Dollar als weltweite Leitwährung?
Zitat: Kommentar
Den USA droht eine Vertrauenskrise in der Geld- und Finanzpolitik
Wenn ein politisch gefügiger Nachfolger von Fed-Chef Jerome Powell kommt, drohen Zinsschocks, Vertrauensverlust und teurere Staatsanleihen – mit weltweiten Folgen.
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aber d.h. noch nicht, dass "der Euro die weltweite Ersatzleitwährung" werden würde.

Der Euro ist zwar nach dem Dollar an zweiter Rangstelle - auch ich vermute aber, dass mit einem Vertrauens- und Wertverlust des Dollar eine Stärkung mehrerer anderer Währungen mehr regionaler Verbreitung einhergehen wird.
Zitat:Warum der Euro den Dollar nicht als Leitwährung ablösen wird
Die geopolitischen Spannungen stellen den Dollar als Leitwährung infrage. Weder Euro noch Yuan können die Rolle übernehmen. Deshalb wird es einen dritten Weg geben, meint Maria Demertzis.
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Mehrere regionale Währungen im Portfolio ändern nichts an der $-Krise:
Zitat:Halbjahresbilanz 2025
US-Dollar verliert acht Prozent an Kaufkraft - was ist die nächste Leitwährung?


Die aktuelle Schwäche des US-Dollars ist (auch) Konsequenz der Politisierung der amerikanischen Währung. Die Suche nach Alternativen für eine internationale Reservewährung hat begonnen.
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In Zukunft ist eine neue Aufstellung im Bereich der internationalen Reservewährungen vorstellbar. Der US-Dollar bleibt das dominante Transaktionsmittel für den Westen, mit weiteren Kreditgeldwährungen wie dem Euro, dem japanischen Yen und dem kanadischen oder australischen Dollar als mehr oder weniger umfangreiche regionale Ergänzungen.

Der chinesische Renminbi ist die dominante Währung im chinesischen Einflussbereich. Angesichts der Politisierung und des notorischen Kaufkraftverfalls des US-Dollars und anderer Kreditgeldwährungen übernimmt Gold im Westen wie im Osten die Funktion des Mittels zur längerfristigen Wertaufbewahrung. Bitcoin könnte ihm Konkurrenz machen.

Eine künftige Währungsordnung dieser Art wäre der Konstellation in der Zeit des Kalten Krieges ähnlich. Für den Ostblock war der russische Rubel die Verrechnungseinheit für den grenzüberschreitenden Handel – was mehr schlecht als recht funktionierte. Für den Westen stand der Dollar als Reservewährung im Mittelpunkt – was ebenfalls nicht ganz unproblematisch war. Angesichts der notorischen Inflationierung des Dollars spielte die D-Mark eine unterstützende Rolle als Mittel zur Wertaufbewahrung. An ihre Stelle ist jetzt Gold getreten.
der Focus schnarcht auf seiner Leitung ... unser Thread hat schon viel früher - nämlich 2006 und damit vor fast 10 Jahren - begonnen
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(04.08.2025, 13:25)Kongo Erich schrieb: Mehrere regionale Währungen im Portfolio ändern nichts an der $-Krise:
Zitat:Halbjahresbilanz 2025
US-Dollar verliert acht Prozent an Kaufkraft - was ist die nächste Leitwährung?
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ich muss mich beim FOCUS entschuldigen. Was der Focus als "Die Suche nach Alternativen für eine internationale Reservewährung hat begonnen." bezeichnet, ist für viele Banker tatsächlich Neuland. Ich hab mir gerade den Spaß gemacht, renommierte Privatbanken und deren volkswirtschaftliche Prognosen anzuschauen. Noch im Mai schrieb beispielsweise die Bethmann-Bank: "Dem US-Dollar droht kein schneller Machtverlust" .
Das war die klassische Meinung einer Generation, die mit der Leitwährung US-Dollar aufgewachsen ist und sich schon aufgrund der Wirtschafskraft der USA nichts anderes vorstellen konnte. Und klar - eine starke Wirtschaft führt zu einer starken Währung. Denn der Wert einer Währung wird maßgeblich durch die dahinter stehende Wirtschaftskraft bestimmt.

Wer dagegen "ohne Scheuklappen" auf die globalen Entwicklungen geschaut hat, der konnte bereits in den ersten Jahren nach der Jahrtausendwende erkennen, dass die US-Wirtschaft stetig ihre Vorrangstellung verlor.
Und das musste Auswirkungen auf die US-Währung und ihre Stellung in der Welt haben.
Die Hochrechnung vom "Status X" auf die nächsten hundert Jahre ist eben von einem statischen Bild geprägt. Dabei ist ein Rückblick auf die letzten hundert Jahre eindeutig: mit Sicherheit kann man nur davon ausgehen, dass sich wesentliche Änderungen ergeben werden. Der "Querschuss" ist das einzig sichere aus dem Rückblick. Man weiß vorher nicht was und wie, aber dass der Schuss kommen wird - das ist garantiert.
Daher muss eine solidere Hochrechnung vielmehr dynamische Prozesse erkennen und bewerten, als von statischen Gegebenheiten auf die Zukunft zu schließen.

Und Onkel Donald ist auch nicht so überraschend aus dem Nichts aufgetaucht. Isolationistische Tendenzen von HillyBilly gibt es seit Jahrzehnten. DT hat bereits in seiner ersten Amtszeit gezeigt, zu was er in der Lage ist - und am Ende der Amtszeit dann auch noch seinen brutalen Willen gezeigt, sich an die Macht zu klammern und diese erneut anzustreben. Und so unwahrscheinlich war die erneute Wahl des Chaoten und Rabauken auch nicht.
Dass kühl kalkulierende Banker trotzdem das "Prinzip Hoffnung" unterlegt haben, ist für mich primär psychologisch erklärbar. "Es is noch immer jot jejange" hat halt auch die Bonner Republik geprägt.

Vielleicht braucht es den US-Chaoten jetzt tatsächlich, um etwas mehr Realitätssinn (nicht zwingend Pessimismus) in die internationale Finanz-, Währungs- und Wirtschaftspolitik einzubringen. Es wäre zu hoffen, dass es dabei bleibt - und nicht noch mit einer Sturzlandung endet.
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Menetekel? Edelmetall statt Greenback

Wer die letzten Monate etwas tiefer in die staatlichen Geldanlagen eingestiegen ist, kommt an einer Reihe von Meldungen nicht vorbei:
Zitat:Diese zehn Staaten haben das meiste Gold gekauft
17.03.2025, 12:30

Der Goldpreis erklimmt ein Rekordhoch nach dem anderen und durchbrach jetzt auch die Schallmauer von 3000 Dollar je Feinunze. Zur Preisrally tragen auch Notenbanken bei: 2024 stockten besonders viele Länder ihre Goldbestände auf
Der Goldpreis bleibt weiter auf Rekordkurs: Das Edelmetall übersprang vorige Woche die Marke von 3000 Euro je Feinunze. Seit Jahresbeginn hat der Preis um rund 14 Prozent zugelegt. Der Goldpreis erklimmt ein Rekordhoch nach dem anderen und durchbrach jetzt auch die Schallmauer von 3000 Dollar je Feinunze. Zur Preisrally tragen auch Notenbanken bei: 2024 stockten besonders viele Länder ihre Goldbestände auf
Der Goldpreis bleibt weiter auf Rekordkurs: Das Edelmetall übersprang vorige Woche die Marke von 3000 Euro je Feinunze. Seit Jahresbeginn hat der Preis um rund 14 Prozent zugelegt.
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Zitat:US-Goldimporte erreichen Rekordhöhen: Droht ein Einbruch der Weltwirtschaft?
23.05.25 21:55 Uhr

Laut aktuellen Angaben des World Gold Council, die in einem CNBC-Interview mit John Reade, Marktstratege des World Gold Council, bekanntgegeben wurden, haben die USA in den ersten beiden Monaten des Jahres 2025 mehr als 600 Tonnen Gold aus London und der Schweiz importiert. Diese außergewöhnlich hohe Menge entspricht rund 13 Prozent der geschätzten Goldreserven in Fort Knox - und sorgt bei Investoren und Analysten weltweit für Stirnrunzeln.

Zentralbanken im Gold-Kaufrausch: ein Alarmsignal?
Wie CNBC berichtet, kaufen Zentralbanken seit mittlerweile drei Jahren weltweit im großen Stil Gold. Allein 2024 wurden laut Daten des World Gold Council 1.045 Tonnen des gelben Edelmetalls von verschiedenen Staaten erworben - ein Ausmaß, das man gemäß Reuters seit den 1950er Jahren nicht mehr gesehen hat.

Auffällig dabei sei, dass insbesondere auch geopolitische Rivalen der USA wie China und Russland ihre Goldreserven in rasendem Tempo aufstocken würden, ...
Zitat:Die Vereinigten Staaten haben in nur zwei Monaten über 600 Tonnen Gold aus Europa importiert - eine Menge, die selbst hartgesottene Marktbeobachter stutzig macht.
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China läutet das Ende der Dollar-Dominanz ein
Ein besonders alarmierendes Signal kommt aus dem Reich der Mitte: China erlaubt seinen Unternehmen neuerdings, ihre Dollar-Reserven in Gold umzutauschen. Angesichts chinesischer Devisenreserven von fast 800 Milliarden US-Dollar könnte selbst eine teilweise Umschichtung massive Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte haben.

Das Bretton-Woods-System wankt
Die aktuelle Entwicklung könnte der Vorbote eines fundamentalen Umbruchs sein. Das seit 1944 bestehende Bretton-Woods-System, das die Grundlage der westlichen Finanzordnung bildet, hat seine übliche Lebensdauer bereits deutlich überschritten. Historisch betrachtet halten sich Währungssysteme selten länger als 50 bis 75 Jahre - wir sind bereits im 81. Jahr.

Die Rückkehr zum "echten" Gold
Bemerkenswert ist auch die Abkehr vom reinen Papiergold-Handel. Statt ETFs und Derivaten wird nun massiv physisches Gold verschoben. Diese Entwicklung deutet auf ein schwindendes Vertrauen in das papierbasierte Finanzsystem hin. Nicht ohne Grund verglich ein führender Marktexperte Papierwährungen kürzlich mit einer "Gruppentherapie mit der Druckerpresse".

Fazit: Die Zeichen stehen auf Sturm
Die massiven Goldkäufe der Zentralbanken und die beispiellosen US-Importe deuten auf tiefgreifende Veränderungen im globalen Finanzsystem hin. ....

Man kann es sehen wie man will - eine gewisse Absicherung und Vorsicht gegenüber Dollar-Abstürzen ist diese Anlagealternative allemal.
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