(Allgemein) Bundeswehr – quo vadis?
Die Antwort auf Deine Frage, was diese Offiziere zu tun: Nicht selten übernehmen sie die Rolle, die früher von Unteroffizieren wahrgenommen wurde. Panzerzüge mit einem Hauptmann als Zugführer sind keine Seltenheit mehr.

Ein zweites Problem ist, dass unter zu Guttenberg das BMVg mit einem Taschenspielertrick verschlankt werden sollte und viele Dienstposten für Stabsoffiziere in nachgeordnete Ebenen gedrückt wurden. Dann kam de Maizière, der sich mit Doppelstrukturen (divide et impera) auf der Hardthöhe behaupten wollte.

Es wurden aber nicht nur aus Eigeninteresse viele DP ab A13 beibehalten, sondern auch, weil zwischen Union und (der auf Abschaffung der Wehrpflicht dringenden) FDP ein fauler Kompromiss ausgehandelt wurde: Beibehaltung einer Art Führerreserve für den Fall der Rückkehr zur Wehrpflicht. Was sogar hätte sinnvoll sein können, wenn man nicht alle anderen Strukturen, die in einer Wehrpflichtarmee nötig wären, zerschlagen hätte.

Bei aller berechtigten Kritik an der "Tribüne" bin ich mir trotzdem nicht sicher, ob ein "goldener Handschlag" wirklich die bessere Lösung gewesen wäre. Die Kanadier haben in den Nuller- und Zehnerjahren ihren Zeit- und Berufssoldaten hohe Prämien für den Abschied gezahlt, um die Armee zu verschlanken, und haben dadurch einen gewaltigen Brain und Motivation Drain erlitten. Heute kommen sie bei ihren Versuchen der Remilitarisierung noch langsamer voran als wir.
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Alleine NATO Stäbe verschlingen derart viele Ressourcen , wobei diese dann nicht einmal verbände führen sondern einfach nur da sind weil es schon immer so ist. Das betrifft Offz und Uffz m P aber gleichermaßen.
Dazu kommt das wir uns immer noch zwei Standorte für BmVg leisten , was kein anderes Ministerium macht, was aber auch Personal kostet.
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Apropos NATO:

Die Nato "fordert" (wünscht, erbittet) von der Bundeswehr zeitnah 7 weitere Brigaden.

https://www.tagesspiegel.de/internationa...72404.html

Hier der Originaltext von Reuters:

https://www.reuters.com/business/aerospa...025-05-28/

Wobei man da mal wieder nicht richtig rechnet, denn die 40.000 Mann mehr sind ja nur die Truppen in den Brigaden, während diese aber natürlich zusätzlich noch die rückwärtigen Dienste aufblähen, man also für 7 Brigaden insgesamt deutlich mehr Soldaten als nur die in den Brigaden benötigt. Zudem fehlen ja aktuell so um die 20.000 Mann nur für die gegenwertigen Ziele.

Man müsste also mindestens 60.000 Mann zusätzlich haben, plus noch weitere für die rückwärtigen Dienste etc.

Wir sprechen hier also von einem zeitnahen Aufwuchs von um die 80.000 Mann, was dieser Verein nur mit einer allgemeinen Wehrpflicht wird generieren können. Die zwingenden Schlußfolgerung ist, dass man innerhalb der nächsten 4 Jahre die allgemeine Wehrpflicht wieder vollumfänglich in Gang setzen wird.

Wobei bei all diesen Rechnungen ein weitgehender Abzug der US Truppen aus Europa noch nicht mit eingeplant ist.

Abgesehen von den dafür notwendigen um die 80.000 zusätzlichen Soldaten benötigt man natürlich dann auch noch das Material für diese, Uniformen, Ausbilder, Unterkünfte, Verpflegung, Krankenversorgun (Freie Heilfürsorge), Einsatzkonzepte, Manöver, usw. usw.

Meiner Meinung nach ist diese Bundesrepublik damit überfordert und wird dies nicht funktionieren. Aber man wird halt die üblichen potemkinschen Strukturen dafür aufstellen um mehr Steuergelder dafür zu verschwenden.
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Zitat:"Aberdrein werden die Streitkräfteplanungs- und Fähigkeitsziele der NATO aus Sicherheitsgründen klassifiziert"

Schon alleine das ist ein Witz . ARF und NFM ist komplett einsehbar aber die fähigkeitsziele sollen das aus Sicherheitsgründen nicht sein. Mit den jetzt einzuführenden regionale Verantwortlichkeiten hat man die Südeuropäer komplett aus der Verantwortung genommen . Bei den beitragsleistungen an der Ostflanke haben sich diese Länder schon zurück gehalten . Genauso lächerlich ist der Punkt das man nächste Woche die neue Strategie festlegen will und die Amerikaner im laufe des Jahres dann mitteilen inwieweit sie noch mitmachen.
Mir stellt sich hier eher die Frage ob es darum geht das Bündniss zu retten oder die Verteidigung des bündnissgebietes.
Für die neue ARF/NFM hat man sich ja entschieden jetzt auf leichte Kräfte zu setzen nicht wie bisher auf schwere und mittlere. Für NFM stellt die Bw insgesamt 35000 Soldaten.
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https://www.bundestag.de/resource/blob/1...02-pdf.pdf

Wenn man die aktuelle Tagesordnung des Haushaltsausschusses anschaut, sind dort nur 3 "25-Mio Vorlagen" zu finden. Das ist angesichts der Grundgesetzänderung und der langen Zeit wo es keine "Vorlagen" gab (Regierungswechsel) enttäuschend...

Wie seht ihr das?
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(30.05.2025, 12:11)Jack Ryan schrieb: https://www.bundestag.de/resource/blob/1...02-pdf.pdf

Wenn man die aktuelle Tagesordnung des Haushaltsausschusses anschaut, sind dort nur 3 "25-Mio Vorlagen" zu finden. Das ist angesichts der Grundgesetzänderung und der langen Zeit wo es keine "Vorlagen" gab (Regierungswechsel) enttäuschend...

Wie seht ihr das?

Die Grundgesetzänderung kann ihre Wirkung - entgegen dem Sondervermögen - erst dann entfalten, wenn das neue Haushaltsgesetz und der neue Eckwertebeschluss stehen, sprich irgendwann im IV. Quartal 2025. Allein durch die Grundgesetzänderung hat die Bundeswehr genau "0" Euro mehr als vorher zur Verfügung, bis mit den beiden genannten Dokumenten durch Beschluss des Bundestages festgelegt wird, wieviel Geld die Bundeswehr nun wirklich erhält. "Welcome back" in der Jährlichkeit des Haushaltes und dem damit verbundenen Zeitverlust ...

Bis dahin kann ich mir diese geringe Anzahl von drei 25 Mio. EUR Vorlagen nur so erklären, dass es dank der vorläufigen Haushaltsführung und der vollständigen Bindung des Sondervermögen einfach keine gesicherte Finanzierung gibt. Allein auf Grundlage der Grundgesetzänderung kann und darf die Bundeswehr rechtlich gesehen auch gar keine Verträge schließen.
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(30.05.2025, 12:31)DeltaR95 schrieb: Die Grundgesetzänderung kann ihre Wirkung - entgegen dem Sondervermögen - erst dann entfalten, wenn das neue Haushaltsgesetz und der neue Eckwertebeschluss stehen, sprich irgendwann im IV. Quartal 2025. Allein durch die Grundgesetzänderung hat die Bundeswehr genau "0" Euro mehr als vorher zur Verfügung, bis mit den beiden genannten Dokumenten durch Beschluss des Bundestages festgelegt wird, wieviel Geld die Bundeswehr nun wirklich erhält. "Welcome back" in der Jährlichkeit des Haushaltes und dem damit verbundenen Zeitverlust ...

Bis dahin kann ich mir diese geringe Anzahl von drei 25 Mio. EUR Vorlagen nur so erklären, dass es dank der vorläufigen Haushaltsführung und der vollständigen Bindung des Sondervermögen einfach keine gesicherte Finanzierung gibt. Allein auf Grundlage der Grundgesetzänderung kann und darf die Bundeswehr rechtlich gesehen auch gar keine Verträge schließen.

Das heißt, man hat ca. ein ganzes Jahr an Beschaffung verloren...
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Das heist vor allem das man zwar die Option hätte , das heißt aber nicht das man sie nutzen muss.
Vor allem gibt es mehr als genug Beschaffungsmaßnahmen die schon durch den Bundestag sind die überhaupt nicht finanziell hinterlegt waren . Dazu kommen für verschiedene Maßnahmen Mehrkosten die schon fast an die Milliarden Grenze reicht.
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War heute im Gym um mich auf den Einmarsch der Russen vorzubereiten. Kleiner Scherz. Aber dort lief das Radio, meine Antenne Bayern. Da kam ein Spot bei dem ein Vater seinem Sohn (Kindesalter) erklärt was Veteranen sind, dass es demnächst den ersten Veteranentag gibt und das diese Leite uns schützen etc.

Was haltet ihr denn davon? Grundsätzlich gut, dass offensiv versucht wird das Thema voran zu bringen. Ob der Spot mit dem kleinen Jungen so eine richtig gute Idee ist, bin ich mir nicht sicher.
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Scheint eine Kampagne zu sein. Habe gerade auf Netflix auch so einen Werbespot vorgesetzt bekommen.
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Ich persönlich stehe dem Veteranentag aufgrund der Veteranendefinition eher skeptisch gegenüber.
In meinen Augen handelte es sich bei Veteranen im klassischen Sinne um die kriegserfahrenen BW-Angehörigen erster Stunde mit Ritterkreuz, EK und /oder Gefrierfleischorden, etc.

In der heutigen Zeit kann der Veteranenbegriff aber ebenso auf die Teilnehmer von Auslandseinsätzen angewendet werden.
Und hier fängt das Problem an:

„Die Veteranendefinition der Bundeswehr ist nicht unumstritten. Der Bund Deutscher EinsatzVeteranen forderte, dass Veteranen nur Soldaten sein sollen, die tatsächlich an Auslandseinsätzen der Bundeswehr teilgenommen haben. Der Bundeswehrverband dagegen verlangte – letztendlich erfolgreich –, dass alle aktiven oder ehemaligen Bundeswehrsoldaten als Veteranen gelten. Dem Reservistenverband ging es darum, die ehemaligen Soldaten in den Vordergrund zu stellen und auch diejenigen nicht zu vergessen, die auch schon vor den Auslandseinsätzen in der Bundeswehr gedient haben“.
https://de.wikipedia.org/wiki/Veteranenabzeichen

Besucht man nun die offizielle Homepage des Veteranentages so lautet die Definition:

„Seit 2018 existiert in Deutschland eine offizielle Definition des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg): „Veteranin oder Veteran ist, wer als Soldatin oder Soldat der Bundeswehr im aktiven Dienst steht oder aus dem Dienstverhältnis ehrenhaft ausgeschieden ist.“ Das sind in Deutschland seit Gründung der Bundeswehr rund 10 Millionen Frauen und Männer. Demnach gilt als Veteranin oder Veteran jede Person, die in der Uniform der Bundeswehr gedient hat – unabhängig davon, ob es sich um Freiwillige, Berufssoldatinnen oder Berufssoldaten, Zeitsoldatinnen oder Zeitsoldaten oder nun Ausgeschiedene handelt. Dieser Veteranenbegriff ist somit weit gefasst.“
https://www.veteranentag.gov.de/veterani...-veteranen

Aus Respekt gegenüber den versehrten Einsatzveteranen nehme ich für meinen Teil als ehemaliger FWDL und beorderter Reservist den Titel Veteran nicht in Anspruch.
Warum dies ein Sportsoldat, eine Gleichstellungsbeauftrage (OSFw) oder eine Feldapothekerin der Reserve tun, kann ich schwerlich nachvollziehen.

Was die bundesweiten Veranstaltungen angeht, so sind diese im Ansatz sicherlich gut gemeint.
Vor meinen geistigen Augen sehe ich jedoch 1985 vergatterte, rhetorisch-ungeübte, steingrau-olive „Veteranen“ des Reservistenverbandes eine Horde lautstarker linksalternativen Aktivisten der IM, DFG-VK oder des DGB gegenüberstehen.
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Neuer Staatssekretär für das BMVg: Jens Plötner !

Das war es dann wohl für die Zeitenwende, wenn gerade der Putin-Versteher die Beschaffung beschleunigen soll.

Meine letzte Hoffnung ist jetzt ein Machtwort der CDU/CSU.
Sonst wars das.
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Aktuell überschlagen sich selbst die normalen Standard-Medien mit Negativismen über diese Personalauswahl.

Ich finde diese Entscheidung zeigt aber noch weiterreichender auf, wie problematisch die aktuelle Situation ist - denn primär geht diese ja anscheinend auf Pistorius zurück, um mit Plötner einen ehemaligen Berater und Freund von Olav Scholz zu versorgen. Das sagt schon einiges über Pistorius aus. Nach außen wird immer kommuniziert, er sei ein so guter Verteidigungsminister. Meiner Meinung nach ist er das nicht. Die Personalie Plötner zeigt auf, dass er überspitzt ausgedrückt ein typischer SPDler der Gegenwart ist.
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Zitat: Das sagt schon einiges über Pistorius aus. Nach außen wird immer kommuniziert, er sei ein so guter Verteidigungsminister. Meiner Meinung nach ist er das nicht.

Das ist aber auch nur von der Presse verbreitet. Frau Lamprecht hat das Level wenigstens gehalten was die Einsatzbereitschaft angeht . Der derzeitige Inuk hat sie auf den schlechtesten Stand seit bestehen gebracht.
Das er auch auf internationaler Bühne nicht wirklich eine gute Figur gibt hat man in Serbien gesehen
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