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Die Drohung gegen russische Handelspartner trifft insbesondere auf China und Indien zu. Mit den Auswirkungen befasst sich die FR (Kopie hier)
Zitat: ...
Indien gibt sich im drohenden Zoll-Streit mit den USA gelassen
Die indische Regierung gab sich nach der Ankündigung zunächst gelassen. „Ich bin überhaupt nicht besorgt“, sagte Ölminister Hardeep Singh Puri laut der Nachrichtenagentur Reuters. Indien habe seine Lieferquellen bereits breiter aufgestellt und kaufe Öl von rund vierzig unterschiedlichen Nationen. Die Sicherung des Energiebedarfs habe eine „übergeordnete Priorität“, bei der sich Indien von den Angeboten auf den Märkten und den „vorherrschenden globalen Umständen“ leiten lasse.
Der Ton aus Peking war hingegen schärfer. „Nötigung und Druck werden Probleme nicht lösen“, erklärte das chinesische Außenministerium nach Angaben von AFP. China lehne „alle einseitigen illegalen Sanktionen und extraterritoriale Gerichtsbarkeit entschieden ab“.
Indien hat sich zunehmend von Importen fossiler Energien abgenabelt und setzt mit Tempo auf regenerative Energien. Indien kann sich also auch deshalb von russischen Ölimporten unabhängiger machen.
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ich schreibs mal hierher, obwohl die Auswirkungen eher die US-Verbtraucher treffen;
aber damit ist das beispielhaft für unser Thema:
Zitat:Klage gegen Trumps Zölle
US-Orangensaftverkäufer fürchtet satte Preiserhöhungen
Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump sorgt für Unruhe: Ein 50-Prozent-Zoll auf brasilianische Importe könnte US-Verbraucher und Unternehmen massiv belasten. Ein Orangensaft-Hersteller warnt vor existenziellen Folgen - und zieht vor Gericht.
...
Kopie hier
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Ein eigener Thread mi dem Titel "USA vrs. Lesotho" ist wohl nicht angezeigt, aber was der US-Zollkrieg weltweit auslöst, kann hier gut dargestellt werden:
Zitat: Mögliche US-Zölle
Trump droht, Lesotho verhängt Ausnahmezustand
Stand: 25.07.2025 11:21 Uhr
Noch gelten die von den USA für Lesotho angedrohten Zölle von 50 Prozent nicht. Doch schon jetzt schwächen sie die eh schon kriselnde Wirtschaft des afrikanischen Landes immens. Nun gilt dort der Ausnahmezustand.
...
man möge er mir nachsehen:
aber wie hoch die Exporte Lesothos in die USA auch immer sein mögen - das sind "Peanuts" im Verhältnis zur gesamten US-Zahlungsbilanz, in der Größenordnung wohl vermutlich irgendwo hinter einer "Null-komma-Stelle".
Lesotho ist wirtschaftlich völlig uninteressant (natürlich nicht für die eigenen Bevölkerung), aber politisch ein Symbolstaat für ganz Afrika.
DT sät mit seiner Zoll-Politik Chaos und öffnet nicht nur diesen Zwergstaat, sondern ganz Afrika für andere Interessenten.
Vor allem China "scharrt nicht mehr mit den Hufen", sondern ist schon längst im Rennen. Wenn DT die USA aus dem Rennen nimmt, stellt sich die Frage, ob andere - etwa die EU mit Deutschland - diese Lücke noch füllen können, oder ob es für einen Führungswechsel im Endspurt nicht schon zu spät ist.
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(29.07.2025, 22:00)Kongo Erich schrieb: und öffnet nicht nur diesen Zwergstaat, sondern ganz Afrika für andere Interessenten.
Vor allem China "scharrt nicht mehr mit den Hufen", sondern ist schon längst im Rennen. Wenn DT die USA aus dem Rennen nimmt, stellt sich die Frage, ob andere - etwa die EU mit Deutschland - diese Lücke noch füllen können, oder ob es für einen Führungswechsel im Endspurt nicht schon zu spät ist.
Was genau hat es der USA denn bisher gebracht in Afrika "in Führung" zu sein? Die Kosten waren hoch und der Ruf der USA in Afrika ist eher immer schlechter geworden. Für die EU und da voran Frankreich sieht es eigentlich noch schlechter aus. China übernimmt teilweise aber mit völlig anderer Doktrin. Da geht es nur um Profite und eben nicht um imperiales Denken und Werteprojektion.
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Frage doch einfach mal, was es bringt, Afrika als Gegner zu haben - angefangen von den zu erwartenden Booten, über die man dann ggf. "trockenen Fußes" von Afrika nach Europa wandern kann, über chinesische Truppen direkt vor der Haustüre und und und
Aber noch eine neue Steigerung:
Zitat:KI-Wettrüsten
Trump schafft das Urheberrecht ab
28. Juli 2025, 16:10 Uhr
|
Es ist ein völkerrechtlicher Verstoß: Bei seiner Verkündung des „KI-Handlungsplans“ der US-Regierung pulverisierte Donald Trump mit ein paar Nebensätzen das Urheberrecht.
,,.
Das ist - mit anderen Worten - eine Umdrehung von der bisher angestrebten "Regelbasierten Ordnung" zur Machtordnung des Stärkeren.
Ob da "der Westen" sogar gemeinsam mit EU und USA weltweit Stand halten kann, wage ich zu bezweifeln.
Schon jetzt ist China in weiten Teilen der Welt "stärker" als die USA, und nimm noch ein Verbrüderung der BRICS-Staaten dazu ...
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(30.07.2025, 08:15)Kongo Erich schrieb: Frage doch einfach mal, was es bringt, Afrika als Gegner zu haben - angefangen von den zu erwartenden Booten, über die man dann ggf. "trockenen Fußes" von Afrika nach Europa wandern kann, über chinesische Truppen direkt vor der Haustüre und und und
Der Ruf des Westens in Afrika ist aktuell vermutlich an einem Tiefpunkt angekommen. Insofern hat die bisherige Politik doch absolut nichts erreicht, sondern genau zu dem geführt was Du schreibst.
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das ist aber so, weil wir zu wenig engagiert waren - noch weniger Engagement wird die Probleme verstärken
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(30.07.2025, 10:35)Kongo Erich schrieb: das ist aber so, weil wir zu wenig engagiert waren - noch weniger Engagement wird die Probleme verstärken
Sehe ich persönlich ganz anders und Geschäftsfreunde von mir die in den letzten 20-30 Jahren viel in Afrika unterwegs waren sehen das genauso. Das westliche Engagement mit Entwicklungshilfe und Werteexport hat den Ruf des Westens in Afrika auf einen Tiefpunkt gebracht. Das muss man einfach mal psychoanalytisch betrachten. Dagegen funktioniert das chinesische Konzept wesentlich besser, Handel zum eigenen Nutzen. Das klingt für den Westen ausbeuterisch aber in Wahrheit ist es so zu vergleichen mit Verträgen unter Erwachsenen während der Westen Afrika immer noch als Kind behandelt welches am Geldtropf hängt (die Beine noch unter dem elterlichen Tisch hat) und deshalb gefälligst auch die Werte und Verhaltensweisen der Eltern anzunehmen hat.
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(18.07.2025, 20:38)Kongo Erich schrieb: Die Drohung gegen russische Handelspartner trifft insbesondere auf China und Indien zu. Mit den Auswirkungen befasst sich die FR (Kopie hier)
.... dazu nun aktuell:
Zitat:US-Präsident Trump verkündet 25-Prozent-Zoll für Indien
Kein Deal mit den USA: Trump wirft Indien „nervige Handelsbarrieren“ und eine zu große Nähe zu Russland vor.
...
hat sich DT eigentlich schon mal gefragt, ob seine Handelsbarrieren nerven?
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(29.07.2025, 22:00)Kongo Erich schrieb: Ein eigener Thread mi dem Titel "USA vrs. Lesotho" ist wohl nicht angezeigt, aber was der US-Zollkrieg weltweit auslöst, kann hier gut dargestellt werden:
man möge er mir nachsehen:
... nannte sich das "Raubtierkapitalismus"?
Zitat:Trumps Zollpolitik hat Folgen: Erstes Land bricht ein
Manche Länder trifft Donald Trumps Zoll-Kampf besonders hart: Das afrikanische Land Lesotho ist eines von ihnen. Bereits im April beschloss die US-Regierung 50 Prozent Einfuhrzölle auf zahlreiche Waren für das kleine Königreich im Süden Afrikas – weil das Land dem Handel der USA angeblich schaden würde. Die angekündigten Zölle trafen vor allem Lesothos wichtigste Exportindustrie: die Textilbranche.
Lesotho exportierte bislang Jeans und andere Kleidung etwa für Levi’s oder Wrangler zu großen Teilen in die USA. Dabei profitiert es von einem Handelsabkommen, dem African Growth and Opportunity Act (Agoa). Das gewährte einigen afrikanischen Produkten zollfreien Zugang auf dem US-Markt. Washington hat das Abkommen, für das im September eine Überprüfung ansteht, zwar nicht offiziell aufgehoben. Aber momentan deutet vieles daraufhin. Lesotho könne bei Aufkündigung des Agoa-Abkommens 40.000 Arbeitsplätze verlieren, sagte Lesothos König Letsie III. der AFP im vergangenen Monat.
Trumps Zölle: Erst 50 Prozent, dann 10, dann 15
Obwohl die 50-Prozent-Zölle gar nicht in Kraft traten, führte Trumps Ankündigung bereits dazu, dass US-Einkäufer ihre Bestellungen stornierten. Die USA erhoben daraufhin erstmal einen monatelangen Basiszoll von zehn Prozent und kündigten dann neue Zölle an. Für Lesotho wurden die immerhin von 50 Prozent auf 15 Prozent ab dem 1. August gesenkt.
Doch in dem kleinen Land sind bereits schwere wirtschaftliche Schäden entstanden, wie kürzlich „The Frontier Report“ berichtete: Viele Fabriken haben schließen müssen, Tausende Menschen, insbesondere Frauen, seien entlassen worden. Die Regierung erklärte den Notstand. Nicht nur die wichtige Textilbranche schlitterte in eine Krise – die gesamte Wirtschaft Lesothos ist betroffen.
Auch wenn die Zölle nun auf 15 Prozent gesenkt worden sind, ändert das wenig an der Situation des Landes: „Es geht nicht nur um den Zoll“, sagte ein Fabrikbesitzer gegenüber „The Frontier Report“. „Es geht um das Hin und Her. Niemand vertraut mehr den Regeln.“ Einige Käufer hätten sich endgültig zurückgezogen. Jetzt sucht die Regierung nach neuen Handelspartnern.
Lesotho ist auch ein Beispiel dafür, dass sich die Regierung DT nicht an bestehende Abkommen wie dem African Growth and Opportunity Act (Agoa) halten will. Das ist aus "Vertrauenssicht" genauso kritisch, wie wenn Despoten sich nicht an Zusagen zur Unverletzlichkeit von Grenzen halten.
"Pacta sunt servanda" ist seit Jahrtausenden der eherne Grundsatz eines geregelten Miteinanders. Und auch, wenn der Vertragsbrüchige nicht belangt werden kann - er verliert den Vertrauensbonus, er ist "Unzuverlässig" und damit nicht mehr Vertrauenswürdig. Damit stellt sich die Frage, welchen Wert irgendwelche Verträge überhaupt haben.
Sollte man die Papier- und Stiftkosten nicht sinnvoller verwenden?
Bewusster Vertragsbruch - das ist so, wie sich selbst zum Paria der Gesellschaft zu machen.
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(Gestern, 21:32)Kongo Erich schrieb: nannte sich das "Raubtierkapitalismus"?
nein
Zitat: Lesotho ist auch ein Beispiel dafür, dass sich die Regierung DT nicht an bestehende Abkommen wie dem African Growth and Opportunity Act (Agoa) halten will. Das ist aus "Vertrauenssicht" genauso kritisch, wie wenn Despoten sich nicht an Zusagen zur Unverletzlichkeit von Grenzen halten.
Der Handelsvertrag läuft im September aus, insofern muss die USA sich entscheiden ob sie diesen verlängern will. Wenn nicht ist das ihr gutes Recht und es wäre eben kein Abkommensbruch.
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(Gestern, 22:14)lime schrieb: Der Handelsvertrag läuft im September aus, insofern ... ist es völlig normal, dass ein halbes Jahr vorher ein Zollsatz von 50 % verkündet wird
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(Vor 5 Stunden)Kongo Erich schrieb: ist es völlig normal, dass ein halbes Jahr vorher ein Zollsatz von 50 % verkündet wird
Normal vielleicht nicht aber fair ist es durchaus das rechtzeitig anzukündigen.
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