push by the White House to reinvigorate the foreign policy initiative. [...]

Kazakhstan, the largest and wealthiest country in Central Asia, will become the first country in that region to join the accords. The move expands the diplomatic agreement from the Middle East and North Africa to Central Asia. “Our anticipated accession to the Abraham Accords represents a natural and logical continuation of Kazakhstan’s foreign policy course -- grounded in dialogue, mutual respect, and regional stability,” a statement by the Kazakh government said. [...]

“Sandwiched between Russia and China, Kazakhstan wants as many partners as it can get, and in particular Astana wants a more active relationship with the United States and Europe,” Andrew D’Anieri, the associate director of the Atlantic Council’s Eurasia Center, wrote in an analysis for the Washington-based think tank.
https://www.rferl.org/a/kazakhstan-abrah...83991.html

Schneemann
Zitieren


Gehe zu: