17.03.2013, 04:08
Shahab3 schrieb:Wieso ist das eine "Blamage" für die ARD?Du musst schon den Artikel lesen dann ist es doch verständlich.
Oder findest Du das die Berichterstattung den Ausschlag gab?
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Syrien
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17.03.2013, 04:08
Shahab3 schrieb:Wieso ist das eine "Blamage" für die ARD?Du musst schon den Artikel lesen dann ist es doch verständlich. Oder findest Du das die Berichterstattung den Ausschlag gab?
17.03.2013, 10:29
Erich schrieb:wie soll da eine handlungsfähige Regierung entstehen? 701 schrieb:Syrien hat eine Regierung.ich sprach von einer handlungsfähigen Regierung, die - aus dem Kontext des Beitrags klar ersichtlich - für den gesamten syrischen Staat handlungsfähig ist. Zur Differenzierung etwas sehr, sehr plastisch: Nach Hitler hatte das "großdeutsche Reich" unter Dönitz auch eine Regierung, die allerdings wenig handlungsfähig war ....
17.03.2013, 11:54
Guten Morgen
ich versuche momentan über die verschiedensten Quellen einen Frontverlauf zu finden. Anbei meine gesammelten Ergebnisse. Die kurdischen Gebiete im Norden stehen unter kurdischer Verwaltung, wobei die Kurden eher neutral zu beiden Konfliktparteien sind. Das Gebiet im Osten am Euphrat steht wahrscheinlich unter Kontrolle der Rebellen. Da dieses Gebiet eher dünn besiedelt ist und landwirtschaftlich geprägt ist, glaube ich nicht dass dort der Konflikt entschieden wird. In der Wüste sind die Rebellen und nutzen diese als Versteck und zur Versorgung. Die Großstädte Lakitha und Hama und stehen unter der Kontrolle der Regierung, Damaskus und Homs zu sehr großen Teilen. Allepo ist zur Hälfte unter der Kontrolle der Regierung. Der Teil oberhalb Allepo ist in der Hand der Rebellen. Sollte es den Regierungstruppen gelingen, Allepo zu befreien und bis an die türkische Grenze vorzustoßen ist nach meiner Meinung der Konflikt entschieden, da dann die Bevölkerungszentren, die Häfen und die Industrie unter Kontrolle der Regierung wären. Der Konflikt würde sich dann in eine Partisanenbekämpfung wandeln. Auch wäre der Hauptnachschub an Kämpfern und Material unterbunden. Es ist nicht so einfach, Tonnen an Material über den Irak durch die Wüste zu den Kämpfern zu bringen. Die Aussage dass 2/3 des Gebietes Syriens unter Kontrolle der Rebellen stehen kann sein , aber wenn es sich dabei um die Wüste und die landwirtschaftlichen Gebiete im Osten handelt, sind diese nicht so wertvoll wie die Bevölkerungszentren im Westen.
17.03.2013, 12:16
Einen regelrechten "Frontverlauf" gibt es wohl nicht. Syrische Regierungstruppen haben sich aus dem Osten des Landes weitestgehend zurückgezogen (z.B. dem Kurdengebiet) und halten dort allenfalls noch punktuell Stützpunkte. Sie können aber im Westen fast jedes Dorf unter Kontrolle bringen, sobald sie aber abziehen sind die Rebellen wieder da. Das ist der Grund für die Aufstellung von Regierungsmilizen, die diese Gebiete nach dem Anzug der regulären Truppen weiter halten sollen.
Dann gibt es die Regionen, die wie Aleppo ´mehr oder weniger entlang fester Fronten umkämpft sind. Darüber hinaus gibt es Regionen, in denen je nach Tages-/Nachtzeit die eine oder andere Seite die Straßen kontrolliert. Und demnächst wohl verstärkten Waffennachschub für die Rebellen: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/syrien-berlin-gibt-widerstand-gegen-waffenlieferungen-auf-12117378.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 17378.html</a><!-- m --> Zitat:Syrien
17.03.2013, 13:05
Ich konnte in keinem der Berichte finden welche Waffen die EU an die Rebellen liefern will ?
In den Fernsehberichten und You Tube Videos sieht man dass die Rebellen Sturmgewehre, Maschinengewehre und Scharfschützengewehre haben. Auch sieht man teilweise , dass sie Luftabwehrgeschütze und einzelne Panzer gekapert haben. Auch sind bei den Rebellen Mörser vorhanden, wie man aus den Angriffen auf Damaskus nachlesen kann. Was fehlt ist Munition und neuste Luftabwehrtechnik. Ich habe nichts gesehen, dass man z.B. Stinger an die Rebellen liefern möchte. http://www.deutschesheer.de/portal/a/hee...FAJ_rh1Y!/
17.03.2013, 14:08
Die Erosion des Assad-Heeres scheint dennoch voranzuschreiten, was den Miliz-Gerüchten sicher Auftrieb geben würde...
Zitat:Syrien-Konflikt: Assad-General läuft zu Rebellen über<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/krieg-in-syrien-assad-general-laeuft-zu-rebellen-ueber-a-889308.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/k ... 89308.html</a><!-- m --> Schneemann.
17.03.2013, 15:10
aus dem Link von Schneeemann:
Zitat:...wenn das so ist, dann sind auch loyale Milizen schwer aufzustellen - zumindest ausserhalb der alawitischen Siedlungsgebiete ...
17.03.2013, 15:13
Zitat:Libanon: jeder, der mit Waffen nach Syrien will, wird verhaftet Zitat:das Problem mit dem Zählen: etwas kann mit der Halbierung der Armee nicht stimmen Zitat:300 von Amerika ausgebildete Terroristen in Syrien
17.03.2013, 15:31
Das Problem dürfte schlicht der Rückhalt sein. Assad hat seinen harten Kern an Eliteverbänden, etwa die Gardetruppen, die werden zu ihm halten. Aber 90% des syrisches Heeren bestand vor Ausbruch des Konfliktes aus Sunniten (das Offzierskorps indessen zumeist aus Alawiten). Und diese wiederum düften jedenfalls nicht sonderlich begeistert sein von den Umständen und Hintergründen des Konfliktes, vor allem weil es eben zumeist alawitische Offiziere sind, die sie gegen ihre religiösen Brüder der sunnitischen Untergrundbewegungen in den Kampf führen (wollen). Das es insofern eine hohe Deserteurs- oder Überläuferquote geben könnte, erschiene logisch.
Ich schätze mal (das ist nun spekulativ von mir) Assads Streitkräfte derzeit wie folgend ein: 1.) 50.000 absolut loyale und kampfstarke Soldaten (seine Gardeeinheiten). 2.) 70.000 bis 90.000 reguläre Soldaten, die aber stark ausgelaugt sind. Loyalität fraglich. 3.) 4.000 bis 8.000 Milizkräfte von lokalen Pro-Assad- oder alawitischen Gruppen/Clans. 4.) 1.000 bis 5.000 iranische oder Hisbollah-Kämpfer oder "Military Advisors". Schneemann.
17.03.2013, 16:16
Alles ziemlich erschreckend finde ich. Wird immer verworrener. Erinnert langsam an Afghanistan. Die USA "bilden aus", Saudi-Arabien finanziert. Russland und der Iran unterstützen die andere Seite. Für mich ist bei all dem durcheinander fraglich, welche Insider den Krieg überleben, um später bei einem Prozess ein paar Hintergründe aufdecken zu können. Ich glaube, das die ausländischen Einflüsse (dazu gehören ja leider bald bedingt auch wir) mehr Blut an den Händen haben, als die Syrer selbst, egal welche Seite. Zumindest indirekt, von der Verantwortung her. Wer weiß schon, wie hoch die Zahl an ausländischen "Beratern" schon geworden ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Leute die darüber Auskunft geben können, den Krieg auf keinen fall überleben, egal welche Seite gewinnt. Dafür werden die versntwortlichen schon sorgen.
17.03.2013, 16:20
Das Assad-Regime hatte von Anfang an in diesem Konflikt das Problem, sich nicht auf ALLE Teile der Armee verlassen zu können. Man konnte dies bei den ersten Kämpfen sehr gut beobachten, verschiedene Eliteeinheiten wie die Republikanische Garde sind von Brennnpunkt zu Brennpunkt verlegt worden und kaum hatten sie einen Kampfort verlassen um woanders das "Feuer zu löschen", kamen die Rebellen zurück.
Viele Einheiten der Armee sind praktisch in ihren Stützpunkten weitgehend inaktiv fest genagelt. Aufgrund der fraglichen Loyalität der Soldaten (in der Mehrzahl Wehrpflichtige)riskieren die Offiziere keine Offensivaktionen. Die Armee hat große Probleme bei der Einziehung der Wehrpflichtigen und der Reservisten, die Gebiete unter Rebellenkontrolle stehen ohnehin nicht mehr zur Rekrutierung zur Verfügung und viele Soldaten sind - wenn nicht auf Seiten der Rebellen - fahnenflüchtig oder halten sich versteckt, weil sie für NIEMANDEN kämpfen wollen. Eine Halbierung des Heeres, welches die Hauptlast trägt, ist also durchaus realistisch wenn man alle Faktoren wie Tote, Verwundete, Gefangene, Deserteure, Fahnenflüchtige, sich versteckende und sich passive verhaltende Truppenteile zusammen zählt. Letzlich entscheidend ist nicht, über wieviele Soldaten das Regime noch theoretisch verfügen kann, sondern wieviele LOYALE Soldaten noch einsatzfähig und verfügbar sind um für Assad kämpfen ! Was die Demos für Assad angeht, klar gibt es die. Auch eine Diktatur hat Anhänger, es gibt immer eine Minderheit, die vom Regime profitieren und die Rache und den Verlust ihrer Privelegien fürchten. Diktaturen funktionieren genau dadurch. Aber es ist bekannt, dass jede Diktatur auch ihre bestellten Claqueure hat, auch in DDR wurde man mitunter dafür bezahlt zur 1.Mai-Demo zu gehen Das sollte man nicht als Indiz dafür nehmen, dass die Mehrheit der Bevölkerung hinter Assad steht, mit dem brutalen Vorgehen der Armee hat er vielmehr erreicht, dass viele Menschen, die neutral eingestellt waren, ihn jetzt hassen ! Wobei auch die Rebellen Verbrechen begehen, dass will ich garnicht leugnen. Je länger ein Krieg dauert, desto brutaler wird er und desto stärker werden die Fanatiker auf beiden Seiten. Dennoch bilden die Islamisten immer noch eine Minderheit unter den Rebellen, sie schreien nur lauter als die anderen in ihrer Medienpräsenz und manchmal hab ich den Eindruck, Journalisten suchen gezielt nach radikalen Gruppen, denn nur das verspricht auch eine gute Story.....
17.03.2013, 16:21
701 schrieb:....darauf hatten wir schon am 10. März <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/amerikaner-trainieren-syrische-rebellen-a-887873.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/a ... 87873.html</a><!-- m --> Zitat:US-Unterstützung im Bürgerkrieg: Heimliches Waffentraining für Syriens Rebellenbzs. am 15. März <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.ria.ru/politics/20130315/265730711.html">http://de.ria.ru/politics/20130315/265730711.html</a><!-- m --> Zitat:300 syrische Oppositionskämpfer von US-Instrukteuren geschulthingewiesen. Die Kämpfer - dem einen seine Freiheitskämpfer sind dem anderen seine Terroristen - sollen hauptsächlich in der Region zwischen Damaskus und der jordanischen Grenze, also um Daraa, zum Einsatz kommen. Hier ist drusisches Siedlungsgebiet, so dass vor allem auch drusische Rebellen aktiv sein dürften.
17.03.2013, 16:26
Schneemann schrieb:Das Problem dürfte schlicht der Rückhalt sein. Assad hat seinen harten Kern an Eliteverbänden, etwa die Gardetruppen, die werden zu ihm halten. Aber 90% des syrisches Heeren bestand vor Ausbruch des Konfliktes aus Sunniten (das Offzierskorps indessen zumeist aus Alawiten). Und diese wiederum düften jedenfalls nicht sonderlich begeistert sein von den Umständen und Hintergründen des Konfliktes, vor allem weil es eben zumeist alawitische Offiziere sind, die sie gegen ihre religiösen Brüder der sunnitischen Untergrundbewegungen in den Kampf führen (wollen). Das es insofern eine hohe Deserteurs- oder Überläuferquote geben könnte, erschiene logisch.Schau dir doch bitte die Bilder, Videos und Berichte an. Die syrische Armee ist vollständig loyal. Da hilft dir auch dein Wunschdenken nichts. Auch die Menschen stehen zur Armee. Das ergibt sich schon aus dem zwei Jahre Standhalten trotz so vieler Widerstände von Außen. Die Operationen überall da wo die "FSA" Terroristen waren oder sind zeigen auf das dies Anti Terror Maßnahmen sind. Sobald die Armee das Gebiet gesäubert hat feiern die Menschen. Nichts gestelltes sondern echtes Feiern. Und sie schwingen die syrische Fahne. Nicht ein Ort wo die FSA die Kontrolle hatte feiert die als "Befreier" sondern diese haben Zage des Terrors überstanden die kein Mensch je erleben möchte. Hier ein Bericht und es gibt viele davon: <!-- m --><a class="postlink" href="http://apxwn.blogspot.de/2012/09/schlacht-um-syrien-bericht-von-der-front.html">http://apxwn.blogspot.de/2012/09/schlac ... front.html</a><!-- m --> (der russischen staatlichen Fernseh- und Radiogesellschaft (WGTRK)
17.03.2013, 17:22
"Informationen" aus Israel zum besagten Zahlenwerk:
Zitat:Iran and Hezbollah 'have built 50,000-strong force to help Syrian regime'<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.guardian.co.uk/world/2013/mar/14/iran-hezbollah-force-syrian-regime">http://www.guardian.co.uk/world/2013/ma ... ian-regime</a><!-- m --> Boah! hock: Die Ausbildung einer 50.000 Mann :!: starken Truppe innerhalb nur weniger Monate ist rekordverdächtig. Wohlgemerkt nicht mal einen Monat, nachdem die syrische Seite bekannt gab, die allerersten Einheiten aufgestellt zu haben, so sind das ganz erstaunliche Zahlen die der israelische Geheimdienst hier präsentiert. Da hätte man die Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte doch besser gleich solchen Profis überlassen. Nach 12 Jahren hätten diese eine Miliz aufgebaut, welche sogar die chinesche Volksbefreiungsarmee personell übertrumpft hätte. :lol:
17.03.2013, 18:45
@701
Bitte lies mal genau, was ich geschrieben habe. Da steht groß dabei SPEKULATIV... Zitat:Schau dir doch bitte die Bilder, Videos und Berichte an. Die syrische Armee ist vollständig loyal....und genauso spekulierst du ja mit diesen Sätzen auch, oder? Und abgesehen davon, dass diese Spekulation über die Zahlen kein Wunschdenken von mir ist, sondern allenfalls eine Schätzung bzw. Vermutung, ist es schon gewagt, wenn du die syrische Armee, die zu ca. 90% aus Sunniten sich rekrutiert, im Umkehrschluss als absolut Assad- und damit Alawiten-treue Truppe hinstellst. Da helfen auch keine russischen Blogs... :? Schneemann. |