Beiträge: 3.276
Themen: 23
Registriert seit: Mar 2023
Das Jahr darauf hat die Ukraine aber mit bedeutend besserem Gerät als bei ihrer erfolgreichen Offensive mit modernen mechanisierten Verbänden gegen einen sich eingegrabenen Gegner deutlich den kürzeren gezogen.
Wir erinnern uns an den Bradley Parkplatz.
Allerdings haben sich die Russen auch alle Mühe gegeben denn von uns durch verschiedene Systeme abgebildeten technologischen Vorsprung aus dem Spiel zu nehmen. So besonders GPS gesteuerte Munition , durch Eloka haben sie die Möglichkeit Himars vom Kurs abzubringen oder so zu manipulieren das diese nicht explodieren . Oberst reisner erwähnte auch während einer vortragsrunde in HSU das den Russen mittlerweile auch die Navigation und Steuerung der Storm shadow bekannt wäre. Gerade eloka wird bei uns noch viel zu stiefmütterlich behandelt und muss dringend mehr Bedeutung beigemessen werden.
Beiträge: 1.395
Themen: 0
Registriert seit: Jan 2022
Interessanterweise hat man bei der Sommeroffensive explizit nicht auf die Elfenbeintürmler, unteranderem aus Deutschland gehört, und statt eine starke Angriffsachse aufzubauen ist man auf breiter Front vorgegangen.
Beiträge: 1.009
Themen: 4
Registriert seit: Jul 2024
Die Sommeroffensive 2023 wurde Kyjiw gegen den expliziten Rat des damaligen Befehlshabers Saluschnyj geradezu aufgezwungen.
Wie der ehemalige CIA-Abteilungsleiter für Europa, Goff, vor ein paar Wochen in einem Interview enthüllt hat, riefen der seinerzeitige US-Stabschef Milley und der nationale Sicherheitsberater Sullivan Saluschnyj im Frühsommer 2023 an, warfen ihm Untätigkeit vor und verlangten eine Offensive. Saluschnyj wollte zuwarten, seine Truppen seien nicht gut genug augebildet.
Milley soll geltend gemacht haben, die Ukrainer würden den Russen zu viel Zeit zur Vorbereitung lassen, und Sullivan verlangte Ergebnisse, um die unpopulär werdende Militärhilfe vor dem US-Steuerzahler zu rechtfertigen. Saluschnyj war dagegen, Selenskyj anfangs auch. Dann soll Sullivan sinngemäß gesagt haben, die Amerikaner könnten ihre großartigen Waffensysteme den Ukrainern nicht nur dazu überlassen, dass sie herumstehen.
Von den Ukrainern wurde das als Drohung interpretiert, die Militärhilfe zu kürzen, also machte Selenskyj von seiner verfassunsmäßigen Befugnis als Oberbefehlshaber Gebrauch, überstimmte Saluschnyj und befahl ihm, die Offensive vorzubereiten.
Anschließend soll das Verhältnis zwischen beiden sehr schlecht gewesen sein, was zu Saluschnyjs Ablösung führte.
Die Pefomance eines Waffensystems hängt von vielen Faktoren ab; die generelle Tauglichkeit für den Anwendungszweck ist nur ein Aspekt. Gerade der Kampfpanzer ist seit Ende des Kalten Krieges viel zu oft für tot erklärt worden infolge von Verlusten, die auf unsachgemäßen Einsatz und taktische Unzulänglichkeiten zurückzuführen sind. Wenn ich z.B. wie die Türken in Syrien Leopard 2 ohne Infanterieunterstützung und Gefechtsfeldaufklärung einsetze, brauche ich mich über Verluste nicht zu wundern. Auch wesentlich modernere und besser geschützte Fahrzeuge als die alten A4 wären da in Rauch aufgegangen.
Beiträge: 1.395
Themen: 0
Registriert seit: Jan 2022
Das ursprüngliche Ziel war eine Angriffsachse nach Mariupol, angeführt von Tarnavskyi mit 12 frischen Brigaden und den Großteil an Nachschub.
Es war in der Tat Syrskyi der diesen Plan verhindert hat und mit Bakhmut und Luhansk Oblast zwei weitere Angriffsachsen etabliert hat, mit der Folge das keine der Angriffsachsen über genug Material und Soldaten verfügt haben.
All die handwerklichen Fehler die dann noch gemacht wurden sind, spielen dann fast schon keine Rolle mehr, da grundsätzlich überall an Masse gefehlt hat.
Beiträge: 223
Themen: 2
Registriert seit: May 2025
Army Europe chief unveils NATO eastern flank defense plan
https://www.defensenews.com/land/2025/07...ense-plan/
Zitat:For example, Donahue noted, Kaliningrad, Russia, is roughly 47 miles wide and surrounded by NATO on all sides and the Army and its allies now have the capability to “take that down from the ground in a timeframe that is unheard of and faster than we’ve ever been able to do.”
“We’ve already planned that and we’ve already developed it. The mass and momentum problem that Russia poses to us … we’ve developed the capability to make sure that we can stop that mass and momentum problem," Donahue said.
“We already know exactly what we have to do with cloud and we know exactly the type of actual unmanned systems, brigades, everything else that we need for that,” Donahue said.
Wenig Details (verständlich), aber gut zu wissen das wenigstens die US Army sich Gedanken um die Sicherheit Osteuropas macht.
KI, kosteneffektive Effektoren und Multifunktionelle Raketenstarter spielen in den Planungen ein große Rolle.
Der Bericht macht klar, das falls Kaliningrad besetzt wird, die Entscheidung was danach geschieht in Washington getroffen wird. Wir bleiben Erfüllungsgehilfe.
Beiträge: 223
Themen: 2
Registriert seit: May 2025
Eine möglich Heeresstrategie:
Multi-Domain Operations
Dazu die BW.
https://www.bundeswehr.de/resource/blob/...e-data.pdf
Zitat:Im Kern geht es bei MDO um das umfassend orchestrierte und sich gegenseitig fördernde Zusammenwirken von Effekten aus mehr als einer Dimension. In ihrer Gesamtheit sollen sie dazu beitragen, die Prozesse eines Gegners zu überfordern, Prioritätendilemmata zu erzeugen und dadurch eigene Vorteile zu gewinnen.
Erreicht wird diese Überforderung durch die Schnelligkeit der eigenen Aktionen, die Anzahl der Effekte und ihre Richtung aus und in alle Dimensionen. Dabei muss es nicht immer um letale kinetische Effekte gehen. Im Cyber- und Informationsraum können bspw. auch nichtletale, nichtkinetische Effekte das gewünschte Resultat erbringen. Auch bei MDO gilt der Grundsatz, dass Informationsüberlegenheit zu Entscheidungsüberlegenheit und das wiederum zu Wirkungsüberlegenheit führt.
Deutschland Tempo:
Zitat:Das Planungsamt der Bundeswehr wurde im Dezember 2022 durch das Bundesministerium der Verteidigung mit der konzeptionellen Erschließung von MDO für die Bundeswehr bis zum März 2024 beauftragt. Das Ergebnis soll als Grundlage für die Erstellung eines Dokuments zur strategischen Steuerung dienen. Folgende Arbeitspakete werden bearbeitet: • Erarbeiten einer Doktrin und Auswertung von Dokumenten Verbündeter zu MDO; • Erarbeiten einer Referenzarchitektur MDO; • Erarbeiten und Nutzen eines Rahmenszenars für MDO; • Auswerten von nationalen und multinationalen Übungen mit MDO-Perspektive; • Erarbeiten der technischen Grundlagen wie bspw. Cloud/Edge/Künstliche Intelligenz (unter Federführung Kommando CIR); • Führen mit Auftrag und Auswirkungen der technischen Evolution auf Führungsgrundsätze (unter Federführung des Zentrums Innere Führung); • Teilnahme am MCDC7-Projekt „Multinational Multi-Domain Command & Control (M2C2)” • Erarbeiten einer Roadmap zu einer MDO-Befähigung der Bundeswehr.
Mehr dazu: (im Grunde eine Wiederholung)
https://www.bwconsulting.de/oparch_3/
Die Theorie passt schon mal. Jetzt ist die Frage wie und ob das sich in der (nationalen) Struktur und Ausrüstung widerspiegelt.
Die USA setzen das um:
https://en.wikipedia.org/wiki/Transforma...ions_(MDO)
Zentraler Teil wird die Multi-Domain Task Force (MDTF). Insgesamt 5 Brigaden (u.a. in Deutschland) werden weltweit aufgestellt.
Eine mögliche Struktur:
[Bild: https://soldat-und-technik.de/wp-content...e.jpg.webp]
https://soldat-und-technik.de/2021/04/st...hland-auf/
https://sgp.fas.org/crs/natsec/IF11797.pdf
In der Brigade werden alle strategischen Elemente (EloKA, Cyber, mil. Nachrichtendienst, Raketenabwehr, Langstreckenartillerie, Langstreckenaufklärung) zusammengefasst.
Das ergibt Sinn?
Ziel des Ganzen: Das Heer operiert nicht mehr nur an Land, sondern greift in anderen Domänen (See, Luft, Weltraum, Cyber) ein. Das tat es schon immer, diesmal aber ganz offiziell.
Man wird sehen wie der Erfahrungen des Ukrainekrieges die Planungen beeinflussen.
Die übergeordnete Ebene ist dann das JADC2.
Auch das ist noch in der Experimentierphase.
Ich muss zugegeben: Die Wiki Artikel sind maximal verwirrend. Ziemlich viele Buzzwords.
Wie das alles am Ende aussieht und welche Verbände dann die Manöverelemente abbilden, wird man dann sehen.
Im Grunde ist das eine Weiterentwicklung der Manöverkriegsführung. Zumindest ist die Zielsetzung eine Ähnliche. Gleichzeitigkeit ist ein wichtiger Faktor, d.h. in allen Domänen sollen die verschiedenen Verbände/Waffensysteme simultan agieren.
So weit, so gut.
Ich stelle dann doch wieder die Frage, wofür man noch TSK braucht. Gerade die Multi-Domain Task Force (MDTF) sehen ich nicht als Heereseinheit, sondern als strategischer Dienstleister der gesamten Streitkräfte.
Das angedachte JADC2 Konzept klingt schon sehr nach Skynet.
Zitat:Ultimately enabling Joint All-Domain Operations (JADO), the U.S. Department of Defense’s vision of Combined Joint All-Domain Command and Control (CJADC2) will connect sensors and shooters across all military services into a single network.
https://www.lockheedmartin.com/en-us/cap...tions.html
Man will unbedingt das Super HQ, in welchem alle Informationen in Echtzeit empfangen und verarbeitet werden. Das bringt eine Menge Nachteile und Schwachstellen mit sich.
Später mehr.
Wittgenstein - Phrasendrescher
Beiträge: 223
Themen: 2
Registriert seit: May 2025
Lesenswert, wenn auch wenig Neuigkeiten:
Die Evolution der Panzertruppen aufgrund von Drohnen
Zitat:„Diese Schlacht zeigt, dass es an der Zeit ist, gepanzerte Fahrzeuge neu zu konzipieren, und wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie gepanzerte Fahrzeuge in Zukunft aussehen werden”, sagte er.
Laut Generalmajor Taylor zeigt der Krieg in der Ukraine, dass präzisere Schlagkraft, die geringeren Kosten für Lethalität im Vergleich zu Schutzmaßnahmen – insbesondere durch First-Person-View (FPV) Drohnen – und die allgegenwärtige Überwachung den Kampf verändern. Über 70 Prozent der Fahrzeugverluste in der Ukraine sind auf FPV-Drohnenangriffe zurückzuführen.
Diese Trends bedeuteten, dass zukünftige Kämpfe nicht mehr allein durch direkten Beschuss entschieden würden, sondern durch Plattformen, die in einem umkämpften elektromagnetischen Spektrum weiterhin wahrnehmen, überleben und zuerst zuschlagen können.
https://defence-network.com/evolution-pa...n-drohnen/
Zitat:Bewegung im EW-Spektrum: Kleine EW-Teams wurden nach vorne entsandt, um gegnerische Formationen zu lokalisieren, zu erkennen und anzugreifen, um sie zu stören und die Bedingungen für den nächsten direkten Kampf zu schaffen.
Auf deutsch: Meatwaves auf Mopeds, welche von russischen Offizieren absichtlich in den Tod geschickt werden, weil das Teil der Doktrin ist.
Beiträge: 2.944
Themen: 24
Registriert seit: Sep 2017
(09.07.2025, 18:26)Pmichael schrieb: Das ursprüngliche Ziel war eine Angriffsachse nach Mariupol, angeführt von Tarnavskyi mit 12 frischen Brigaden und den Großteil an Nachschub.
Es war in der Tat Syrskyi der diesen Plan verhindert hat und mit Bakhmut und Luhansk Oblast zwei weitere Angriffsachsen etabliert hat, mit der Folge das keine der Angriffsachsen über genug Material und Soldaten verfügt haben.
All die handwerklichen Fehler die dann noch gemacht wurden sind, spielen dann fast schon keine Rolle mehr, da grundsätzlich überall an Masse gefehlt hat.
Auch damals lag schon auf der Hand dass 12 Brigaden für so eine Unternehmung kaum reichen werden, außer man glaubt einfach durchmarschieren zu können.
|