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Bewerber bei den Kampfschwimmer haben schon eine Planstelle bei ihren stammeinheiten . Und jemand der sich bei Kampfschwimmer bewirbt will sich persönlich verbessern , der geht garantiert nicht zum Seebtl .
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Broensen:
Zitat:Eine echte, neu aufgestellte Marineinfanterie für den Jagdkampf wäre sicher eine für Bewerber sehr attraktive Verwendung, vergleichbar mit der Anziehungskraft der Fallschirmjäger. Geht dann halt zulasten anderer, weniger attraktiver Stellen in der BW.
Da das Verhältnis inzwischen ungefähr dergestalt ist, dass auf 1 Kämpfer ungefähr 9 Nicht-Kämpfer kommen, ist es längst so, dass es auf die geringe Anzahl von Stellen als Falli, Gebirgsjäger, Panzergrenadier usw. usf. eigentlich mehr Bewerber gibt als Bedarf. Eigentlich ......
Denn trotzdem fehlen dort Leute und sind Stellen unbesetzt und kriegt es diese Farce welche sich als Organisationsbereich Personal ausgibt nicht hin, aus dem Übermaß an geeigneten Bewerbern welche tatsächlich wollen auch nur diese 10% Kampftruppe ausreichend zu befüllen.
Zitat:Manöverelement bedeutet in dem Fall Bataillons-Äquivalent? Dann ist es natürlich wirklich frech, erst jetzt langsam mal in diese Richtung zu planen.
Das war wie üblich in der Bundeswehr recht verwaschen und unklar und mehrdeutig formuliert worden. Wie ich es selbst vor Jahren gehört habe, verstanden aber zumindest die Niederländer darunter tatsächlich mindestens ein Bataillon. Die Bundeswehr aber stellte sich dann auf den Standpunkt, dass sei alles ein Missverständnis, oder dass der Zeitrahmen ein anderer sei oder was weiß ich noch. Das wichtigste war möglichst viele Schreiben an möglichst viele Stellen zu senden, diese abzeichnen zu lassen und alles möglichst viel und lange allen vorzulegen, bis absolut jeder und absolut niemand mehr zuständig und verantwortlich war.
Falli75:
Zitat:Das mit dem Personal dürfte tatsächlich das kleinste Problem sein.
Das mit dem Personal ist in Wahrheit das allergrößte Problem, aber nicht wegen der Bewerberlage, nicht wegen der Demographie, nicht weil man es nicht hinkriegt die Sicherheitsüberprüfungen sinnvoll und schnell genug durchzuführen (bis dahin, dass Offiziere nach ihrem Studium die weiterführende Sicherheitsüberprüfung nicht erhalten und deshalb ausscheiden müssen, wohlgemerkt nach ihrem Studium, also nachdem sie schon Jahre dabei sind) - sondern das einzig wahre Problem ist diese Farce welche sich BAPersBw nennt.
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Zitat: Eine echte, neu aufgestellte Marineinfanterie für den Jagdkampf wäre sicher eine für Bewerber sehr attraktive Verwendung, vergleichbar mit der Anziehungskraft der Fallschirmjäger. Geht dann halt zulasten anderer, weniger attraktiver Stellen in der BW...
Wie lange würde es dann wohl dauern das die gelockten Bewerber mitbekommen das es nur Schall und Rauch ist ? Das gleiche haben wir schon in der Luftwaffe in Form der CSAR Truppe , wirklich fähiges Personal welches gelockt wurde mit sonst was für Versprechungen die aber außer als luftwaffensicherungssoldaten oder Bordschützen in Ch53 nichts anderes erleben werden.
Auch die Ausrichtung Richtung Schweden und Finnland wird da nichts bringen , auch dort wird der Jagdkampf von seeseite nur von spezialkräften gemacht.
Zitat:bis dahin, dass Offiziere nach ihrem Studium die weiterführende Sicherheitsüberprüfung nicht erhalten und deshalb ausscheiden müssen, wohlgemerkt nach ihrem Studium, also nachdem sie schon Jahre dabei sind
Also wegen einer Sicherheitsüberprüfung alleine scheidet man garantiert nicht aus bei der Bw. Wenn man bei Neueinstellungen nicht innerhalb der Probezeit die SÜ abschließt hat die Bw das Nachsehen , weil sie denjenigen dann trotzdem behalten muss auch wenn er im zivilen scheisse gebaut hat. Man schließt ja nicht umsonst einen Vertrag auf Zeit ab . Und um aus der Bundeswehr entlassen zu werden muss schon viel passieren . Was das Studium mit der nächst höheren SÜ zu tun haben soll versteh ich jetzt allerdings nicht. Und glaub mir davon kann ich ein Buch schreiben , ich war die ersten Jahre meiner Dienstzeit per Du mit dem MAD . Ich hab nicht mal eine Ü1 bekommen am Anfang . Das hat viel Zuspruch meiner Chefs und Zeit gekostet. Und trotzdem war ich in jedem Einsatz dabei , kryptokurier oder UL1,2 und Fw Lehrgänge.
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(12.08.2025, 22:22)alphall31 schrieb: Wie lange würde es dann wohl dauern das die gelockten Bewerber mitbekommen das es nur Schall und Rauch ist ? Ach komm! Der Ansatz führt doch zu nichts.
Woher weißt du, dass etwas, was bisher noch nicht einmal konzeptioniert wurde, nur Schall und Rauch wird? Das ist nicht in Stein gemeißelt, auch wenn die Chancen erfahrungsgemäß nicht gerade klein sind. Aber entweder gehen wir davon aus, dass man etwas ernsthaft umsetzt oder wir brauchen auch nicht drüber reden.
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Wie ernsthaft nimmt es die Marine bei einer Bestellung von 4 cb90 , die nicht mal alle für das Seebtl sein werden. ? Leider wurde der Bericht fast zwei Wochen zu spät veröffentlicht. Ich hatte Anfang des Monats Gespräch mit einigen Angehörigen der minentaucherkp die bei mir in der Nähe nach dem vermissten des hubschrauberabsturzes gesucht haben.
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(12.08.2025, 23:16)alphall31 schrieb: Wie ernsthaft nimmt es die Marine bei einer Bestellung von 4 cb90 , die nicht mal alle für das Seebtl sein werden. ? Tut nichts zur Sache, denn falls das so bleibt, haben sich ja auch weitere Kompanien erledigt.
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@Alphall31
Sieh es mal andersherum.
Wenn das Seebataillion Jagtkomando Taktiken benutzt, ausbildet und lebt, dann kann man das umkehren.
Ähnlich wie die Ranger und die Green Berrets.
Die Ranger locken die körperlich fitten Draufgänger an, sind sie geistig gereift, werden die besten mit Glück und viel Einsatz irgendwann Green Berrets.
Warum nicht sorum ? Du gehst zum Seebataillion wegen der Action, die besten werden eingeladen irgendwann um die letzte Stufe zu erklimmen.
Wie auch immer, wenn ( wie immer: wenn das Wörtchen wenn nicht wär) das konsequent aufgezogen wird, ist das Interesse bestimmt groß, da bin ich felsenfest von überzeugt.
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(12.08.2025, 22:22)alphall31 schrieb: Also wegen einer Sicherheitsüberprüfung alleine scheidet man garantiert nicht aus bei der Bw. Wenn man bei Neueinstellungen nicht innerhalb der Probezeit die SÜ abschließt hat die Bw das Nachsehen , weil sie denjenigen dann trotzdem behalten muss auch wenn er im zivilen scheisse gebaut hat. Eine nicht bestandene SÜ führt je nach "Inhalt" zu einer Einstufung durch den Geheimschutzbeauftragten als Sicherheitsrisiko, mit hieraus möglicher folgender Entlassung aufgrund Gefährdung der militärischen Ordnung durch Verbleiben in der Bundeswehr. Und zwar egal zu welchem Zeitpunkt (in den ersten 4 Jahren).
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Fakt: man hätte mehr als genügend geeignete Bewerber um damit die Fallis, das Seebataillon, die Gebirgsjäger etc kurz und einfach, alle Infanterie der Bundeswehr vollständig aufzufüllen. Die jungen Soldaten wollen überproportional dorthin. Es gibt etliche Bewerber die gut sind, aber deshalb nicht zur Bundeswehr gehen, weil sie keine Verwendung in der Kampftruppe / der Infanterie kriegen können, obwohl sie dafür geeignet sind was überleitet zum nächsten:
Fakt: die Bundeswehr kriegt es nicht hin, aus diesem Bewerberpotential auch nur die Kampftruppe ausreichend mit neuen Soldaten zu versehen. Stattdessen fehlen dort wo es ein Zuviel an Bewerbern gibt Soldaten.
Es wäre kein Problem ein komplettes Küstenjäger-Regiment aufzustellen. Aber die Bundeswehr kann dies nicht und wird dies auch nicht hinkriegen.
Weil sie unfähig dazu ist.
Deshalb wird aus den aktuellen Plänen für das Seebataillon auch nur wieder so ein Potemkinsches Projekt werden, an dessen Ende nichts halbes und nichts ganze steht, sondern nur das so Tun als Ob.
Davon völlig getrennt zur Sinnhaftigkeit einer Küstenjäger-Einheit in der beschriebenen Art und Weise:
Das hier jetzt primär genannte Gegenargument war, dass die beschriebenen Aufgaben eigentlich nur von Spezialeinheiten erledigt werden, und daher eine "normale" leichte Infanterie nicht sinnvoll für diese spezielle Verwendung wäre.
Ich will dies mal genau umdrehen: meiner Meinung nach wird heute viel zu viel von Spezialeinheiten erledigt, was ganz normale leichte Infanterie genau so könnte, gleichermaßen. Deshalb halte ich die Idee einer solchen weiteren
leichten Infanterie für durchaus richtig. Und sehe darin auch keine Konkurrenz für Fallis, Gebirgsjäger etc. sondern einfach einen weiteren leichten Infanterieverband, was prinzipiell gut ist und auch den aktuellen Zielsetzungen von mehr leichten Einheiten entspricht.
Die Frage wie man diese Einheit dann verwendet (Stichwort Boarding Soldaten als bloße Objektschützer missbrauchen, KSK Soldaten die nur Trainingsweltmeister sind ohne Einsätze, unwichtige Gefangene durch Spezialeinheiten bewachen lassen usw usf) ist davon völlig unabhängig. Die Bundeswehr vergeudet was sie hat, sie setzt hochqualifizierte und hervorragend trainierte Soldaten oft nicht oder falsch ein. Das heißt aber nicht, dass die Grundidee von Küstenjägern falsch ist.
Zitat:Ziel dieses Einsatzverfahrens ist es, zu maritimen Effekten – zum Beispiel Sea Control beziehungsweise Sea Denial – beizutragen. Dazu werden im Rahmen des maritimen Jagdkampfes gegnerische Kräfte und Einrichtungen im küstennahen Bereich an Land oder in See aufgeklärt, gestört, getäuscht oder zerstört. Die eingesetzten Marineinfanteriekräfte sind dazu hochmobil und kämpfen weitgehend auf sich allein gestellt.
Allerdings sehe ich diese Rolle für konventionelle Kriegshandlungen als Schwerpunkt in Bezug auf die Ostsee für fragwürdig an.
Viel interessanter wäre die Frage, wie man eine solche leichte Infanterie im Baltikum et al in Bezug auf feindliche hybride / unkonventionelle Kriegsführung hin einsetzen könnte. Und was für eine Rolle sie darüber hinaus einnehmen könnten.
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Gegen feindliche hybride Kriegsführung läuft bloß wieder darauf hinaus, hoch fähige Soldaten einen Hafen bewachen zu lassen. Andersherum wird ein Schuh draus. Nicht kriegswichtiger aber zivil wichtiger Hafen, verliert über Nacht seinen Fähranleger, oder seinen Containerkran, Umspannwerk in Küstennähe brennt ab , u.u.u.
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Exakt. Und ich schrieb nichts über einen rein defensiven Einsatz und bloßen Objektschutz habe ich explizit als Verschwendung von solchen Einheiten benannt. Aber auch im "eigenen" Gebiet können solche Einheiten vielfältige Verwendung im assymetrischen / unkonventionellen Krieg finden, aber damit meine ich nicht Objektschutz.
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Wieso siehst du den Einsatz in der Art gerade in der Ostsee als nicht sinnig an ?
Ja an der nordnorwegischen/russischen Küste sehe ich das auch ( meine CB90 Verbringungs Fähre die die RCH anlandet, welche dann einen Stützpunkt rasiert und danach gesprengt wird..), aber gerade in der Ostsee ist alles Küstennah.
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?? Welchen Einsatz meinst du ?
Ich habe mehrfach im Laufe der Zeit geschrieben, dass ich solche Einheiten in der Ostsee für eine wertvolle Fähigkeit halte.
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(17.08.2025, 21:13)Quintus Fabius schrieb: ?? Welchen Einsatz meinst du ?
Ich habe mehrfach im Laufe der Zeit geschrieben, dass ich solche Einheiten in der Ostsee für eine wertvolle Fähigkeit halte.
Allerdings sehe ich diese Rolle für konventionelle Kriegshandlungen als Schwerpunkt in Bezug auf die Ostsee für fragwürdig an.
Ok das mit den zitieren muss ich üben
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Zitat:Das hier jetzt primär genannte Gegenargument war, dass die beschriebenen Aufgaben eigentlich nur von Spezialeinheiten erledigt werden, und daher eine "normale" leichte Infanterie nicht sinnvoll für diese spezielle Verwendung wäre
Dabei geht es nicht um die Kampfweise sondern um die Verbringung .
Beim Heer macht doch auch die Infanterie den Jagdkampf .
Da es beim Jagdkampf Existenziell ist unerkannt ins feindliche Gebiet einzusickern ist das heutzutage um sicher zu gehen nun mal unter Wasser. Und das ist auch nichts Neues , weil von jeher Aufgabe der Kampfschwimmer auch in der Marine .
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