(Luft) Deutsche Aircraft
#1
Der Flugzeugbau in Deutschland soll offenbar wiederbelebt werden, "damit man im militärischen Bereich mit Luftfahrtnationen wie Frankreich, Großbritannien oder den USA auf Augenhöhe kooperieren kann:"

https://www.handelsblatt.com/unternehmen...93868.html

"Sie gilt als eine Perle des deutschen Flugzeugbaus: die Dornier Do 328. Entwickelt wurde sie, als Dornier noch nicht Teil des Airbus-Vorläufers Dasa war. Rund 220 Exemplare wurden gebaut, 2005 war Schluss. Mehr als zwanzig Jahre später will die Deutsche Aircraft die Fertigung wieder aufnehmen.H+ Gerade wird in Oberpfaffenhofen bei München der erste Prototyp des Regionalfliegers mit Propellerantrieb gebaut. Ende 2025 soll er zum Erstflug abheben. Die Serienproduktion der sogenannten D328eco ist für 2026 geplant."

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"Herauskommen soll eine Maschine, die mit Blick auf Kosten und Klimaschutz mit kleinen Regionaljets konkurrieren kann. 500 bis 700 Millionen Euro soll die Entwicklung nur kosten, schätzt Neumann. Finanziert wird das Projekt vom US-Luft- und Raumfahrtkonzern Sierra Nevada Corporation, dem alleinigen Anteilseigner der Deutschen Aircraft. Als Risikokapitalgeber ist auch die Bundesregierung mit 125 Millionen Euro an Bord."

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"Tatsächlich ist die D328eco auch ein strategisches Projekt für Deutschland. Denn mit dem Auslaufen des Vorgängermodells verlor die deutsche Industrie die Fähigkeit, ein komplettes Flugzeug in Eigenregie zu entwickeln und in die Zulassung zu bringen."

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"Die letzte deutsche Flugzeugproduktion schrumpfte zu einer kleinen Gesellschaft unter dem Namen „328-Support Services“, die sich weltweit um Wartung und Umrüstung kümmerte.

Zum Beispiel für die US-Luftwaffe, die über den heutigen Investor Sierra Nevada Ende der Nullerjahre 21 gebrauchte Maschinen für Spezialoperationen bestellte. Die Militärs schätzen die genügsame Technik aus Deutschland, denn die Do 328 braucht außer einer halbwegs befestigten Piste nicht viel."

„Wir haben für die US-Luftwaffe Landungen auf weniger als 200 Meter Länge geschafft“, erinnert sich Neumann. Sierra Nevada stieg ein und gründete die Deutsche Aircraft mit dem Ziel, die Do 328 mit neuer Technik wiederzubeleben."

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"Die Deutsche Aircraft will eine Passagierversion, einen Frachter und eine Spezialversion beispielsweise für den Krankentransport oder das Militär anbieten.

Auch wenn der Prototyp derzeit in Oberpfaffenhofen entsteht, die Serienproduktion wird in Leipzig angesiedelt.

Da sämtliche Zertifizierungen des alten Modells noch vorhanden sind, soll die Zulassung erheblich schneller und damit billiger werden. Ob dieses Kalkül aufgeht, ist allerdings offen."
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#2
(23.12.2024, 10:56)Marderboy schrieb: Da sämtliche Zertifizierungen des alten Modells noch vorhanden sind, soll die Zulassung erheblich schneller und damit billiger werden. Ob dieses Kalkül aufgeht, ist allerdings offen."
Das scheint mir mehr als zweifelhaft. Es sei denn, man hätte sich zwischenzeitlich von den eigenen Ambitionen verabschiedet? Zumindest die Prospekt-D328 Eco unterscheidet sich erheblich von der Vorgängerin, außerdem soll das Flugzeug für den Betrieb mit nur einem Piloten zertifiziert werden. Auch mit Grandfathering kommt man da nicht weit.
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#3
Defence-Network: D328eco – Deutsche Aircraft hebt ab

Zitat:„Die C-146A ist die Multi Role (MR) Version des Dornier 328 Turboprop-Flugzeugs, das für Fracht- und Personentransportmissionen und medizinische Evakuierungseinsätze modifiziert wurde“, erklärte Nico Neumann, Co-CEO bei Deutsche Aircraft GmbH im Interview mit CPM Defence Network. Heute erfolgte auf dem Sonderflugplatz Oberpfaffenhofen das Roll-Out des ersten Testflugzeugs der neuen D328eco.

Entwickler und Hersteller ist die Deutsche Aircraft GmbH. Damit ist es das erste in Deutschland entwickelte und gebaute Passagierflugzeug seit über 20 Jahren. Die Firma hat ihren Hauptsitz in Oberpfaffenhofen, wo sie die Testflugzeuge entwickelt und baut. Parallel entsteht aktuell die Endmontagelinie in Leipzig. Ziel dieser Entwicklung ist, mit der D328eco das weltweit sparsamste Regionalflugzeug seiner Klasse auf den Markt zu bringen. Es soll Platz für bis zu 40 Sitze bieten. Die Endmontage soll bereits 2026 anlaufen. Damit etabliert sich die Deutsche Aircraft als komplett neuer Flugzeughersteller (OEM) in Deutschland.

Die D328eco ist ein in Entwicklung befindliches Passagierflugzeug mit einem sparsamen Turboprop-Antrieb für Kurzstrecken. Es basiert auf der Dornier 328 und soll in der neuen Version einen 23,3 Meter langen Rumpf, sparsame und biosprit- (SAF) verträgliche PW127XT-S-Motoren sowie moderne Avionik erhalten.

Neben der kommerziellen Nutzung ist das Flugzeug zudem auch für die Nutzung für eine ganze Reihe weiterer Missionen vorgesehen: So wird die größte Flotte der aktuellen Version D328 in seiner Multi Mission Variante, der C-146A Wolfhound (militärische Bezeichnung), aktuell von der US Air Force betrieben. Auch die neue Variante soll auf unbefestigten Lande- und Startbahnen genutzt werden können.

Heute erfolgte der Roll-out der D328eco in der Firmenzentrale. Gleichzeitig erfolgt der Ausbau der Produktionslinie in Leipzig. Produktion von rund 48 Flugzeugen im Jahr soll dann dort 2026 starten. Deutsche Aircraft strebt an die Zertifizierung bis 2027 abzuschließen.

Laut Deutsche Aircraft soll die D328eco rund 15% mehr Leistung bringen als die aktuelle Version. 4,2t Fracht sollen möglich sein. Voll beladen soll die D328eco auf 655 nautische Meilen Reichweite kommen, unbeladen dann sogar über 2.000 nautische Meilen. Extended Range Varianten sollen wohl auch gerade mit potentiellen Kunden besprochen werden.

Als mögliche Einsatzgebiete und Varianten sieht Deutsche Aircraft: Luftkrankentransport, Search & Rescue (SAR), Feuerbekämpfung, Grenzüberwachung, Frachttransport und für das Absetzen von Fallschirmjägern. Eine ISR (Intelligence, Surveillance, and Reconnaissance) Version soll es auch geben.
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#4
Drücken wir ihnen die Daumen.
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